Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.Auch darf man nicht alle Nationen, die wir Auch darf man nicht alle Nationen, die wir <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0191" n="172"/> <p>Auch darf man nicht alle Nationen, die wir<lb/> jetzt in Aſien kennen, bei den Alten wieder finden<lb/> wollen, noch weniger alle diejenigen, deren ſie<lb/> erwaͤhnen, in der heutigen Erdkunde aufſuchen;<lb/> manche Nationen, die auf ſolche Weiſe entſtan-<lb/> den, ſind auf eben die Art auch wieder von andern<lb/> verſchlungen worden und gaͤnzlich untergegangen,<lb/> wie wir ja auch in der Sprache der Basken, ſo<lb/> wie der Arnauten und Wallachen nur noch ſchwache<lb/> Reſte und bloße Anzeichen von ehedem vielleicht<lb/> großen und weitverbreiteten Nationen uͤbrig haben.<lb/> Andre Nationen duͤrften juͤngern Urſprungs und<lb/> erſt in noch ziemlich neuen Zeiten zu dem, was<lb/> ſie jetzt ſind, zuſammengewachſen ſein.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [172/0191]
Auch darf man nicht alle Nationen, die wir
jetzt in Aſien kennen, bei den Alten wieder finden
wollen, noch weniger alle diejenigen, deren ſie
erwaͤhnen, in der heutigen Erdkunde aufſuchen;
manche Nationen, die auf ſolche Weiſe entſtan-
den, ſind auf eben die Art auch wieder von andern
verſchlungen worden und gaͤnzlich untergegangen,
wie wir ja auch in der Sprache der Basken, ſo
wie der Arnauten und Wallachen nur noch ſchwache
Reſte und bloße Anzeichen von ehedem vielleicht
großen und weitverbreiteten Nationen uͤbrig haben.
Andre Nationen duͤrften juͤngern Urſprungs und
erſt in noch ziemlich neuen Zeiten zu dem, was
ſie jetzt ſind, zuſammengewachſen ſein.
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