Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.

Bild:
<< vorherige Seite
D. S. vierdtes
Die Rosen aber/ weil sie nicht gewilligt drein/
begunten allgemach vor scham sich zu entferben/
daß sie noch heute stets als Blut gefärbet seyn.
XXIX.
Jupiter und Amor.
ES schalt der Jupiter des Amors Schelmerey/
wie er zu liederlich mit seinem Feuer sey.
Sol mir/ sprach Amor drauf/ nicht mehr die Fackel
glimmen/
so mustu/ selbst ein Schwan/ auf kalten Wasser
schwimmen.
XXX.
Die Liebe.
LEsch deine Liebe nicht mit ausgepreßten Thränen/
mit Tropfen läst sie sich so leichte nicht entwehnen.
Gold wil sie/ durch das Gold kanstu sie bald verkauf-
fen.
Drüm wolt sie an das Land/ und nicht im Meer er-
sauffen.
XXXI.
Die Vnbeständige.
DEr Himmels König schuf dich erst so wolgestalt/
und seine Künigin regierte deine Glieder/
in deinem Angesicht geht Phöbus auf und nieder.
Jm Hertzen herscht der Mond. Drüm änderst d[u]
dich bald.

ENDE.

D. S. vierdtes
Die Roſen aber/ weil ſie nicht gewilligt drein/
begunten allgemach vor ſcham ſich zu entferben/
daß ſie noch heute ſtets als Blut gefaͤrbet ſeyn.
XXIX.
Jupiter und Amor.
ES ſchalt der Jupiter des Amors Schelmerey/
wie er zu liederlich mit ſeinem Feuer ſey.
Sol mir/ ſprach Amor drauf/ nicht mehr die Fackel
glimmen/
ſo muſtu/ ſelbſt ein Schwan/ auf kalten Waſſer
ſchwimmen.
XXX.
Die Liebe.
LEſch deine Liebe nicht mit ausgepreßten Thraͤnen/
mit Tropfen laͤſt ſie ſich ſo leichte nicht entwehnen.
Gold wil ſie/ durch das Gold kanſtu ſie bald verkauf-
fen.
Druͤm wolt ſie an das Land/ und nicht im Meer er-
ſauffen.
XXXI.
Die Vnbeſtaͤndige.
DEr Himmels Koͤnig ſchuf dich erſt ſo wolgeſtalt/
und ſeine Kuͤnigin regierte deine Glieder/
in deinem Angeſicht geht Phoͤbus auf und nieder.
Jm Hertzen herſcht der Mond. Druͤm aͤnderſt d[u]
dich bald.

ENDE.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0200" n="180"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">D. S. vierdtes</hi> </fw><lb/>
            <l>Die Ro&#x017F;en aber/ weil &#x017F;ie nicht gewilligt drein/</l><lb/>
            <l>begunten allgemach vor &#x017F;cham &#x017F;ich zu entferben/</l><lb/>
            <l>daß &#x017F;ie noch heute &#x017F;tets als Blut gefa&#x0364;rbet &#x017F;eyn.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XXIX.</hi><lb/>
Jupiter und Amor.</hi> </head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l><hi rendition="#in">E</hi>S &#x017F;chalt der Jupiter des Amors Schelmerey/</l><lb/>
            <l>wie er zu liederlich mit &#x017F;einem Feuer &#x017F;ey.</l><lb/>
            <l>Sol mir/ &#x017F;prach Amor drauf/ nicht mehr die Fackel</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">glimmen/</hi> </l><lb/>
            <l>&#x017F;o mu&#x017F;tu/ &#x017F;elb&#x017F;t ein Schwan/ auf kalten Wa&#x017F;&#x017F;er</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">&#x017F;chwimmen.</hi> </l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XXX.</hi><lb/>
Die Liebe.</hi> </head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l><hi rendition="#in">L</hi>E&#x017F;ch deine Liebe nicht mit ausgepreßten Thra&#x0364;nen/</l><lb/>
            <l>mit Tropfen la&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ie &#x017F;ich &#x017F;o leichte nicht entwehnen.</l><lb/>
            <l>Gold wil &#x017F;ie/ durch das Gold kan&#x017F;tu &#x017F;ie bald verkauf-</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">fen.</hi> </l><lb/>
            <l>Dru&#x0364;m wolt &#x017F;ie an das Land/ und nicht im Meer er-</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">&#x017F;auffen.</hi> </l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XXXI.</hi><lb/>
Die Vnbe&#x017F;ta&#x0364;ndige.</hi> </head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l><hi rendition="#in">D</hi>Er Himmels Ko&#x0364;nig &#x017F;chuf dich er&#x017F;t &#x017F;o wolge&#x017F;talt/</l><lb/>
            <l>und &#x017F;eine Ku&#x0364;nigin regierte deine Glieder/</l><lb/>
            <l>in deinem Ange&#x017F;icht geht Pho&#x0364;bus auf und nieder.</l><lb/>
            <l>Jm Hertzen her&#x017F;cht der Mond. Dru&#x0364;m a&#x0364;nder&#x017F;t d<supplied>u</supplied></l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">dich bald.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">ENDE.</hi> </hi> </p>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[180/0200] D. S. vierdtes Die Roſen aber/ weil ſie nicht gewilligt drein/ begunten allgemach vor ſcham ſich zu entferben/ daß ſie noch heute ſtets als Blut gefaͤrbet ſeyn. XXIX. Jupiter und Amor. ES ſchalt der Jupiter des Amors Schelmerey/ wie er zu liederlich mit ſeinem Feuer ſey. Sol mir/ ſprach Amor drauf/ nicht mehr die Fackel glimmen/ ſo muſtu/ ſelbſt ein Schwan/ auf kalten Waſſer ſchwimmen. XXX. Die Liebe. LEſch deine Liebe nicht mit ausgepreßten Thraͤnen/ mit Tropfen laͤſt ſie ſich ſo leichte nicht entwehnen. Gold wil ſie/ durch das Gold kanſtu ſie bald verkauf- fen. Druͤm wolt ſie an das Land/ und nicht im Meer er- ſauffen. XXXI. Die Vnbeſtaͤndige. DEr Himmels Koͤnig ſchuf dich erſt ſo wolgeſtalt/ und ſeine Kuͤnigin regierte deine Glieder/ in deinem Angeſicht geht Phoͤbus auf und nieder. Jm Hertzen herſcht der Mond. Druͤm aͤnderſt du dich bald. ENDE.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/200
Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/200>, abgerufen am 03.05.2024.