Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Suffix -as. Indog. urspr., Altindisch. §. 228.ibnassu (planities, aequitas) zu stamm ibna (aequus, planus).Welcher laut aber dem t vorher gegangen, läßt sich wol schwer- lich ermitteln; Bopp vermutet, daß hier formen auf -as, also ein *gudjinas, *ibnas (s. d. flg. paragr.) zu grunde ligen, an wel- che -tu angetreten sei; möglich sind auch formen auf -at. Über das auß -tu weiter gebildete suffix -du-thi, s. oben Suffix -as. Dises suffix bildet infinitive im altindischen, Indogerm. urspr. Z. b. gan-as (genus), wurz. gan; ap-as, Altindisch. Substantiva auf -as, vor welchem die wur- Meist sind dise substantiva neutra, wie die eben genanten, Suffix -as. Indog. urspr., Altindisch. §. 228.ibnassu (planities, aequitas) zu stamm ibna (aequus, planus).Welcher laut aber dem t vorher gegangen, läßt sich wol schwer- lich ermitteln; Bopp vermutet, daß hier formen auf -as, also ein *gudjinas, *ibnas (s. d. flg. paragr.) zu grunde ligen, an wel- che -tu angetreten sei; möglich sind auch formen auf -at. Über das auß -tu weiter gebildete suffix -du-thi, s. oben Suffix -as. Dises suffix bildet infinitive im altindischen, Indogerm. urspr. Z. b. gan-as (genus), wurz. gan; ap-as, Altindisch. Substantiva auf -as, vor welchem die wur- Meist sind dise substantiva neutra, wie die eben genanten, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0100" n="374"/><fw place="top" type="header">Suffix <hi rendition="#i">-as</hi>. 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Suffix -as. Indog. urspr., Altindisch.
ibnassu (planities, aequitas) zu stamm ibna (aequus, planus).
Welcher laut aber dem t vorher gegangen, läßt sich wol schwer-
lich ermitteln; Bopp vermutet, daß hier formen auf -as, also
ein *gudjinas, *ibnas (s. d. flg. paragr.) zu grunde ligen, an wel-
che -tu angetreten sei; möglich sind auch formen auf -at.
§. 228.
Über das auß -tu weiter gebildete suffix -du-thi, s. oben
pg. 368.
Suffix -as. Dises suffix bildet infinitive im altindischen,
lateinischen.
Indogerm. urspr. Z. b. gan-as (genus), wurz. gan; ap-as,
(opus), wurz. ap; man-as (mens), wurz. man (cogitare); nabh-as
(nubes, coelum), doch wol von einer wurzel nabh; vak-as
(sermo), wurz. vak (loqui); krav-as (rumor, vox, verbum, au-
ris), wurz. kru (audire) u. a.
Altindisch. Substantiva auf -as, vor welchem die wur-
zelvocale i und u gesteigert werden, z. b. ǵán-as (genus), wurz.
ǵan (gignere); váḱ-as (sermo), wurz. vaḱ (loqui); vấs-as (ves-
tis), wurz. vas (sibi induere); ḱết-as (animus, mens), wurz.
ḱit (cogitare); çráv-as (auris), wurz. çru (audire); áp-as (opus),
wurz. ap u. a.
Meist sind dise substantiva neutra, wie die eben genanten,
doch findet sich auch das belebte genus, z. b. uś-ás (aurora),
wurz. uś (ardere, splendere) und in dem ältesten indisch auch
adjectiva (nomina agentis) diser form, z. b. tar-ás (velox, for-
tis) neben tár-as (velocitas, vis), wurz. tar (transgredi); ap-ás
(agens) neben áp-as (opus) u. s. f. Dise bildung findet sich vom
praesensstamme der verba; wenn diser auf a auß lautet, so tritt
anstatt -as nur -s an, d. h. das auß lautende a des praesensstam-
mes fungiert zugleich als anlaut des suffixes (vgl. d. bildung der
3. plur. praes., s. u. d. lere v. d. conjug.); praesensstämme, die
nicht auf a auß lauten, erhalten -as. Dise form wird im dativ als
infinitiv gebraucht, z. b. ǵîvás-ê zu praesensstamm ǵî́va, 3.
sg. praes. ǵî́va-ti, wurz. ǵîv (vivere); ḱáras-ê, zu 3. sg. praes.
ḱára-ti, wurz. ḱar ire; dhruvás-ê, zu 3. sg. praes. dhruvá-ti,
wurz. dhru (fixum esse); ḱákśas (splendor, oculus), dat. als
infin. ḱákśas-ê, zu praesensstamm ḱákśa, wurz. ḱakś (vide-
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