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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

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Welche Naturen nun wahrhaft, scheinbar nur oder
finster sind, 15)
Aus mir sind, wisse, auch diese; nicht ich in ihnen,
sie in mir.
Durch die Täuschung nun dieser drei Eigenschaften ist
ganz bethört
Alle Welt und verkennt mich, der über jenen, unwan-
delbar.
Göttlich ist sie, die Welten schafft, 16) meine Täuschung,
wird schwer besiegt;
Aber die, welche mir folgen, schreiten über die Täu-
schung hin.
Nicht folgen die Verbrecher mir, noch die Thoren und
Niedern nach,
15) D. h. die drei Welten der alten indischen Lehre: die
Welt der Wahrheit, die des Glanzes oder Scheins, und
die der Finsterniß, entspringen gleichfalls aus mir. Eigent-
lich aber ist diese ganze Ansicht nicht der Wahrheit gemäß,
und jene Dreiheit eine Täuschung und bloße Erscheinung.
Eine andere Stelle des Gedichts geht noch stärker gegen
diese Lehre von drei Welten oder drei Eigenschaften, und
zugleich gegen die Veda's, worin diese Ansicht herrscht:
Die Veda's gehn auf drei Wesen, nicht von drei Wesen
sei, o Freund!
Nicht zwiefach, sondern wahrhaft stets, unbestrebt, dul-
dend, geistig sei!
16) Siehe die Anmerkung 8.
Welche Naturen nun wahrhaft, ſcheinbar nur oder
finſter ſind, 15)
Aus mir ſind, wiſſe, auch dieſe; nicht ich in ihnen,
ſie in mir.
Durch die Täuſchung nun dieſer drei Eigenſchaften iſt
ganz bethört
Alle Welt und verkennt mich, der über jenen, unwan-
delbar.
Göttlich iſt ſie, die Welten ſchafft, 16) meine Täuſchung,
wird ſchwer beſiegt;
Aber die, welche mir folgen, ſchreiten über die Täu-
ſchung hin.
Nicht folgen die Verbrecher mir, noch die Thoren und
Niedern nach,
15) D. h. die drei Welten der alten indiſchen Lehre: die
Welt der Wahrheit, die des Glanzes oder Scheins, und
die der Finſterniß, entſpringen gleichfalls aus mir. Eigent-
lich aber iſt dieſe ganze Anſicht nicht der Wahrheit gemäß,
und jene Dreiheit eine Täuſchung und bloße Erſcheinung.
Eine andere Stelle des Gedichts geht noch ſtärker gegen
dieſe Lehre von drei Welten oder drei Eigenſchaften, und
zugleich gegen die Veda’s, worin dieſe Anſicht herrſcht:
Die Veda’s gehn auf drei Weſen, nicht von drei Weſen
ſei, o Freund!
Nicht zwiefach, ſondern wahrhaft ſtets, unbeſtrebt, dul-
dend, geiſtig ſei!
16) Siehe die Anmerkung 8.
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[304/0323] Welche Naturen nun wahrhaft, ſcheinbar nur oder finſter ſind, 15) Aus mir ſind, wiſſe, auch dieſe; nicht ich in ihnen, ſie in mir. Durch die Täuſchung nun dieſer drei Eigenſchaften iſt ganz bethört Alle Welt und verkennt mich, der über jenen, unwan- delbar. Göttlich iſt ſie, die Welten ſchafft, 16) meine Täuſchung, wird ſchwer beſiegt; Aber die, welche mir folgen, ſchreiten über die Täu- ſchung hin. Nicht folgen die Verbrecher mir, noch die Thoren und Niedern nach, 15) D. h. die drei Welten der alten indiſchen Lehre: die Welt der Wahrheit, die des Glanzes oder Scheins, und die der Finſterniß, entſpringen gleichfalls aus mir. Eigent- lich aber iſt dieſe ganze Anſicht nicht der Wahrheit gemäß, und jene Dreiheit eine Täuſchung und bloße Erſcheinung. Eine andere Stelle des Gedichts geht noch ſtärker gegen dieſe Lehre von drei Welten oder drei Eigenſchaften, und zugleich gegen die Veda’s, worin dieſe Anſicht herrſcht: Die Veda’s gehn auf drei Weſen, nicht von drei Weſen ſei, o Freund! Nicht zwiefach, ſondern wahrhaft ſtets, unbeſtrebt, dul- dend, geiſtig ſei! 16) Siehe die Anmerkung 8.

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/323>, abgerufen am 22.11.2024.