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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

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votgita, jedes Distichon zugleich einen periodischen
Abschnitt bildet; in den epischen Stücken aber
aus dem Ramayon und aus der Geschichte der
Sokuntola geht der Sinn oft aus einem Distichon
in das andre hinüber.

Der Anfang des Ramayon erscheint
hier zum erstenmal übersetzt; daher habe ich selbst
von der einleitenden Anrufung nichts weglassen
wollen. Wo die Lesart oder die Auslegung mir
zweifelhaft war, habe ich es in den Noten be-
merkt.

Aus dem Gesetzbuche Monu's und dem
Bhogovotgita, die durch Jones und Wilkins
schon bekannt sind, habe ich aus ersterm alles
zusammengestellt, was die Kosmogonie betrifft;
aus dem andern aber mehre der merkwürdigsten
Stellen ausgewählt, welche die Lehre von der
Einheit, die der Inhalt, Zweck und Geist des
Ganzen ist, darstellen und entwickeln. Beides
dient als Belege zu den Bemerkungen über indi-
sche Philosophie im zweiten Buche der Abhand-
lung.

Die Stücke aus der Geschichte der Sokun-
tola
können als ein Beispiel der ältern indischen

votgita, jedes Diſtichon zugleich einen periodiſchen
Abſchnitt bildet; in den epiſchen Stuͤcken aber
aus dem Ramayon und aus der Geſchichte der
Sokuntola geht der Sinn oft aus einem Diſtichon
in das andre hinuͤber.

Der Anfang des Ramayon erſcheint
hier zum erſtenmal uͤberſetzt; daher habe ich ſelbſt
von der einleitenden Anrufung nichts weglaſſen
wollen. Wo die Lesart oder die Auslegung mir
zweifelhaft war, habe ich es in den Noten be-
merkt.

Aus dem Geſetzbuche Monu’s und dem
Bhogovotgita, die durch Jones und Wilkins
ſchon bekannt ſind, habe ich aus erſterm alles
zuſammengeſtellt, was die Kosmogonie betrifft;
aus dem andern aber mehre der merkwuͤrdigſten
Stellen ausgewaͤhlt, welche die Lehre von der
Einheit, die der Inhalt, Zweck und Geiſt des
Ganzen iſt, darſtellen und entwickeln. Beides
dient als Belege zu den Bemerkungen uͤber indi-
ſche Philoſophie im zweiten Buche der Abhand-
lung.

Die Stuͤcke aus der Geſchichte der Sokun-
tola
koͤnnen als ein Beiſpiel der aͤltern indiſchen

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[229/0248] votgita, jedes Diſtichon zugleich einen periodiſchen Abſchnitt bildet; in den epiſchen Stuͤcken aber aus dem Ramayon und aus der Geſchichte der Sokuntola geht der Sinn oft aus einem Diſtichon in das andre hinuͤber. Der Anfang des Ramayon erſcheint hier zum erſtenmal uͤberſetzt; daher habe ich ſelbſt von der einleitenden Anrufung nichts weglaſſen wollen. Wo die Lesart oder die Auslegung mir zweifelhaft war, habe ich es in den Noten be- merkt. Aus dem Geſetzbuche Monu’s und dem Bhogovotgita, die durch Jones und Wilkins ſchon bekannt ſind, habe ich aus erſterm alles zuſammengeſtellt, was die Kosmogonie betrifft; aus dem andern aber mehre der merkwuͤrdigſten Stellen ausgewaͤhlt, welche die Lehre von der Einheit, die der Inhalt, Zweck und Geiſt des Ganzen iſt, darſtellen und entwickeln. Beides dient als Belege zu den Bemerkungen uͤber indi- ſche Philoſophie im zweiten Buche der Abhand- lung. Die Stuͤcke aus der Geſchichte der Sokun- tola koͤnnen als ein Beiſpiel der aͤltern indiſchen

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/248>, abgerufen am 04.12.2024.