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Schlegel, Johann Elias: Canut. Kopenhagen, 1746.

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Canut,
Canut.
Was seh ich hier für Blut, das deine Kleider netzt?
Ulfo.
Eh ich dieß Schwerdt ersiegt: so hat es mich verletzt.
Canut.
So hast du deinen Sieg nicht ohne Müh gefunden?
Ulfo.
Er bringt mir Ruhm genug, und kostet wenig Wunden.
Canut.
Du leidest, daß dieß Blut so ungehindert fließt?
Ulfo.
Es fliesset ohne Schimpf, weil es gerächet ist.
Canut.
Um es gestillt zu sehn, darfst du dich nur entfernen.
Ulfo.
Du weißt, daß ich mein Blut schon längst verachten
lernen.
Vor Wunden ist noch nie mein Angesicht verblaßt.
Fahr fort, und rede nur, was du zu sprechen hast.
Zu thun, wozu mich Muth und Ehrbegierde treiben,
Wird stets noch Blut genug in mir zurücke bleiben.
Canut.
Für diesen Muth, der stets zu deiner Ehre wacht,
Hab ich ein würdig Werk, das ihn vergnügt, erdacht.
Du klagst, daß ich allein die Ehre zu mir reisse,
Und andre nur für mich ihr Blut vergiessen heisse,
Daß
Canut,
Canut.
Was ſeh ich hier fuͤr Blut, das deine Kleider netzt?
Ulfo.
Eh ich dieß Schwerdt erſiegt: ſo hat es mich verletzt.
Canut.
So haſt du deinen Sieg nicht ohne Muͤh gefunden?
Ulfo.
Er bringt mir Ruhm genug, und koſtet wenig Wunden.
Canut.
Du leideſt, daß dieß Blut ſo ungehindert fließt?
Ulfo.
Es flieſſet ohne Schimpf, weil es geraͤchet iſt.
Canut.
Um es geſtillt zu ſehn, darfſt du dich nur entfernen.
Ulfo.
Du weißt, daß ich mein Blut ſchon laͤngſt verachten
lernen.
Vor Wunden iſt noch nie mein Angeſicht verblaßt.
Fahr fort, und rede nur, was du zu ſprechen haſt.
Zu thun, wozu mich Muth und Ehrbegierde treiben,
Wird ſtets noch Blut genug in mir zuruͤcke bleiben.
Canut.
Fuͤr dieſen Muth, der ſtets zu deiner Ehre wacht,
Hab ich ein wuͤrdig Werk, das ihn vergnuͤgt, erdacht.
Du klagſt, daß ich allein die Ehre zu mir reiſſe,
Und andre nur fuͤr mich ihr Blut vergieſſen heiſſe,
Daß
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[40/0054] Canut, Canut. Was ſeh ich hier fuͤr Blut, das deine Kleider netzt? Ulfo. Eh ich dieß Schwerdt erſiegt: ſo hat es mich verletzt. Canut. So haſt du deinen Sieg nicht ohne Muͤh gefunden? Ulfo. Er bringt mir Ruhm genug, und koſtet wenig Wunden. Canut. Du leideſt, daß dieß Blut ſo ungehindert fließt? Ulfo. Es flieſſet ohne Schimpf, weil es geraͤchet iſt. Canut. Um es geſtillt zu ſehn, darfſt du dich nur entfernen. Ulfo. Du weißt, daß ich mein Blut ſchon laͤngſt verachten lernen. Vor Wunden iſt noch nie mein Angeſicht verblaßt. Fahr fort, und rede nur, was du zu ſprechen haſt. Zu thun, wozu mich Muth und Ehrbegierde treiben, Wird ſtets noch Blut genug in mir zuruͤcke bleiben. Canut. Fuͤr dieſen Muth, der ſtets zu deiner Ehre wacht, Hab ich ein wuͤrdig Werk, das ihn vergnuͤgt, erdacht. Du klagſt, daß ich allein die Ehre zu mir reiſſe, Und andre nur fuͤr mich ihr Blut vergieſſen heiſſe, Daß

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Zitationshilfe: Schlegel, Johann Elias: Canut. Kopenhagen, 1746, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_canut_1746/54>, abgerufen am 24.11.2024.