Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Modus. Conjunctiv. besondere, gedente formen der personalendungen. Diß ist be-§. 288.dingt durch die in disem falle vocativische natur der lezteren und nicht als wares moduselement zu betrachten. Der indicativ hat kein moduselement, die verbindung Eben so wenig hat der imperativ ein moduselement, da Der conjunctiv, welcher der nordischen abteilung un-§. 289.
Wir halten die ersten personen sing. und plur. as-a-mi, Modus. Conjunctiv. besondere, gedente formen der personalendungen. Diß ist be-§. 288.dingt durch die in disem falle vocativische natur der lezteren und nicht als wares moduselement zu betrachten. Der indicativ hat kein moduselement, die verbindung Eben so wenig hat der imperativ ein moduselement, da Der conjunctiv, welcher der nordischen abteilung un-§. 289.
Wir halten die ersten personen sing. und plur. as-â-mi, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0265" n="539"/><fw place="top" type="header">Modus. Conjunctiv.</fw><lb/> besondere, gedente formen der personalendungen. Diß ist be-<note place="right">§. 288.</note><lb/> dingt durch die in disem falle vocativische natur der lezteren<lb/> und nicht als wares moduselement zu betrachten.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">indicativ</hi> hat kein moduselement, die verbindung<lb/> des verbalstammes mit der personalendung ist zunächst eben in-<lb/> dicativ, z. b. <hi rendition="#g">indog. urspr</hi>. praes. <hi rendition="#i">as-ti, bhara-ti, tanau-ti;</hi><lb/> perfect. <hi rendition="#i">babhâr-ta;</hi> aorist <hi rendition="#i">a-vida-t</hi> u. s. f.</p><lb/> <p>Eben so wenig hat der <hi rendition="#g">imperativ</hi> ein moduselement, da<lb/> er nur durch die vocativische function der personalendungen<lb/> sich vom indicativ unterscheidet und überhaupt kaum unter die<lb/> modus gerechnet werden kann (streng genommen ist eigent-<lb/> lich auch der indicativ kein modus, da er kein moduselement<lb/> hat), z. b. <hi rendition="#i">as-dhi,</hi> praesensstamm und wurzel <hi rendition="#i">as; kru-dhi,</hi><lb/> aoriststamm und wurz. <hi rendition="#i">kru</hi>.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">conjunctiv</hi>, welcher der nordischen abteilung un-<note place="right">§. 289.</note><lb/> seres sprachstammes felt, hat <hi rendition="#i">a</hi> als element; <hi rendition="#i">a</hi> ist ein in der<lb/> stambildung ser häufig gebrauchtes element (s. o. §. 225), als<lb/> pronominalwurzel ist <hi rendition="#i">a</hi> demonstrativ. Mit dem stammaußlaute<lb/><hi rendition="#i">a</hi> verbindet sich das <hi rendition="#i">a</hi> des conjunctivs zu <hi rendition="#i">â</hi>. Die personalen-<lb/> dungen des conjunctivs sind die primären; z. b. <hi rendition="#g">indog. urspr</hi>.</p><lb/> <table> <row> <cell>praesensstamm <hi rendition="#i">bhara</hi></cell> <cell>praesensstamm <hi rendition="#i">as</hi></cell> </row><lb/> <row> <cell>sing. 1. <hi rendition="#i">bharâ-mi</hi></cell> <cell><hi rendition="#i">asa-mi,</hi> warscheinlicher aber <hi rendition="#i">asâ-mi</hi></cell> </row><lb/> <row> <cell>2. <hi rendition="#i">bharâ-si</hi></cell> <cell> <hi rendition="#i">asa-si</hi> </cell> </row><lb/> <row> <cell>3. <hi rendition="#i">bharâ-ti</hi></cell> <cell> <hi rendition="#i">asa-ti</hi> </cell> </row><lb/> <row> <cell>plur. 1. <hi rendition="#i">bharâ-masi</hi></cell> <cell><hi rendition="#i">asa-masi,</hi> warscheinlicher <hi rendition="#i">asâ-masi</hi></cell> </row><lb/> <row> <cell>2. <hi rendition="#i">bharâ-tasi</hi></cell> <cell> <hi rendition="#i">asa-thasi</hi> </cell> </row><lb/> <row> <cell>3. <hi rendition="#i">bharâ-nti</hi></cell> <cell><hi rendition="#i">asa-nti</hi>.</cell> </row><lb/> </table> <p>Wir halten die ersten personen sing. und plur. <hi rendition="#i">as-â-mi,<lb/> as-â-masi</hi> für warscheinlicher als <hi rendition="#i">as-a-mi, as-amasi,</hi> weil vor<lb/> den personalendungen der ersten personen sing., plur., dual. <hi rendition="#i">a,</hi><lb/> mag es conjunctivelement oder außlaut des tempusstammes<lb/> sein, in den vor ligenden sprachen in der regel gedent (oder<lb/> gesteigert) erscheint. Deshalb können tempusstämme auf <hi rendition="#i">a</hi> in<lb/> disen personen den conjunctiv nicht vom indicativ unterschei-<lb/> den nachdem dise denung des <hi rendition="#i">a</hi> zu <hi rendition="#i">â</hi> und die zusammenzie-<lb/> hung des conjunctivelementes mit dem stammaußlaute <hi rendition="#i">a</hi> ein<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [539/0265]
Modus. Conjunctiv.
besondere, gedente formen der personalendungen. Diß ist be-
dingt durch die in disem falle vocativische natur der lezteren
und nicht als wares moduselement zu betrachten.
§. 288.
Der indicativ hat kein moduselement, die verbindung
des verbalstammes mit der personalendung ist zunächst eben in-
dicativ, z. b. indog. urspr. praes. as-ti, bhara-ti, tanau-ti;
perfect. babhâr-ta; aorist a-vida-t u. s. f.
Eben so wenig hat der imperativ ein moduselement, da
er nur durch die vocativische function der personalendungen
sich vom indicativ unterscheidet und überhaupt kaum unter die
modus gerechnet werden kann (streng genommen ist eigent-
lich auch der indicativ kein modus, da er kein moduselement
hat), z. b. as-dhi, praesensstamm und wurzel as; kru-dhi,
aoriststamm und wurz. kru.
Der conjunctiv, welcher der nordischen abteilung un-
seres sprachstammes felt, hat a als element; a ist ein in der
stambildung ser häufig gebrauchtes element (s. o. §. 225), als
pronominalwurzel ist a demonstrativ. Mit dem stammaußlaute
a verbindet sich das a des conjunctivs zu â. Die personalen-
dungen des conjunctivs sind die primären; z. b. indog. urspr.
§. 289.
praesensstamm bhara praesensstamm as
sing. 1. bharâ-mi asa-mi, warscheinlicher aber asâ-mi
2. bharâ-si asa-si
3. bharâ-ti asa-ti
plur. 1. bharâ-masi asa-masi, warscheinlicher asâ-masi
2. bharâ-tasi asa-thasi
3. bharâ-nti asa-nti.
Wir halten die ersten personen sing. und plur. as-â-mi,
as-â-masi für warscheinlicher als as-a-mi, as-amasi, weil vor
den personalendungen der ersten personen sing., plur., dual. a,
mag es conjunctivelement oder außlaut des tempusstammes
sein, in den vor ligenden sprachen in der regel gedent (oder
gesteigert) erscheint. Deshalb können tempusstämme auf a in
disen personen den conjunctiv nicht vom indicativ unterschei-
den nachdem dise denung des a zu â und die zusammenzie-
hung des conjunctivelementes mit dem stammaußlaute a ein
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