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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

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welche sie dem Wurzelwort, an das sie angefügt
werden, verleihen. Es bilden die amerikanischen
Sprachen ihre Grammatik durch Affixa und sind
wie alle Sprachen dieser Gattung sehr reich an
Pronominalbeziehungen durch Suffixa und an
den daher entstehenden relativen Zeitwörtern
und Conjugationen, deren auch das Baskische *)
nicht weniger als ein und zwanzig durch vorn
oder hinten an das Hülfsverbum angefügte Pro-
nomina zählt. Ob nun in einer Sprache dieser
Art die Partikeln durchgängig dem Wurzelwort
hinten angehängt werden, wie im Baskischen
und in der Declination der amerikanischen Spra-
chen, oder vorn angefügt werden, wie im Kopti-
schen, ob bald das eine bald das andre Statt
findet, wie in der Conjugation der peruanischen,
mexikanischen und andrer amerikanischen Spra-
chen, oder ob die Partikeln gar dem Worte
selbst eingeflochten werden, wovon man beson-
ders in einigen amerikanischen Sprachen sehr

*) Nach Larramendi. Von dem ältern Herrn von
Humboldt
ist vielleicht bald eine reichhaltigere und be-
sonders eine genauer bestimmte und deutlichere Darstellung
dieser merkwürdigen Sprache zu erwarten.

welche ſie dem Wurzelwort, an das ſie angefuͤgt
werden, verleihen. Es bilden die amerikaniſchen
Sprachen ihre Grammatik durch Affixa und ſind
wie alle Sprachen dieſer Gattung ſehr reich an
Pronominalbeziehungen durch Suffixa und an
den daher entſtehenden relativen Zeitwoͤrtern
und Conjugationen, deren auch das Baſkiſche *)
nicht weniger als ein und zwanzig durch vorn
oder hinten an das Huͤlfsverbum angefuͤgte Pro-
nomina zaͤhlt. Ob nun in einer Sprache dieſer
Art die Partikeln durchgaͤngig dem Wurzelwort
hinten angehaͤngt werden, wie im Baſkiſchen
und in der Declination der amerikaniſchen Spra-
chen, oder vorn angefuͤgt werden, wie im Kopti-
ſchen, ob bald das eine bald das andre Statt
findet, wie in der Conjugation der peruaniſchen,
mexikaniſchen und andrer amerikaniſchen Spra-
chen, oder ob die Partikeln gar dem Worte
ſelbſt eingeflochten werden, wovon man beſon-
ders in einigen amerikaniſchen Sprachen ſehr

*) Nach Larramendi. Von dem ältern Herrn von
Humboldt
iſt vielleicht bald eine reichhaltigere und be-
ſonders eine genauer beſtimmte und deutlichere Darſtellung
dieſer merkwürdigen Sprache zu erwarten.
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[47/0066] welche ſie dem Wurzelwort, an das ſie angefuͤgt werden, verleihen. Es bilden die amerikaniſchen Sprachen ihre Grammatik durch Affixa und ſind wie alle Sprachen dieſer Gattung ſehr reich an Pronominalbeziehungen durch Suffixa und an den daher entſtehenden relativen Zeitwoͤrtern und Conjugationen, deren auch das Baſkiſche *) nicht weniger als ein und zwanzig durch vorn oder hinten an das Huͤlfsverbum angefuͤgte Pro- nomina zaͤhlt. Ob nun in einer Sprache dieſer Art die Partikeln durchgaͤngig dem Wurzelwort hinten angehaͤngt werden, wie im Baſkiſchen und in der Declination der amerikaniſchen Spra- chen, oder vorn angefuͤgt werden, wie im Kopti- ſchen, ob bald das eine bald das andre Statt findet, wie in der Conjugation der peruaniſchen, mexikaniſchen und andrer amerikaniſchen Spra- chen, oder ob die Partikeln gar dem Worte ſelbſt eingeflochten werden, wovon man beſon- ders in einigen amerikaniſchen Sprachen ſehr *) Nach Larramendi. Von dem ältern Herrn von Humboldt iſt vielleicht bald eine reichhaltigere und be- ſonders eine genauer beſtimmte und deutlichere Darſtellung dieſer merkwürdigen Sprache zu erwarten.

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/66>, abgerufen am 22.11.2024.