Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.
Eben so tithe-ie-n, praesensst. tithe, wurzel the; ista-ie-n, Die art der ab geleiteten verba, welche verba contracta Alle praesensstämme auf urspr. a setzen nur i an, das Aorist simpl. wie das praesens; z. b. do-ie-n, wurzel Auch der optat. perfecti wird nach analogie des prae- Der aoristus compositus hält überall das a fest, z. b. Der aoristus passivi folgt der analogie des praes. oder Italisch. Lateinisch. Der optativ schmolz mit dem
Eben so τιθε-ίη-ν, praesensst. τιθε, wurzel θε; ἱστα-ίη-ν, Die art der ab geleiteten verba, welche verba contracta Alle praesensstämme auf urspr. a setzen nur i an, das Aorist simpl. wie das praesens; z. b. δο-ίη-ν, wurzel Auch der optat. perfecti wird nach analogie des prae- Der aoristus compositus hält überall das α fest, z. b. Der aoristus passivi folgt der analogie des praes. oder Italisch. Lateinisch. Der optativ schmolz mit dem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <table> <pb facs="#f0274" n="548"/> <fw place="top" type="header">Modus. Optativ; Griech., Latein.</fw><lb/> <note place="left">§. 290.</note> <row> <cell>plur. 1. <hi rendition="#i">εἴημεν</hi>, verkürzt <hi rendition="#i">εἶμεν</hi>, d.i.<lb/> *<hi rendition="#i">ἐσ-ϳη-μες</hi></cell> <cell> <hi rendition="#i">διδο-ίη-μεν<lb/> διδοῖμεν</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#i">δι-δο-ί-μεθα</hi> </cell> </row><lb/> <row> <cell>2. <hi rendition="#i">εἴητε</hi>, <hi rendition="#i">εἶτε</hi>, d. i. *<hi rendition="#i">ἐσ-ϳη-τε</hi></cell> <cell> <hi rendition="#i">διδο-ίη-τε<lb/> διδοῖτε</hi> </cell> <cell> <hi rendition="#i">δι-δο-ῖ-σθε</hi> </cell> </row><lb/> <row> <cell>3. <hi rendition="#i">εἶεν</hi> auß *<hi rendition="#i">ἐσ-ϳε-ν</hi> mit ver-<lb/> kürzung des optativele-<lb/> mentes für *<hi rendition="#i">ἐσ-ϳη-ντ;<lb/> εἴη-σαν</hi> ist mittels zusam-<lb/> mensetzung gebildet (§.<lb/> 276, pag. 524).</cell> <cell><hi rendition="#i">διδοῖεν</hi> auß<lb/> *<hi rendition="#i">διδο-ιη-ντ;<lb/> διδοίη-σαν</hi></cell> <cell> <hi rendition="#i">διδο-ῖ-ντο</hi> </cell> </row><lb/> </table> <p>Eben so <hi rendition="#i">τιθε-ίη-ν,</hi> praesensst. <hi rendition="#i">τιθε</hi>, wurzel <hi rendition="#i">θε; ἱστα-ίη-ν</hi>,<lb/> praesensst. <hi rendition="#i">ἱστα</hi>, wurzel <hi rendition="#i">στα</hi> u. a.</p><lb/> <p>Die art der ab geleiteten verba, welche verba contracta<lb/> genant werden, folgen ebenfals diser bildungsweise, z. b. <hi rendition="#i">τιμῴην</hi><lb/> auß *<hi rendition="#i">τιμαο-ιη-ν</hi> neben <hi rendition="#i">τιμῷμι</hi> auß <hi rendition="#i">τιμαο-ι-μι</hi> (s. d. f.), wie<lb/> ja im äolischen (wie im althochd.) dise ab geleiteten verba der<lb/> analogie der praesensstämme one <hi rendition="#i">-a</hi> folgen.</p><lb/> <p>Alle praesensstämme auf urspr. <hi rendition="#i">a</hi> setzen nur <hi rendition="#i">i</hi> an, das<lb/> mit dem vertreter jenes <hi rendition="#i">a</hi> zusammen gezogen wird; in disem<lb/> falle wird die primäre personalendung der ersten person sin-<lb/> gularis anstatt der nur seltener erhaltenen secundären gebraucht,<lb/> z. b. praesensst. <hi rendition="#i">φέρο-ι-μι</hi>, älter <hi rendition="#i">φέρο-ι-ν</hi> (tragg.) = urspr.