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Schlegel, Johann Elias: Canut. Kopenhagen, 1746.

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Aus Gründen schließ ich es, aus Zeichen, die nicht
trügen.
Jst es nicht wahr? du fühlst das göttliche Vergnügen,
Das niemand als ein Geist, der edel denkt, genießt,
Das sich durch Wohlthun nährt, und aus dem
Wohlthun fließt?
Du fühlst, wie schön es sey, für frohe Völker wachen,
Ein ganzes Reich erfreun, und Herzen glücklich machen,
Mit ernster Weisheit sich der Menschenliebe weyhn,
Jhr Vater, Sorger, Freund und auch ihr Beyspiel
seyn,
Und treibt ein strenger Zwang das Rachschwerdt nicht
zum Kriegen,
Durch seiner Länder Flor bloß über andre siegen?
Dieß war, als ich gelebt, die Freude meiner Brust,
Sprich, Friedrich, fühlst du nicht in dir itzt gleiche
Lust?
Du fühlst sie, ja! genug. Du wirst unsterblich wer-
den.
Durch Wohlthun steiget man zum Himmel von der
Erden.
Kein solcher Nahme sinkt in Sterblichkeit und Nacht.
Die Welt muß dankbar seyn, wenn man sie glücklich
macht.
Vielleicht wird sie dereinst mich darum seltner nennen,
Wenn sie, was mich erhub, an dir wird finden können.
Und zur Ermunterung an meines Ruhmes statt
Jn deinen Tugenden ein näher Beyspiel hat.
Wie glücklich säh ich denn auch meinen Ruhm be-
graben,
Zufrieden, was du thust, vordem gethan zu haben,
Erblickte nur dein Reich im fünften Friederich
Mich wieder auferweckt, und grösser noch als mich!

Vor-

Aus Gruͤnden ſchließ ich es, aus Zeichen, die nicht
truͤgen.
Jſt es nicht wahr? du fuͤhlſt das goͤttliche Vergnuͤgen,
Das niemand als ein Geiſt, der edel denkt, genießt,
Das ſich durch Wohlthun naͤhrt, und aus dem
Wohlthun fließt?
Du fuͤhlſt, wie ſchoͤn es ſey, fuͤr frohe Voͤlker wachen,
Ein ganzes Reich erfreun, und Herzen gluͤcklich machen,
Mit ernſter Weisheit ſich der Menſchenliebe weyhn,
Jhr Vater, Sorger, Freund und auch ihr Beyſpiel
ſeyn,
Und treibt ein ſtrenger Zwang das Rachſchwerdt nicht
zum Kriegen,
Durch ſeiner Laͤnder Flor bloß uͤber andre ſiegen?
Dieß war, als ich gelebt, die Freude meiner Bruſt,
Sprich, Friedrich, fuͤhlſt du nicht in dir itzt gleiche
Luſt?
Du fuͤhlſt ſie, ja! genug. Du wirſt unſterblich wer-
den.
Durch Wohlthun ſteiget man zum Himmel von der
Erden.
Kein ſolcher Nahme ſinkt in Sterblichkeit und Nacht.
Die Welt muß dankbar ſeyn, wenn man ſie gluͤcklich
macht.
Vielleicht wird ſie dereinſt mich darum ſeltner nennen,
Wenn ſie, was mich erhub, an dir wird finden koͤnnen.
Und zur Ermunterung an meines Ruhmes ſtatt
Jn deinen Tugenden ein naͤher Beyſpiel hat.
Wie gluͤcklich ſaͤh ich denn auch meinen Ruhm be-
graben,
Zufrieden, was du thuſt, vordem gethan zu haben,
Erblickte nur dein Reich im fuͤnften Friederich
Mich wieder auferweckt, und groͤſſer noch als mich!

Vor-
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[0008] Aus Gruͤnden ſchließ ich es, aus Zeichen, die nicht truͤgen. Jſt es nicht wahr? du fuͤhlſt das goͤttliche Vergnuͤgen, Das niemand als ein Geiſt, der edel denkt, genießt, Das ſich durch Wohlthun naͤhrt, und aus dem Wohlthun fließt? Du fuͤhlſt, wie ſchoͤn es ſey, fuͤr frohe Voͤlker wachen, Ein ganzes Reich erfreun, und Herzen gluͤcklich machen, Mit ernſter Weisheit ſich der Menſchenliebe weyhn, Jhr Vater, Sorger, Freund und auch ihr Beyſpiel ſeyn, Und treibt ein ſtrenger Zwang das Rachſchwerdt nicht zum Kriegen, Durch ſeiner Laͤnder Flor bloß uͤber andre ſiegen? Dieß war, als ich gelebt, die Freude meiner Bruſt, Sprich, Friedrich, fuͤhlſt du nicht in dir itzt gleiche Luſt? Du fuͤhlſt ſie, ja! genug. Du wirſt unſterblich wer- den. Durch Wohlthun ſteiget man zum Himmel von der Erden. Kein ſolcher Nahme ſinkt in Sterblichkeit und Nacht. Die Welt muß dankbar ſeyn, wenn man ſie gluͤcklich macht. Vielleicht wird ſie dereinſt mich darum ſeltner nennen, Wenn ſie, was mich erhub, an dir wird finden koͤnnen. Und zur Ermunterung an meines Ruhmes ſtatt Jn deinen Tugenden ein naͤher Beyſpiel hat. Wie gluͤcklich ſaͤh ich denn auch meinen Ruhm be- graben, Zufrieden, was du thuſt, vordem gethan zu haben, Erblickte nur dein Reich im fuͤnften Friederich Mich wieder auferweckt, und groͤſſer noch als mich! Vor-

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Zitationshilfe: Schlegel, Johann Elias: Canut. Kopenhagen, 1746, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_canut_1746/8>, abgerufen am 21.11.2024.