Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Medium. III. pers. sing. -ma auß ma-m, sa auß sa-s; z. b. praes. bhara-ta(t)i; perfect.§. 281.babhar-ta(t)i; optat. praes. bharai-ta(t), imperfect. abhara-ta(t) u. s. f. Im imperativ weicht das griechische stark vom arischen ab; durch die übereinstimmung der gotischen secundären form mit der arischen imperativform erscheint -tam als warschein- lich in der ursprache bereits vorhanden. Altind. primär -te = tai, z. b. bhara-te; diß -te kann ve- Das Altbaktrische entspricht durchauß dem altindischen; Griech. primär -tai, secund. -to, z. b. indic. praesent. Gotisch. Primär -da, d. i. -tai (§. 113, 3), z. b. baira-da Medium. III. pers. sing. -ma auß ma-m, sa auß sa-s; z. b. praes. bhara-ta(t)i; perfect.§. 281.babhâr-ta(t)i; optat. praes. bharai-ta(t), imperfect. abhara-ta(t) u. s. f. Im imperativ weicht das griechische stark vom arischen ab; durch die übereinstimmung der gotischen secundären form mit der arischen imperativform erscheint -tâm als warschein- lich in der ursprache bereits vorhanden. Altind. primär -tê = tai, z. b. bhára-tê; diß -tê kann vê- Das Altbaktrische entspricht durchauß dem altindischen; Griech. primär -ται, secund. -το, z. b. indic. praesent. Gotisch. Primär -da, d. i. -tai (§. 113, 3), z. b. baíra-da <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <p><pb facs="#f0257" n="531"/><fw place="top" type="header">Medium. III. pers. sing.</fw><lb/><hi rendition="#i">-ma</hi> auß <hi rendition="#i">ma-m, sa</hi> auß <hi rendition="#i">sa-s;</hi> z. b. praes. <hi rendition="#i">bhara-ta(t)i;</hi> perfect.<note place="right">§. 281.</note><lb/><hi rendition="#i">babhâr-ta(t)i;</hi> optat. praes. <hi rendition="#i">bharai-ta(t),</hi> imperfect. <hi rendition="#i">abhara-ta(t)</hi><lb/> u. s. f. Im imperativ weicht das griechische stark vom arischen<lb/> ab; durch die übereinstimmung der gotischen secundären form<lb/> mit der arischen imperativform erscheint <hi rendition="#i">-tâm</hi> als warschein-<lb/> lich in der ursprache bereits vorhanden.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Altind</hi>. primär <hi rendition="#i">-tê</hi> = <hi rendition="#i">tai,</hi> z. b. <hi rendition="#i">bhára-tê;</hi> diß <hi rendition="#i">-tê</hi> kann vê-<lb/> disch sein <hi rendition="#i">t</hi> verlieren, und das <hi rendition="#i">ê</hi> wird dann so behandelt, wie<lb/> das <hi rendition="#i">-ê</hi> auß <hi rendition="#i">-mê</hi> der ersten person (vgl. oben §. 279, pg. 528);<lb/> im perfectum ist <hi rendition="#i">t</hi> stäts auß gefallen, z. b. <hi rendition="#i">babhr-ế</hi> auß *<hi rendition="#i">babhar-tê,</hi><lb/> wie im activ ebenfals <hi rendition="#i">(babhấra</hi> für *<hi rendition="#i">babhâr-ta)</hi>. 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Medium. III. pers. sing.
-ma auß ma-m, sa auß sa-s; z. b. praes. bhara-ta(t)i; perfect.
babhâr-ta(t)i; optat. praes. bharai-ta(t), imperfect. abhara-ta(t)
u. s. f. Im imperativ weicht das griechische stark vom arischen
ab; durch die übereinstimmung der gotischen secundären form
mit der arischen imperativform erscheint -tâm als warschein-
lich in der ursprache bereits vorhanden.
§. 281.
Altind. primär -tê = tai, z. b. bhára-tê; diß -tê kann vê-
disch sein t verlieren, und das ê wird dann so behandelt, wie
das -ê auß -mê der ersten person (vgl. oben §. 279, pg. 528);
im perfectum ist t stäts auß gefallen, z. b. babhr-ế auß *babhar-tê,
wie im activ ebenfals (babhấra für *babhâr-ta). Die secundäre
form ist -ta, z. b. optat. bhárê-ta, imperf. ábhara-ta. Der im-
perativ verstärkt diß -ta durch am (§. 265, pg. 490) und hat
also das suffix -tâm, z. b. bhára-tâm.
Das Altbaktrische entspricht durchauß dem altindischen;
primäres suffix ist auch hier tê, z. b. çaê-tê = altind. çế-tê,
griech. ϰεῖ-ται, wurz. ursprüngl. ki, altind. und altbaktr. çi;
histai-tê = ἵστα-ται (das perfectum ist nicht belegt). Secun-
där ta, z. b. optat. praesent. baraê-ta, histaê-ta; imperfectum
pereça-ta u. s. f. Der imperativ hat ta͂m = altindisch tâm;
dise endung ist auß der 3. plur. mit sicherheit zu erschließen.
Griech. primär -ται, secund. -το, z. b. indic. praesent.
φέρε-ται; imperfect. ἐφέρε-το, optat. praes. φέροι-το. Der im-
perativ hat die endung -σθω, z. b. φερέ-σθω. Das σθ ver-
schidener endungen des med. (vgl. auch -σθα der 2. sing. act.)
ist eine schwer zu erklärende neubildung, die durch analogie
weit um sich gegriffen hat. Iren außgang namen dise formen
warscheinlich von medialendungen, in denen die an lautenden
consonanten der zwei pronomina der 3. oder 2. person durch
außfall zwischen stehender vocale zusammen gerieten, ττ ward
zu στ und weiter hin zu σθ (§. 148, 2; §. 142, 2, pg. 175).
Gotisch. Primär -da, d. i. -tai (§. 113, 3), z. b. baíra-da
= griech. φέρε-ται, urspr. bhara-tai. Dise form gilt zugleich
für die 1. sing. Secund. endung ist -dau = -tâm, vergl. die
2. sing. -zau; optat. baírai-dau, grundf. bharai-tâm; imperativ
baíra-dau = altind. bhára-tâm.
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