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Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 2. Berlin, 1799.

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ist. So wie Du davor stehst, vergissest Du bald die Mahlerey, und befindest Dich in einem entzückenden Lande. Du stehst auf dem braunen Vorgrunde, der von dem nächsten Boden durch einen weiten hinter ihm verborgnen Zwischenraum abgeschnitten ist. Ein weiter Kreis von Hügeln thut sich auf, die sich von einer Seite höher hinan lehnen und ringsum anmuthig heben und senken; die Augen ruhn auf einem stillen See aus, den jene in ihrem blühenden reichen Schooß eingeschlossen halten, und der gleichsam wieder das Auge der Landschaft ist Jenseits der Hügel zeigt sich, da der Standpunkt ziemlich hoch angenommen worden, eine angebaute Ebne, mit leichten Erhöhungen und Dörfern. Ein Streif des Meeres scheidet das Land vom Horizont, über den der Gipfel einer vulkanischen Jnsel hervorragt und Schiffe sichtbar sind. Der heiterste Himmel mit wenigem Gewölk füllt den weiten obern Raum aus. Zu beyden Seiten des Vorgrundes erheben sich hohe Bäume; die zur Linken auf Felsenstücken, zwischen denen sich ein mit Fuhrwerk und Menschen besetzter Weg hineinzieht. Die Hügel sind mit Gebüsch und Reben, lieblichen Anpflanzungen und Wohnungen jeder Gattung überdeckt; zur Linken zeichnet sich eine größere Burg aus. Dieses reiche Detail können keine Worte aufzählen, da kaum die Augen dessen mächtig werden. Es ist mit großer Leichtigkeit und einem zugleich flüchtigen und genauen Pinsel dargestellt: nicht die Thüre in der Ecke eines Weinbergs, die offen steht und auf die Mauer daneben Schatten wirft, ist weggelassen, und alles durch den

ist. So wie Du davor stehst, vergissest Du bald die Mahlerey, und befindest Dich in einem entzuͤckenden Lande. Du stehst auf dem braunen Vorgrunde, der von dem naͤchsten Boden durch einen weiten hinter ihm verborgnen Zwischenraum abgeschnitten ist. Ein weiter Kreis von Huͤgeln thut sich auf, die sich von einer Seite hoͤher hinan lehnen und ringsum anmuthig heben und senken; die Augen ruhn auf einem stillen See aus, den jene in ihrem bluͤhenden reichen Schooß eingeschlossen halten, und der gleichsam wieder das Auge der Landschaft ist Jenseits der Huͤgel zeigt sich, da der Standpunkt ziemlich hoch angenommen worden, eine angebaute Ebne, mit leichten Erhoͤhungen und Doͤrfern. Ein Streif des Meeres scheidet das Land vom Horizont, uͤber den der Gipfel einer vulkanischen Jnsel hervorragt und Schiffe sichtbar sind. Der heiterste Himmel mit wenigem Gewoͤlk fuͤllt den weiten obern Raum aus. Zu beyden Seiten des Vorgrundes erheben sich hohe Baͤume; die zur Linken auf Felsenstuͤcken, zwischen denen sich ein mit Fuhrwerk und Menschen besetzter Weg hineinzieht. Die Huͤgel sind mit Gebuͤsch und Reben, lieblichen Anpflanzungen und Wohnungen jeder Gattung uͤberdeckt; zur Linken zeichnet sich eine groͤßere Burg aus. Dieses reiche Detail koͤnnen keine Worte aufzaͤhlen, da kaum die Augen dessen maͤchtig werden. Es ist mit großer Leichtigkeit und einem zugleich fluͤchtigen und genauen Pinsel dargestellt: nicht die Thuͤre in der Ecke eines Weinbergs, die offen steht und auf die Mauer daneben Schatten wirft, ist weggelassen, und alles durch den

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[67/0075] ist. So wie Du davor stehst, vergissest Du bald die Mahlerey, und befindest Dich in einem entzuͤckenden Lande. Du stehst auf dem braunen Vorgrunde, der von dem naͤchsten Boden durch einen weiten hinter ihm verborgnen Zwischenraum abgeschnitten ist. Ein weiter Kreis von Huͤgeln thut sich auf, die sich von einer Seite hoͤher hinan lehnen und ringsum anmuthig heben und senken; die Augen ruhn auf einem stillen See aus, den jene in ihrem bluͤhenden reichen Schooß eingeschlossen halten, und der gleichsam wieder das Auge der Landschaft ist Jenseits der Huͤgel zeigt sich, da der Standpunkt ziemlich hoch angenommen worden, eine angebaute Ebne, mit leichten Erhoͤhungen und Doͤrfern. Ein Streif des Meeres scheidet das Land vom Horizont, uͤber den der Gipfel einer vulkanischen Jnsel hervorragt und Schiffe sichtbar sind. Der heiterste Himmel mit wenigem Gewoͤlk fuͤllt den weiten obern Raum aus. Zu beyden Seiten des Vorgrundes erheben sich hohe Baͤume; die zur Linken auf Felsenstuͤcken, zwischen denen sich ein mit Fuhrwerk und Menschen besetzter Weg hineinzieht. Die Huͤgel sind mit Gebuͤsch und Reben, lieblichen Anpflanzungen und Wohnungen jeder Gattung uͤberdeckt; zur Linken zeichnet sich eine groͤßere Burg aus. Dieses reiche Detail koͤnnen keine Worte aufzaͤhlen, da kaum die Augen dessen maͤchtig werden. Es ist mit großer Leichtigkeit und einem zugleich fluͤchtigen und genauen Pinsel dargestellt: nicht die Thuͤre in der Ecke eines Weinbergs, die offen steht und auf die Mauer daneben Schatten wirft, ist weggelassen, und alles durch den

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Zitationshilfe: Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 2. Berlin, 1799, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1799/75>, abgerufen am 25.11.2024.