Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.die zeichnungen d. terrac. von s. 29 keine buchstaben. meinem Berichte vom 18. November v. J. besprochenerunde Terracotta, deren Abbildung Tafel 2, No. 61 ist, muss ich jetzt zu meinem Leidwesen die bestimmte Ueber- zeugung aussprechen, dass keine Buchstaben, sondern nur symbolische Zeichen darauf stehen, dass z. B. das obere Zeichen, welches man fast ganz so auf der Ter- racotta Tafel 9, No. 298 findet, durchau seinen Menschen in betender Stellung vorstellen muss, und dass die links folgenden drei Zeichen keinesfalls etwas anderes sein kön- nen als die Feuermaschine unserer arischen Vorväter, das wenig oder gar nicht veränderte [Abbildung] (svastika). Das darauffolgende Zeichen, welches mit dem vierten und sechsten Zeichen zusammenhängt, finde ich auch, wenig- stens sehr annähernd, in dem Bilde Tafel 13, No. 432 wieder, aber ich wage noch nicht, eine Meinung darüber auszu- sprechen, was es bedeuten soll. Das sechste Zeichen (das fünfte von der betenden Figur) ist dem phönizischen Buch- staben "Nun" sehr ähnlich, kann aber nach meiner Mei- nung kein Buchstabe sein; denn wie wäre es nur möglich, einen einzelnen semitischen Buchstaben zwischen arischen religiösen Symbolen zu finden? Seine grosse Aehnlich- keit mit dem Zickzackzeichen Tafel 11, No. 356 und Ta- fel 4, No. 124 und 125, in welchem ich den Blitz erkenne, führt mich zur Vermuthung, dass es ebenfalls nur den Blitz vorstellen kann. Alle die primitiven symbolischen Zeichen der ari- die zeichnungen d. terrac. von s. 29 keine buchstaben. meinem Berichte vom 18. November v. J. besprochenerunde Terracotta, deren Abbildung Tafel 2, No. 61 ist, muss ich jetzt zu meinem Leidwesen die bestimmte Ueber- zeugung aussprechen, dass keine Buchstaben, sondern nur symbolische Zeichen darauf stehen, dass z. B. das obere Zeichen, welches man fast ganz so auf der Ter- racotta Tafel 9, No. 298 findet, durchau seinen Menschen in betender Stellung vorstellen muss, und dass die links folgenden drei Zeichen keinesfalls etwas anderes sein kön- nen als die Feuermaschine unserer arischen Vorväter, das wenig oder gar nicht veränderte [Abbildung] (svastika). Das darauffolgende Zeichen, welches mit dem vierten und sechsten Zeichen zusammenhängt, finde ich auch, wenig- stens sehr annähernd, in dem Bilde Tafel 13, No. 432 wieder, aber ich wage noch nicht, eine Meinung darüber auszu- sprechen, was es bedeuten soll. Das sechste Zeichen (das fünfte von der betenden Figur) ist dem phönizischen Buch- staben „Nun“ sehr ähnlich, kann aber nach meiner Mei- nung kein Buchstabe sein; denn wie wäre es nur möglich, einen einzelnen semitischen Buchstaben zwischen arischen religiösen Symbolen zu finden? Seine grosse Aehnlich- keit mit dem Zickzackzeichen Tafel 11, No. 356 und Ta- fel 4, No. 124 und 125, in welchem ich den Blitz erkenne, führt mich zur Vermuthung, dass es ebenfalls nur den Blitz vorstellen kann. Alle die primitiven symbolischen Zeichen der ari- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0159" n="93"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#k">die zeichnungen d. terrac. von s. 29 keine buchstaben.</hi></fw><lb/> meinem Berichte vom 18. November v. 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die zeichnungen d. terrac. von s. 29 keine buchstaben.
meinem Berichte vom 18. November v. J. besprochene
runde Terracotta, deren Abbildung Tafel 2, No. 61 ist, muss
ich jetzt zu meinem Leidwesen die bestimmte Ueber-
zeugung aussprechen, dass keine Buchstaben, sondern
nur symbolische Zeichen darauf stehen, dass z. B. das
obere Zeichen, welches man fast ganz so auf der Ter-
racotta Tafel 9, No. 298 findet, durchau seinen Menschen
in betender Stellung vorstellen muss, und dass die links
folgenden drei Zeichen keinesfalls etwas anderes sein kön-
nen als die Feuermaschine unserer arischen Vorväter,
das wenig oder gar nicht veränderte
[Abbildung]
(svastika). Das
darauffolgende Zeichen, welches mit dem vierten und
sechsten Zeichen zusammenhängt, finde ich auch, wenig-
stens sehr annähernd, in dem Bilde Tafel 13, No. 432 wieder,
aber ich wage noch nicht, eine Meinung darüber auszu-
sprechen, was es bedeuten soll. Das sechste Zeichen (das
fünfte von der betenden Figur) ist dem phönizischen Buch-
staben „Nun“ sehr ähnlich, kann aber nach meiner Mei-
nung kein Buchstabe sein; denn wie wäre es nur möglich,
einen einzelnen semitischen Buchstaben zwischen arischen
religiösen Symbolen zu finden? Seine grosse Aehnlich-
keit mit dem Zickzackzeichen Tafel 11, No. 356 und Ta-
fel 4, No. 124 und 125, in welchem ich den Blitz erkenne,
führt mich zur Vermuthung, dass es ebenfalls nur den
Blitz vorstellen kann.
Alle die primitiven symbolischen Zeichen der ari-
schen Rasse, die ich auf den trojanischen Terracottas
finde und wovon ich die verschiedenen Arten in den
Abbildungen im Anhange gebe, müssen Zeichen guter
Bedeutung sein, denn wol nur solche konnte man auf
diese hier zu Tausenden vorkommenden Thonstücke
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