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Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.

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Die erste ist ganz äußerlich. Un-
ersättlich eilt sie von That zu That
und nimmt jeden würdigen Mann
auf in den großen Bund vereinter
Helden, schlingt den alten Knoten
durch jede Tugend fester, und trach-
tet stets neue Brüder zu gewinnen;
je mehr sie hat, je mehr begehrt sie.

Erinnre Dich an die Vorwelt
und Du wirst diese Freundschaft, die
den redlichen Krieg gegen alles Bö-
se, wenn es auch in uns oder im
Geliebten wäre, kämpft, überall fin-
den, wo die edle Kraft in großen
Massen wirkt und Welten bildet oder
beherrscht.

Jetzt sind andre Zeiten, aber das
Ideal dieser Freundschaft wird in

Die erſte iſt ganz äußerlich. Un-
erſättlich eilt ſie von That zu That
und nimmt jeden würdigen Mann
auf in den großen Bund vereinter
Helden, ſchlingt den alten Knoten
durch jede Tugend feſter, und trach-
tet ſtets neue Brüder zu gewinnen;
je mehr ſie hat, je mehr begehrt ſie.

Erinnre Dich an die Vorwelt
und Du wirſt dieſe Freundſchaft, die
den redlichen Krieg gegen alles Bö-
ſe, wenn es auch in uns oder im
Geliebten wäre, kämpft, überall fin-
den, wo die edle Kraft in großen
Maſſen wirkt und Welten bildet oder
beherrſcht.

Jetzt ſind andre Zeiten, aber das
Ideal dieſer Freundſchaft wird in

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[283/0288] Die erſte iſt ganz äußerlich. Un- erſättlich eilt ſie von That zu That und nimmt jeden würdigen Mann auf in den großen Bund vereinter Helden, ſchlingt den alten Knoten durch jede Tugend feſter, und trach- tet ſtets neue Brüder zu gewinnen; je mehr ſie hat, je mehr begehrt ſie. Erinnre Dich an die Vorwelt und Du wirſt dieſe Freundſchaft, die den redlichen Krieg gegen alles Bö- ſe, wenn es auch in uns oder im Geliebten wäre, kämpft, überall fin- den, wo die edle Kraft in großen Maſſen wirkt und Welten bildet oder beherrſcht. Jetzt ſind andre Zeiten, aber das Ideal dieſer Freundſchaft wird in

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_lucinde_1799/288>, abgerufen am 25.11.2024.