Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.Rosen-Gebüsche. Wol mir/ wenn ich die Handdir dreymal solte küssen/ so wird ein Deamant dich in mein Hertze schliessen/ kein Todt/ kein rauer Wind solt mich von dannen wehn/ müst ich auch gleich geschwind darüber untergehn. Dein aufgewelbter Leib/ und alle deine Glieder/ schlägt Jupitern sein Weib an Glantz und Schönheit nieder. Der Griechen Wunderwerck (hastu dich nur bewegt) ist gegen dir ein Berg/ der keine Blumen trägt. Das Haupt/ der Hals/ das Haar/ der Mund/ die reiffen Brüste/ die Hand/ das Augenklar/ sind meines Lebens Lüste. Der Sinnen Macht und Kunst/ so Tugend angelegt/ und was die Schönheit sonst bey dir verborgen trägt: Diß ist das feste Band/ mit welchen du kanst binden den härtsten Deamant/ der auff der Welt zu finden. Der Wangen Gold- Auror/ der Stirnen Helffenbein die
Roſen-Gebuͤſche. Wol mir/ wenn ich die Handdir dreymal ſolte kuͤſſen/ ſo wird ein Deamant dich in mein Hertze ſchlieſſen/ kein Todt/ kein rauer Wind ſolt mich von dannen wehn/ muͤſt ich auch gleich geſchwind daruͤber untergehn. Dein aufgewelbter Leib/ und alle deine Glieder/ ſchlaͤgt Jupitern ſein Weib an Glantz und Schoͤnheit nieder. Der Griechen Wunderwerck (haſtu dich nur bewegt) iſt gegen dir ein Berg/ der keine Blumen traͤgt. Das Haupt/ der Hals/ das Haar/ der Mund/ die reiffen Bruͤſte/ die Hand/ das Augenklar/ ſind meines Lebens Luͤſte. Der Sinnen Macht und Kunſt/ ſo Tugend angelegt/ und was die Schoͤnheit ſonſt bey dir verborgen traͤgt: Diß iſt das feſte Band/ mit welchen du kanſt binden den haͤrtſten Deamant/ der auff der Welt zu finden. Der Wangen Gold- Auror/ der Stirnen Helffenbein die
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Roſen-Gebuͤſche.
Wol mir/ wenn ich die Hand
dir dreymal ſolte kuͤſſen/
ſo wird ein Deamant
dich in mein Hertze ſchlieſſen/
kein Todt/ kein rauer Wind
ſolt mich von dannen wehn/
muͤſt ich auch gleich geſchwind
daruͤber untergehn.
Dein aufgewelbter Leib/
und alle deine Glieder/
ſchlaͤgt Jupitern ſein Weib
an Glantz und Schoͤnheit nieder.
Der Griechen Wunderwerck
(haſtu dich nur bewegt)
iſt gegen dir ein Berg/
der keine Blumen traͤgt.
Das Haupt/ der Hals/ das Haar/
der Mund/ die reiffen Bruͤſte/
die Hand/ das Augenklar/
ſind meines Lebens Luͤſte.
Der Sinnen Macht und Kunſt/
ſo Tugend angelegt/
und was die Schoͤnheit ſonſt
bey dir verborgen traͤgt:
Diß iſt das feſte Band/
mit welchen du kanſt binden
den haͤrtſten Deamant/
der auff der Welt zu finden.
Der Wangen Gold- Auror/
der Stirnen Helffenbein
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Zitationshilfe: | Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/59>, abgerufen am 16.02.2025. |