Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.überflüßig, denn ich traute Dir in O Antonio, wenn ich an ewigen Ist es nun noch unbegreiflich überflüßig, denn ich traute Dir in O Antonio, wenn ich an ewigen Iſt es nun noch unbegreiflich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0284" n="279"/> überflüßig, denn ich traute Dir in<lb/> der That unendlich viel Verſtand zu.</p><lb/> <p>O Antonio, wenn ich an ewigen<lb/> Wahrheiten zweifeln könnte, ſo hät-<lb/> teſt Du mich dahin gebracht, jene<lb/> ſtille ſchöne Freundſchaft, die auf der<lb/> bloßen Harmonie des Seyns und<lb/> Zuſammenſeyns beruht, für etwas fal-<lb/> ſches und verkehrtes zu halten!</p><lb/> <p>Iſt es nun noch unbegreiflich<lb/> wenn ich mich ganz auf die andre<lb/> Seite werfe? — Ich entſage dem<lb/> zarten Genuß und ſtürze mich in<lb/> den wilden Kampf des Lebens. Ich<lb/> eile zu Eduard. Alles iſt verabre-<lb/> det. Wir wollen nicht bloß zuſam-<lb/> men leben, ſondern im brüderlichen<lb/> Bunde vereint wirken und handeln.<lb/> Er iſt rauh und herbe, ſeine Tugend<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [279/0284]
überflüßig, denn ich traute Dir in
der That unendlich viel Verſtand zu.
O Antonio, wenn ich an ewigen
Wahrheiten zweifeln könnte, ſo hät-
teſt Du mich dahin gebracht, jene
ſtille ſchöne Freundſchaft, die auf der
bloßen Harmonie des Seyns und
Zuſammenſeyns beruht, für etwas fal-
ſches und verkehrtes zu halten!
Iſt es nun noch unbegreiflich
wenn ich mich ganz auf die andre
Seite werfe? — Ich entſage dem
zarten Genuß und ſtürze mich in
den wilden Kampf des Lebens. Ich
eile zu Eduard. Alles iſt verabre-
det. Wir wollen nicht bloß zuſam-
men leben, ſondern im brüderlichen
Bunde vereint wirken und handeln.
Er iſt rauh und herbe, ſeine Tugend
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