Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.all Gränzen erdichtet, ehe er seine Freilich ist meine eigne Nachlä- all Gränzen erdichtet, ehe er ſeine Freilich iſt meine eigne Nachlä- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0283" n="278"/> all Gränzen erdichtet, ehe er ſeine<lb/> eigenen finden kann. Du haſt mich<lb/> beynah in den Fall gebracht, Dir<lb/> auseinanderſetzen zu müſſen, wie<lb/> groß eigentlich mein Werth ſey, wie<lb/> viel richtiger und ſichrer Du gegan-<lb/> gen ſeyn würdeſt, wenn Du dann<lb/> und wann nicht geurtheilt ſondern<lb/> geglaubt, wenn Du hie und da in<lb/> mir ein unbekanntes Unendliches vor-<lb/> ausgeſetzt hätteſt.</p><lb/> <p>Freilich iſt meine eigne Nachlä-<lb/> ßigkeit an allem Schuld. Vielleicht<lb/> wars auch Eigenſinn, daß ich die<lb/> ganze Gegenwart mit Dir theilen<lb/> wollte, und Dich über Vergangen-<lb/> heit und Zukunft doch nicht belehr-<lb/> te. Ich weiß nicht, es widerſtand<lb/> meinem Gefühl, auch hielt ichs für<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [278/0283]
all Gränzen erdichtet, ehe er ſeine
eigenen finden kann. Du haſt mich
beynah in den Fall gebracht, Dir
auseinanderſetzen zu müſſen, wie
groß eigentlich mein Werth ſey, wie
viel richtiger und ſichrer Du gegan-
gen ſeyn würdeſt, wenn Du dann
und wann nicht geurtheilt ſondern
geglaubt, wenn Du hie und da in
mir ein unbekanntes Unendliches vor-
ausgeſetzt hätteſt.
Freilich iſt meine eigne Nachlä-
ßigkeit an allem Schuld. Vielleicht
wars auch Eigenſinn, daß ich die
ganze Gegenwart mit Dir theilen
wollte, und Dich über Vergangen-
heit und Zukunft doch nicht belehr-
te. Ich weiß nicht, es widerſtand
meinem Gefühl, auch hielt ichs für
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDarüber hinaus sind keine weiteren Teile erschien… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |