tung den Worten präfigirt, wie das a priva- tivum. Dur wird in derselben Bedeutung präfigirt, wie das griechische dus, im Persischen [ - Zeichen fehlt], wie [ - Zeichen fehlt] -- der übelgesinnte, der Feind, indisch durmonoh. Die indische Spra- che hat mit der griechischen, lateinischen und deutschen nicht nur die Eigenschaft gemein, daß sie der ursprünglichen Bedeutung der Zeitwör- ter durch vorgesetzte Partikeln die mannichfaltig- sten Nebenstimmungen geben kann, sondern die meisten aller der Partikeln, deren sie sich zu diesem Zweck bedient, finden sich in den ge- nannten Sprachen wieder. Dem Indischen und Griechischen sind folgende gemein: son genau dasselbe wie das griechische sum; poti ist das alte poti für pros; onu bedeutet nach wie ana. Pro findet sich in derselben Bedeutung auch im Lateinischen wie im Griechischen; a hat die Bedeutung des lateinischen ad, des Deutschen an; die verneinende Partikel no stimmt mit dem Lateinischen und Deutschen über- ein; upo ist das Deutsche auf nach der nie- derdeutschen Aussprache, ut das Deutsche aus nach derselbigen.
tung den Worten praͤfigirt, wie das α priva- tivum. Dur wird in derſelben Bedeutung praͤfigirt, wie das griechiſche δυς, im Perſiſchen [ – Zeichen fehlt], wie [ – Zeichen fehlt] — der uͤbelgeſinnte, der Feind, indiſch durmonoh. Die indiſche Spra- che hat mit der griechiſchen, lateiniſchen und deutſchen nicht nur die Eigenſchaft gemein, daß ſie der urſpruͤnglichen Bedeutung der Zeitwoͤr- ter durch vorgeſetzte Partikeln die mannichfaltig- ſten Nebenſtimmungen geben kann, ſondern die meiſten aller der Partikeln, deren ſie ſich zu dieſem Zweck bedient, finden ſich in den ge- nannten Sprachen wieder. Dem Indiſchen und Griechiſchen ſind folgende gemein: ſon genau daſſelbe wie das griechiſche συμ; poti iſt das alte ποτι fuͤr προς; onu bedeutet nach wie ανα. Pro findet ſich in derſelben Bedeutung auch im Lateiniſchen wie im Griechiſchen; ā hat die Bedeutung des lateiniſchen ad, des Deutſchen an; die verneinende Partikel no ſtimmt mit dem Lateiniſchen und Deutſchen uͤber- ein; upo iſt das Deutſche auf nach der nie- derdeutſchen Ausſprache, ut das Deutſche aus nach derſelbigen.
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tung den Worten praͤfigirt, wie das α priva-
tivum. Dur wird in derſelben Bedeutung
praͤfigirt, wie das griechiſche δυς, im Perſiſchen
_ , wie _ — der uͤbelgeſinnte, der
Feind, indiſch durmonoh. Die indiſche Spra-
che hat mit der griechiſchen, lateiniſchen und
deutſchen nicht nur die Eigenſchaft gemein, daß
ſie der urſpruͤnglichen Bedeutung der Zeitwoͤr-
ter durch vorgeſetzte Partikeln die mannichfaltig-
ſten Nebenſtimmungen geben kann, ſondern die
meiſten aller der Partikeln, deren ſie ſich zu
dieſem Zweck bedient, finden ſich in den ge-
nannten Sprachen wieder. Dem Indiſchen und
Griechiſchen ſind folgende gemein: ſon genau
daſſelbe wie das griechiſche συμ; poti iſt das
alte ποτι fuͤr προς; onu bedeutet nach wie
ανα. Pro findet ſich in derſelben Bedeutung
auch im Lateiniſchen wie im Griechiſchen; ā
hat die Bedeutung des lateiniſchen ad, des
Deutſchen an; die verneinende Partikel no
ſtimmt mit dem Lateiniſchen und Deutſchen uͤber-
ein; upo iſt das Deutſche auf nach der nie-
derdeutſchen Ausſprache, ut das Deutſche aus
nach derſelbigen.
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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/29>, abgerufen am 21.11.2024.
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