Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 2. Berlin, 1799.48.
Der waffnet sich mit Schleuder, der mit Bogen,Mit Lanz' und Degen ist ein Andrer da. Sie greifen ihn, zum Strand hinabgezogen, Von allen Seiten an, und fern und nah. Der Ritter sieht unglaublich sich betrogen, Da ihm so undankbare Schmach geschah; Der Tod des Kraken wird an ihm gerochen, Wovon er Lohn und Ehre sich versprochen. 49.
Allein so wie, gezogen auf die MärkteVon Russen oder Pohlen, wohl der Bär Die Hündchen, deren Muth die Zahl verstärkte, Ganz ohne Furcht läßt klaffen um sich her, Und thut nur nicht, als ob er sie bemerkte: So fürchtet auch der Ritter sich nicht sehr Vor dem Gesindel, weil er ihre Mengen Mit Einem Hauch kann aus einander sprengen. 50.
Wie er sich dreht und Durindana zückt,Sind sie behend, sich aus dem Weg zu raffen. Es hatte sich das tolle Volk berückt, Als würd' er wenig Händel ihnen schaffen, Weil seine Schultern nicht der Harnisch drückt, Kein Schild am Arm, noch irgend andre Waffen. Daß seine Haut so hart wie Diamant Von Kopf zu Fuß, war ihnen nicht bekannt. 48.
Der waffnet sich mit Schleuder, der mit Bogen,Mit Lanz' und Degen ist ein Andrer da. Sie greifen ihn, zum Strand hinabgezogen, Von allen Seiten an, und fern und nah. Der Ritter sieht unglaublich sich betrogen, Da ihm so undankbare Schmach geschah; Der Tod des Kraken wird an ihm gerochen, Wovon er Lohn und Ehre sich versprochen. 49.
Allein so wie, gezogen auf die MaͤrkteVon Russen oder Pohlen, wohl der Baͤr Die Huͤndchen, deren Muth die Zahl verstaͤrkte, Ganz ohne Furcht laͤßt klaffen um sich her, Und thut nur nicht, als ob er sie bemerkte: So fuͤrchtet auch der Ritter sich nicht sehr Vor dem Gesindel, weil er ihre Mengen Mit Einem Hauch kann aus einander sprengen. 50.
Wie er sich dreht und Durindana zuͤckt,Sind sie behend, sich aus dem Weg zu raffen. Es hatte sich das tolle Volk beruͤckt, Als wuͤrd' er wenig Haͤndel ihnen schaffen, Weil seine Schultern nicht der Harnisch druͤckt, Kein Schild am Arm, noch irgend andre Waffen. Daß seine Haut so hart wie Diamant Von Kopf zu Fuß, war ihnen nicht bekannt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0275" n="265"/> <lg n="48"> <head> <hi rendition="#c">48.</hi> </head> <l>Der waffnet sich mit Schleuder, der mit Bogen,</l><lb/> <l>Mit Lanz' und Degen ist ein Andrer da.</l><lb/> <l>Sie greifen ihn, zum Strand hinabgezogen,</l><lb/> <l>Von allen Seiten an, und fern und nah.</l><lb/> <l>Der Ritter sieht unglaublich sich betrogen,</l><lb/> <l>Da ihm so undankbare Schmach geschah;</l><lb/> <l>Der Tod des Kraken wird an ihm gerochen,</l><lb/> <l>Wovon er Lohn und Ehre sich versprochen.</l> </lg><lb/> <lg n="49"> <head> <hi rendition="#c">49.</hi> </head> <l>Allein so wie, gezogen auf die Maͤrkte</l><lb/> <l>Von Russen oder Pohlen, wohl der Baͤr</l><lb/> <l>Die Huͤndchen, deren Muth die Zahl verstaͤrkte,</l><lb/> <l>Ganz ohne Furcht laͤßt klaffen um sich her,</l><lb/> <l>Und thut nur nicht, als ob er sie bemerkte:</l><lb/> <l>So fuͤrchtet auch der Ritter sich nicht sehr</l><lb/> <l>Vor dem Gesindel, weil er ihre Mengen</l><lb/> <l>Mit Einem Hauch kann aus einander sprengen.</l> </lg><lb/> <lg n="50"> <head> <hi rendition="#c">50.</hi> </head> <l>Wie er sich dreht und Durindana zuͤckt,</l><lb/> <l>Sind sie behend, sich aus dem Weg zu raffen.</l><lb/> <l>Es hatte sich das tolle Volk beruͤckt,</l><lb/> <l>Als wuͤrd' er wenig Haͤndel ihnen schaffen,</l><lb/> <l>Weil seine Schultern nicht der Harnisch druͤckt,</l><lb/> <l>Kein Schild am Arm, noch irgend andre Waffen.</l><lb/> <l>Daß seine Haut so hart wie Diamant</l><lb/> <l>Von Kopf zu Fuß, war ihnen nicht bekannt.</l> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [265/0275]
48. Der waffnet sich mit Schleuder, der mit Bogen,
Mit Lanz' und Degen ist ein Andrer da.
Sie greifen ihn, zum Strand hinabgezogen,
Von allen Seiten an, und fern und nah.
Der Ritter sieht unglaublich sich betrogen,
Da ihm so undankbare Schmach geschah;
Der Tod des Kraken wird an ihm gerochen,
Wovon er Lohn und Ehre sich versprochen.
49. Allein so wie, gezogen auf die Maͤrkte
Von Russen oder Pohlen, wohl der Baͤr
Die Huͤndchen, deren Muth die Zahl verstaͤrkte,
Ganz ohne Furcht laͤßt klaffen um sich her,
Und thut nur nicht, als ob er sie bemerkte:
So fuͤrchtet auch der Ritter sich nicht sehr
Vor dem Gesindel, weil er ihre Mengen
Mit Einem Hauch kann aus einander sprengen.
50. Wie er sich dreht und Durindana zuͤckt,
Sind sie behend, sich aus dem Weg zu raffen.
Es hatte sich das tolle Volk beruͤckt,
Als wuͤrd' er wenig Haͤndel ihnen schaffen,
Weil seine Schultern nicht der Harnisch druͤckt,
Kein Schild am Arm, noch irgend andre Waffen.
Daß seine Haut so hart wie Diamant
Von Kopf zu Fuß, war ihnen nicht bekannt.
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Zitationshilfe: | Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 2. Berlin, 1799, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1799/275>, abgerufen am 16.02.2025. |