Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 3. Berlin, 1800.Daphnis. Nein, sie herrschen beständig: vor wem wohl zittern die Weiber? Mädchen. Vor den Wehen zittr' ich, denn streng ist der Pfeil Eilithyiens. Daphnis. Kreißenden hülfreich ist ja Artemis, deine Gebietrin. Mädchen. Und zu gebähren zittr' ich, es möchte den Leib mir entstellen. Daphnis. 30 Wenn du Kinder gebierst, scheint neu dir ein Licht in den Söhnen. Mädchen. Bringst du ein Brautgeschenk, ein würdiges, wenn ich bejahe? Daphnis. Alle das Vieh, das Gehölz, die Weiden auch, will ich dir geben. Mädchen. Schwöre, du wollst nach dem Lager mir nicht, der betrübten, davon gehn. Daphnis. Nein, beym mächtigen Pan! und wolltest du selbst mich verjagen. Mädchen. 35 Baust du dann mir Gemächer, und Haus und umgebende Höfe? Daphnis. Baun dir will ich Gemächer, und hüten die herrlichen Heerden. Daphnis. Nein, sie herrschen bestaͤndig: vor wem wohl zittern die Weiber? Maͤdchen. Vor den Wehen zittr' ich, denn streng ist der Pfeil Eilithyiens. Daphnis. Kreißenden huͤlfreich ist ja Artemis, deine Gebietrin. Maͤdchen. Und zu gebaͤhren zittr' ich, es moͤchte den Leib mir entstellen. Daphnis. 30 Wenn du Kinder gebierst, scheint neu dir ein Licht in den Soͤhnen. Maͤdchen. Bringst du ein Brautgeschenk, ein wuͤrdiges, wenn ich bejahe? Daphnis. Alle das Vieh, das Gehoͤlz, die Weiden auch, will ich dir geben. Maͤdchen. Schwoͤre, du wollst nach dem Lager mir nicht, der betruͤbten, davon gehn. Daphnis. Nein, beym maͤchtigen Pan! und wolltest du selbst mich verjagen. Maͤdchen. 35 Baust du dann mir Gemaͤcher, und Haus und umgebende Hoͤfe? Daphnis. Baun dir will ich Gemaͤcher, und huͤten die herrlichen Heerden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0233" n="221"/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Daphnis</hi>.</p><lb/> <p>Nein, sie herrschen bestaͤndig: vor wem wohl zittern die Weiber?</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Maͤdchen</hi>.</p><lb/> <p>Vor den Wehen zittr' ich, denn streng ist der Pfeil Eilithyiens.</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Daphnis</hi>.</p><lb/> <p>Kreißenden huͤlfreich ist ja Artemis, deine Gebietrin.</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Maͤdchen</hi>.</p><lb/> <p>Und zu gebaͤhren zittr' ich, es moͤchte den Leib mir entstellen.</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Daphnis</hi>.</p><lb/> <p>30 Wenn du Kinder gebierst, scheint neu dir ein Licht in den Soͤhnen.</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Maͤdchen</hi>.</p><lb/> <p>Bringst du ein Brautgeschenk, ein wuͤrdiges, wenn ich bejahe?</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Daphnis</hi>.</p><lb/> <p>Alle das Vieh, das Gehoͤlz, die Weiden auch, will ich dir geben.</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Maͤdchen</hi>.</p><lb/> <p>Schwoͤre, du wollst nach dem Lager mir nicht, der betruͤbten, davon gehn.</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Daphnis</hi>.</p><lb/> <p>Nein, beym maͤchtigen Pan! und wolltest du selbst mich verjagen.</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Maͤdchen</hi>.</p><lb/> <p>35 Baust du dann mir Gemaͤcher, und Haus und umgebende Hoͤfe?</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Daphnis</hi>.</p><lb/> <p>Baun dir will ich Gemaͤcher, und huͤten die herrlichen Heerden.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [221/0233]
Daphnis.
Nein, sie herrschen bestaͤndig: vor wem wohl zittern die Weiber?
Maͤdchen.
Vor den Wehen zittr' ich, denn streng ist der Pfeil Eilithyiens.
Daphnis.
Kreißenden huͤlfreich ist ja Artemis, deine Gebietrin.
Maͤdchen.
Und zu gebaͤhren zittr' ich, es moͤchte den Leib mir entstellen.
Daphnis.
30 Wenn du Kinder gebierst, scheint neu dir ein Licht in den Soͤhnen.
Maͤdchen.
Bringst du ein Brautgeschenk, ein wuͤrdiges, wenn ich bejahe?
Daphnis.
Alle das Vieh, das Gehoͤlz, die Weiden auch, will ich dir geben.
Maͤdchen.
Schwoͤre, du wollst nach dem Lager mir nicht, der betruͤbten, davon gehn.
Daphnis.
Nein, beym maͤchtigen Pan! und wolltest du selbst mich verjagen.
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35 Baust du dann mir Gemaͤcher, und Haus und umgebende Hoͤfe?
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