Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 3. Berlin, 1800.Heimath ist dir, die einst Ephyra's Held, Archios gründete,
Vom Trinakrischen Eilande das Mark, rühmlicher Männer Stadt. Nun gehegt in des Manns Hause, der Heilmittel mit weiser Kunst 20 Viel erfand, so die trübselige Qual wenden den Sterblichen, Wirst du wohnen im lustreichen Milet bey den Joniern, Daß Theogenis sey Spindelgeziert unter den Frauen dort, Jns Gedächtniß ihr stets du den Gesangliebenden Fremdling bringst. Jemand saget, dich anschauend wohl dieß: Wahrlich, in großer Gunst 25 Steht das kleine Geschenk; alles ist werth, was von den Lieben kommt. Liebesgespräch.
Mädchen. Raubte ja Helena selbst, die verständige, Paris der Hirte. Daphnis. Mehr ist Helena diese, die mich, den Hirten, geküßt hat. Mädchen. Rühme dich nicht, Saryriske, denn eitel nennt man den Kuß ja. Heimath ist dir, die einst Ephyra's Held, Archios gruͤndete,
Vom Trinakrischen Eilande das Mark, ruͤhmlicher Maͤnner Stadt. Nun gehegt in des Manns Hause, der Heilmittel mit weiser Kunst 20 Viel erfand, so die truͤbselige Qual wenden den Sterblichen, Wirst du wohnen im lustreichen Milet bey den Joniern, Daß Theogenis sey Spindelgeziert unter den Frauen dort, Jns Gedaͤchtniß ihr stets du den Gesangliebenden Fremdling bringst. Jemand saget, dich anschauend wohl dieß: Wahrlich, in großer Gunst 25 Steht das kleine Geschenk; alles ist werth, was von den Lieben kommt. Liebesgespraͤch.
Maͤdchen. Raubte ja Helena selbst, die verstaͤndige, Paris der Hirte. Daphnis. Mehr ist Helena diese, die mich, den Hirten, gekuͤßt hat. Maͤdchen. Ruͤhme dich nicht, Saryriske, denn eitel nennt man den Kuß ja. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0230" n="218"/> <l>Heimath ist dir, die einst Ephyra's Held, Archios gruͤndete,</l><lb/> <l>Vom Trinakrischen Eilande das Mark, ruͤhmlicher Maͤnner Stadt.</l><lb/> <l>Nun gehegt in des Manns Hause, der Heilmittel mit weiser Kunst</l><lb/> <l>20 Viel erfand, so die truͤbselige Qual wenden den Sterblichen,</l><lb/> <l>Wirst du wohnen im lustreichen Milet bey den Joniern,</l><lb/> <l>Daß Theogenis sey Spindelgeziert unter den Frauen dort,</l><lb/> <l>Jns Gedaͤchtniß ihr stets du den Gesangliebenden Fremdling bringst.</l><lb/> <l>Jemand saget, dich anschauend wohl dieß: Wahrlich, in großer Gunst</l><lb/> <l>25 Steht das kleine Geschenk; alles ist werth, was von den Lieben kommt.</l><lb/> </lg><lb/> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Liebesgespraͤch</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Maͤdchen</hi>.</p><lb/> <p>Raubte ja Helena selbst, die verstaͤndige, Paris der Hirte.</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Daphnis</hi>.</p><lb/> <p>Mehr ist Helena diese, die mich, den Hirten, gekuͤßt hat.</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Maͤdchen</hi>.</p><lb/> <p>Ruͤhme dich nicht, Saryriske, denn eitel nennt man den Kuß ja.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [218/0230]
Heimath ist dir, die einst Ephyra's Held, Archios gruͤndete,
Vom Trinakrischen Eilande das Mark, ruͤhmlicher Maͤnner Stadt.
Nun gehegt in des Manns Hause, der Heilmittel mit weiser Kunst
20 Viel erfand, so die truͤbselige Qual wenden den Sterblichen,
Wirst du wohnen im lustreichen Milet bey den Joniern,
Daß Theogenis sey Spindelgeziert unter den Frauen dort,
Jns Gedaͤchtniß ihr stets du den Gesangliebenden Fremdling bringst.
Jemand saget, dich anschauend wohl dieß: Wahrlich, in großer Gunst
25 Steht das kleine Geschenk; alles ist werth, was von den Lieben kommt.
Liebesgespraͤch.
Maͤdchen.
Raubte ja Helena selbst, die verstaͤndige, Paris der Hirte.
Daphnis.
Mehr ist Helena diese, die mich, den Hirten, gekuͤßt hat.
Maͤdchen.
Ruͤhme dich nicht, Saryriske, denn eitel nennt man den Kuß ja.
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