Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 129--154. thischen, Marburg 1862 geht mir so eben erst zu. Den s. 11. auß gesprochenensatz 'daß Ulfilas seine sprache durchauß und stätig schrieb wie er sie sprach' müßen wir volkommen bei pflichten. Die quantität bezeichnet die Vulfilanische schreibung nicht; au und au, ai und ai werden in der schrift nicht geschiden, eben so wenig u und au. s. 129. z. 3. v. o. füge ein: ferner braukjan (uti), 3. sing. braukeith; s. 131. z. 10--16. v. o. würde beßer einen §. für sich gebildet ha- s. 137. z. 1. v. u. füge ein wurz. pru (fluere), 3. sing. praesent. s. 145, z. 12. v. u. füge bei: Im particip. praeteriti passivi bleibt jedoch kt, ibid. z. 7. v. u. füge ein: wurz. spac (videre, aspicere) in spac-a-s s. 147. z. 2. v. u. füge bei: Wurz. rah (rah-ita-s privatus, relic- s. 152. z. 12. v. u. füge bei: indes ist auch hier eine wurzel pru s. 154. z. 5. v. o. füge bei: Die gruppe st wird zu sth durch die Die gruppe ct wird zu st z. b. stamm drsta für *drc ta, partic. Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 129—154. thischen, Marburg 1862 geht mir so eben erst zu. Den s. 11. auß gesprochenensatz ‘daß Ulfilas seine sprache durchauß und stätig schrieb wie er sie sprach’ müßen wir volkommen bei pflichten. Die quantität bezeichnet die Vulfilanische schreibung nicht; áu und aú, ái und aí werden in der schrift nicht geschiden, eben so wenig u und û. s. 129. z. 3. v. o. füge ein: ferner brûkjan (uti), 3. sing. brûkeith; s. 131. z. 10—16. v. o. würde beßer einen §. für sich gebildet ha- s. 137. z. 1. v. u. füge ein wurz. pru (fluere), 3. sing. praesent. s. 145, z. 12. v. u. füge bei: Im particip. praeteriti passivi bleibt jedoch kt, ibid. z. 7. v. u. füge ein: wurz. spaç (videre, aspicere) in spaç-a-s s. 147. z. 2. v. u. füge bei: Wurz. rah (rah-itá-s privatus, relic- s. 152. z. 12. v. u. füge bei: indes ist auch hier eine wurzel pru s. 154. z. 5. v. o. füge bei: Die gruppe st wird zu śt́h durch die Die gruppe çt wird zu śt́ z. b. stamm drśt́á für *drç ta, partic. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0437" n="711"/><fw place="top" type="header">Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 129—154.</fw><lb/> thischen, Marburg 1862 geht mir so eben erst zu. 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Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 129—154.
thischen, Marburg 1862 geht mir so eben erst zu. Den s. 11. auß gesprochenen
satz ‘daß Ulfilas seine sprache durchauß und stätig schrieb wie er sie sprach’ müßen
wir volkommen bei pflichten. Die quantität bezeichnet die Vulfilanische schreibung
nicht; áu und aú, ái und aí werden in der schrift nicht geschiden, eben so wenig
u und û.
s. 129. z. 3. v. o. füge ein: ferner brûkjan (uti), 3. sing. brûkeith;
wäre das u kurz, so würde dise form *brukjith lauten (nach §. 113, 4);
das selbe gilt von hrûkjan (canere, krähen). Vgl. Leo Meyer a. a. o.
s. 131. z. 10—16. v. o. würde beßer einen §. für sich gebildet ha-
ben: Zusammenziehung von ja, jâ zu ei; vgl. die zusammenzie-
hung von jâ zu î im altindischen (§. 15, c, s. 28), altbaktrischen (nach-
trag zu s. 45), litauischen (§. 100, 4, s. 121).
s. 137. z. 1. v. u. füge ein wurz. pru (fluere), 3. sing. praesent.
pravati; wurz. spak (videre, aspicere);
s. 145, z. 12. v. u. füge bei: Im particip. praeteriti passivi bleibt jedoch kt,
z. b. uk-tá-s (dictus) zu wurz. vaḱ, urspr. vak (loqui) u. s. f.
ibid. z. 7. v. u. füge ein: wurz. spaç (videre, aspicere) in spaç-a-s
(explorator, speculator), vi-spaśt́a-s (perspicuus) für *vi-spaç-ta-s, partic.
praet. passiv.
s. 147. z. 2. v. u. füge bei: Wurz. rah (rah-itá-s privatus, relic-
tus; ráh-as ntr. secretum, occultum) für radh, vgl. griech. wurz. λαθ
(λαθ-εῖν, λάθ-ρα); wurz. guh (abscondere) für gudh, vgl. gr. wurz.
ϰυθ (ϰεύθ-ω, vgl. §. 143).
s. 152. z. 12. v. u. füge bei: indes ist auch hier eine wurzel pru
(ire) im altindischen vorhanden, die ursprünglich wol mit plu identisch
und nur als ältere form des lezteren zu betrachten ist.
s. 154. z. 5. v. o. füge bei: Die gruppe st wird zu śt́h durch die
§§. 122 flg. erwähnte aspirierende wirkung des s und durch die quali-
tative assimilation des so entstandenen th an das vorher gehende ś,
das nach anderen vocalen als a, â für s ein tritt (§. 126, 2), z. b.
superlativsuffix iśt́ha für ista (auß dem comparativsuffix is für jans
und dem superlativsuffixe ta bestehend), vergl. griech. ιστο, altbaktr.
ista; z. b. altind. stamm âç-iśt́ha = altbaktr. âç-ista, griech. ὤϰ-ιστο,
grundf. âk-ista (zu âçu grundf. âku velox).
Die gruppe çt wird zu śt́ z. b. stamm drśt́á für *drç ta, partic.
praet. pass. zu wurz. darç, urspr. dark (videre); stamm aśt́a, aśt́an
(octo) für *aç-ta, grundf. ak-ta.
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