In 14 Meter Tiefe wurden heute zwei jener runden Stücke von herrlich glänzender schwarzer Terracotta ge- funden, die nur 11/2 Centimeter hoch sind, aber 6 Centi- meter im Durchmesser haben und fünf dreifache aufge- hende Sonnen und fünf Sterne im Kreise um die Central- sonne darstellen. Alle diese Verzierungen, welche, wie immer, eingravirt sind, sind mit einer sehr feinen weissen Masse ausgefüllt. Beim Anblick dieser seltsamen Stücke, wovon eins Tafel 3, No. 70 dargestellt ist, und die ganz die Form des primitiven Wagenrades haben, drängte sich unwillkürlich der Gedanke mir auf, sie seien Symbole des Sonnenwagens, der bekanntlich im Rigveda durch das Rad symbolisirt wird, und alle und jegliche in den höhern Schichten vorkommenden Stücke, deren Form zwar wegen grösserer Dicke von der des Rades etwas abweicht, aber doch immer noch grosse Aehnlich- keit mit demselben behält, könnten nichts anderes sein als entartete Darstellungen des Sonnenrades. Ich vermuthe dies um so mehr, als nicht nur die Sonne auf allen runden Terracottas im Mittelpunkt ist, sondern auch die- selbe fast immer umgeben ist von einem, zwei, drei, vier oder fünf Kreisen, welche die Naben des Rades vor- stellen mögen. In 16 Meter Tiefe wurde eine runde Terracotta, welche Tafel 8, No. 266 unter den Abbil- dungen vorkommt, gefunden, die kaum 21/2 Centimeter im Durchmesser und 1/2 Centimeter Dicke hat; man sieht auf derselben 5 nabenähnliche Kreise um den Mittelpunkt und zwischen dem vierten und sechsten Kreise kleine schräg gezogene Strichelchen, die vielleicht die Drehung des Rades anzeigen sollen.
Bei dieser Gelegenheit zurückkommend auf die in
radförmige terrac. als symbole des sonnenwagens.
In 14 Meter Tiefe wurden heute zwei jener runden Stücke von herrlich glänzender schwarzer Terracotta ge- funden, die nur 1½ Centimeter hoch sind, aber 6 Centi- meter im Durchmesser haben und fünf dreifache aufge- hende Sonnen und fünf Sterne im Kreise um die Central- sonne darstellen. Alle diese Verzierungen, welche, wie immer, eingravirt sind, sind mit einer sehr feinen weissen Masse ausgefüllt. Beim Anblick dieser seltsamen Stücke, wovon eins Tafel 3, No. 70 dargestellt ist, und die ganz die Form des primitiven Wagenrades haben, drängte sich unwillkürlich der Gedanke mir auf, sie seien Symbole des Sonnenwagens, der bekanntlich im Rigvêda durch das Rad symbolisirt wird, und alle und jegliche in den höhern Schichten vorkommenden Stücke, deren Form zwar wegen grösserer Dicke von der des Rades etwas abweicht, aber doch immer noch grosse Aehnlich- keit mit demselben behält, könnten nichts anderes sein als entartete Darstellungen des Sonnenrades. Ich vermuthe dies um so mehr, als nicht nur die Sonne auf allen runden Terracottas im Mittelpunkt ist, sondern auch die- selbe fast immer umgeben ist von einem, zwei, drei, vier oder fünf Kreisen, welche die Naben des Rades vor- stellen mögen. In 16 Meter Tiefe wurde eine runde Terracotta, welche Tafel 8, No. 266 unter den Abbil- dungen vorkommt, gefunden, die kaum 2½ Centimeter im Durchmesser und ½ Centimeter Dicke hat; man sieht auf derselben 5 nabenähnliche Kreise um den Mittelpunkt und zwischen dem vierten und sechsten Kreise kleine schräg gezogene Strichelchen, die vielleicht die Drehung des Rades anzeigen sollen.
Bei dieser Gelegenheit zurückkommend auf die in
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radförmige terrac. als symbole des sonnenwagens.
In 14 Meter Tiefe wurden heute zwei jener runden
Stücke von herrlich glänzender schwarzer Terracotta ge-
funden, die nur 1½ Centimeter hoch sind, aber 6 Centi-
meter im Durchmesser haben und fünf dreifache aufge-
hende Sonnen und fünf Sterne im Kreise um die Central-
sonne darstellen. Alle diese Verzierungen, welche, wie
immer, eingravirt sind, sind mit einer sehr feinen weissen
Masse ausgefüllt. Beim Anblick dieser seltsamen Stücke,
wovon eins Tafel 3, No. 70 dargestellt ist, und die ganz
die Form des primitiven Wagenrades haben, drängte
sich unwillkürlich der Gedanke mir auf, sie seien
Symbole des Sonnenwagens, der bekanntlich im Rigvêda
durch das Rad symbolisirt wird, und alle und jegliche
in den höhern Schichten vorkommenden Stücke, deren
Form zwar wegen grösserer Dicke von der des Rades
etwas abweicht, aber doch immer noch grosse Aehnlich-
keit mit demselben behält, könnten nichts anderes sein als
entartete Darstellungen des Sonnenrades. Ich vermuthe
dies um so mehr, als nicht nur die Sonne auf allen runden
Terracottas im Mittelpunkt ist, sondern auch die-
selbe fast immer umgeben ist von einem, zwei, drei, vier
oder fünf Kreisen, welche die Naben des Rades vor-
stellen mögen. In 16 Meter Tiefe wurde eine runde
Terracotta, welche Tafel 8, No. 266 unter den Abbil-
dungen vorkommt, gefunden, die kaum 2½ Centimeter im
Durchmesser und ½ Centimeter Dicke hat; man sieht auf
derselben 5 nabenähnliche Kreise um den Mittelpunkt
und zwischen dem vierten und sechsten Kreise kleine
schräg gezogene Strichelchen, die vielleicht die Drehung
des Rades anzeigen sollen.
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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/158>, abgerufen am 09.11.2024.
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