lang es dem Eifer einiger Wenigen, alles dies Ausserordentliche zu Stande zu bringen; denn ihr Eifer war groß und fand in der angemeßnen Größe öffentlicher Anstalten, und in der edlen Ruhmbegierde einzelner Fürsten die Unterstützung und Begünstigung, deren ein solches Studium beim ersten Anfange bedarf.
Noch führe ich die mir bekannt gewordenen Deutschen an, welche sich mit dem Studium der altindischen Sprache beschäftigt haben. Der erste, den ich erwähnt finde, ist der Missionarius Heinrich Roth, der im Jahre 1664 "die sanscretanische Sprache erlernt, um mit den Brahminen disputiren zu können." -- Großen Ruhm erwarb sich in diesem Fach der im Jahr 1699 nach Indien abgegangene Jesuit Hanx- leden, der über 30 Jahre (1732 wird sein Tod gemeldet) in der malabarischen Mission arbeitete,
lang es dem Eifer einiger Wenigen, alles dies Auſſerordentliche zu Stande zu bringen; denn ihr Eifer war groß und fand in der angemeßnen Groͤße oͤffentlicher Anſtalten, und in der edlen Ruhmbegierde einzelner Fuͤrſten die Unterſtuͤtzung und Beguͤnſtigung, deren ein ſolches Studium beim erſten Anfange bedarf.
Noch fuͤhre ich die mir bekannt gewordenen Deutſchen an, welche ſich mit dem Studium der altindiſchen Sprache beſchaͤftigt haben. Der erſte, den ich erwaͤhnt finde, iſt der Miſſionarius Heinrich Roth, der im Jahre 1664 „die ſanſcretaniſche Sprache erlernt, um mit den Brahminen disputiren zu koͤnnen.“ — Großen Ruhm erwarb ſich in dieſem Fach der im Jahr 1699 nach Indien abgegangene Jeſuit Hanx- leden, der uͤber 30 Jahre (1732 wird ſein Tod gemeldet) in der malabariſchen Miſſion arbeitete,
<TEI><text><front><divn="1"><p><pbfacs="#f0014"n="XI"/>
lang es dem Eifer einiger Wenigen, alles dies<lb/>
Auſſerordentliche zu Stande zu bringen; denn<lb/>
ihr Eifer war groß und fand in der angemeßnen<lb/>
Groͤße oͤffentlicher Anſtalten, und in der edlen<lb/>
Ruhmbegierde einzelner Fuͤrſten die Unterſtuͤtzung<lb/>
und Beguͤnſtigung, deren ein ſolches Studium<lb/>
beim erſten Anfange bedarf.</p><lb/><p>Noch fuͤhre ich die mir bekannt gewordenen<lb/>
Deutſchen an, welche ſich mit dem Studium der<lb/>
altindiſchen Sprache beſchaͤftigt haben. Der<lb/>
erſte, den ich erwaͤhnt finde, iſt der Miſſionarius<lb/><hirendition="#g">Heinrich Roth</hi>, der im Jahre 1664 „die<lb/>ſanſcretaniſche Sprache erlernt, um mit den<lb/>
Brahminen disputiren zu koͤnnen.“— Großen<lb/>
Ruhm erwarb ſich in dieſem Fach der im Jahr<lb/>
1699 nach Indien abgegangene Jeſuit <hirendition="#g">Hanx-<lb/>
leden</hi>, der uͤber 30 Jahre (1732 wird ſein Tod<lb/>
gemeldet) in der malabariſchen Miſſion arbeitete,<lb/></p></div></front></text></TEI>
[XI/0014]
lang es dem Eifer einiger Wenigen, alles dies
Auſſerordentliche zu Stande zu bringen; denn
ihr Eifer war groß und fand in der angemeßnen
Groͤße oͤffentlicher Anſtalten, und in der edlen
Ruhmbegierde einzelner Fuͤrſten die Unterſtuͤtzung
und Beguͤnſtigung, deren ein ſolches Studium
beim erſten Anfange bedarf.
Noch fuͤhre ich die mir bekannt gewordenen
Deutſchen an, welche ſich mit dem Studium der
altindiſchen Sprache beſchaͤftigt haben. Der
erſte, den ich erwaͤhnt finde, iſt der Miſſionarius
Heinrich Roth, der im Jahre 1664 „die
ſanſcretaniſche Sprache erlernt, um mit den
Brahminen disputiren zu koͤnnen.“ — Großen
Ruhm erwarb ſich in dieſem Fach der im Jahr
1699 nach Indien abgegangene Jeſuit Hanx-
leden, der uͤber 30 Jahre (1732 wird ſein Tod
gemeldet) in der malabariſchen Miſſion arbeitete,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. XI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/14>, abgerufen am 29.03.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.