<lb/><hi rendition="#i">bhara-i-m;</hi> med. <hi rendition="#i">φερο-ί-μην</hi> u. s. f.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Aorist simpl</hi>. wie das praesens; z. b. <hi rendition="#i">δο-ίη-ν</hi>, wurzel<lb/> und stamm <hi rendition="#i">δο</hi>, <hi rendition="#i">θε-ίη-ν</hi>, wurz. und stamm <hi rendition="#i">θε</hi> u. s. f.; desgl.<lb/> bei stämmen auf urspr. <hi rendition="#i">a,</hi> z. b. <hi rendition="#i">λάβο-ι-μι</hi>, <hi rendition="#i">λάβο-ι-ν</hi> u. s. f.</p><lb/> <p>Auch der optat. <hi rendition="#g">perfecti</hi> wird nach analogie des prae-<lb/> sens gebildet, z. b. <hi rendition="#i">πεφήνο-ι-μι</hi> u. s. f.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">aoristus compositus</hi> hält überall das <hi rendition="#i">α</hi> fest, z. b.<lb/><hi rendition="#i">λύσα-ι-μι</hi>, <hi rendition="#i">λυσα-ί-μην</hi> u. s. f.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">aoristus passivi</hi> folgt der analogie des praes. oder<lb/> des aorist. simplex auf den wurzelaußlaut, z. b. <hi rendition="#i">λυθε-ίη-ν</hi>,<lb/><hi rendition="#i">φανε-ίη-ν</hi> u. s. f.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Italisch. Lateinisch</hi>. Der optativ schmolz mit dem<lb/> conjunctiv zu einem modus zusammen (vgl. den vor. §.). Der<lb/> echte optativ ist daher nur in resten erhalten.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [548/0274]
Modus. Optativ; Griech., Latein.
plur. 1. εἴημεν, verkürzt εἶμεν, d.i.
*ἐσ-ϳη-μες διδο-ίη-μεν
διδοῖμεν δι-δο-ί-μεθα
2. εἴητε, εἶτε, d. i. *ἐσ-ϳη-τε διδο-ίη-τε
διδοῖτε δι-δο-ῖ-σθε
3. εἶεν auß *ἐσ-ϳε-ν mit ver-
kürzung des optativele-
mentes für *ἐσ-ϳη-ντ;
εἴη-σαν ist mittels zusam-
mensetzung gebildet (§.
276, pag. 524). διδοῖεν auß
*διδο-ιη-ντ;
διδοίη-σαν διδο-ῖ-ντο
Eben so τιθε-ίη-ν, praesensst. τιθε, wurzel θε; ἱστα-ίη-ν,
praesensst. ἱστα, wurzel στα u. a.
Die art der ab geleiteten verba, welche verba contracta
genant werden, folgen ebenfals diser bildungsweise, z. b. τιμῴην
auß *τιμαο-ιη-ν neben τιμῷμι auß τιμαο-ι-μι (s. d. f.), wie
ja im äolischen (wie im althochd.) dise ab geleiteten verba der
analogie der praesensstämme one -a folgen.
Alle praesensstämme auf urspr. a setzen nur i an, das
mit dem vertreter jenes a zusammen gezogen wird; in disem
falle wird die primäre personalendung der ersten person sin-
gularis anstatt der nur seltener erhaltenen secundären gebraucht,
z. b. praesensst. φέρο-ι-μι, älter φέρο-ι-ν (tragg.) = urspr.
bhara-i-m; med. φερο-ί-μην u. s. f.
Aorist simpl. wie das praesens; z. b. δο-ίη-ν, wurzel
und stamm δο, θε-ίη-ν, wurz. und stamm θε u. s. f.; desgl.
bei stämmen auf urspr. a, z. b. λάβο-ι-μι, λάβο-ι-ν u. s. f.
Auch der optat. perfecti wird nach analogie des prae-
sens gebildet, z. b. πεφήνο-ι-μι u. s. f.
Der aoristus compositus hält überall das α fest, z. b.
λύσα-ι-μι, λυσα-ί-μην u. s. f.
Der aoristus passivi folgt der analogie des praes. oder
des aorist. simplex auf den wurzelaußlaut, z. b. λυθε-ίη-ν,
φανε-ίη-ν u. s. f.
Italisch. Lateinisch. Der optativ schmolz mit dem
conjunctiv zu einem modus zusammen (vgl. den vor. §.). Der
echte optativ ist daher nur in resten erhalten.
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