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Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.

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Rosen-Gepüsche.
XXXVIII.
Sie regieret über Jhn.
VOrzeiten war der Brauch/ kein eintzigs Jung-
fer-Bild
wurd in das Regiment nnd Sorgen-Amt genom-
men/    (men.
ihr Rahtschluß durffte nicht zu hohen Sachen kom-
ihr Thun war Woll und Flachs/ und was bey ih-
nen gilt.
Ein alzulöser Wahn (nicht recht daß man sie schilt)
war allenthalben hier und da hervor geglommen:
das unter ihker Zunft die beste von den Frommen
mit Boßheit Trug/ und List ohn Ende sey erfüllt.
Jetzunder aber/ Lieb/ ietzt wendet sich das Blat.
wer ist/ der so viel Lob/ Preiß/ Ruhm und Ehre hat?
ein jeder unter uns läst alles üm sie fahren.
Erzürn dich nicht darob. Jetzt ist ein andre Welt/
du/ Lieb/ du wirst von mir zum Regiment bestellt/
drüm giltstu bey mir mehr/ als alle sonst vor Jah-
ren.
XXXIX.
An die Nachtigale.
DV/ die du Tag und Nacht in deinen Liedern lebest/
kom/ Nachtigale/ kom! ich reitze deinen Mund/
den Preiß der Marnien hinfort zu machen kund:
Ob du vor Thereus gleich in Furcht und Zittern be-
best.    (best/
kom/ Philomela/ kom! hier wo du jetzund schwe-
ist lauter Sicher heit. Mein Lieb ist mir vergunt.
Du
M
Roſen-Gepuͤſche.
XXXVIII.
Sie regieret uͤber Jhn.
VOrzeiten war der Brauch/ kein eintzigs Jung-
fer-Bild
wurd in das Regiment nnd Sorgen-Amt genom-
men/    (men.
ihr Rahtſchluß durffte nicht zu hohen Sachen kom-
ihr Thun war Woll und Flachs/ und was bey ih-
nen gilt.
Ein alzuloͤſer Wahn (nicht recht daß man ſie ſchilt)
war allenthalben hier und da hervor geglommen:
das unter ihker Zunft die beſte von den Frommen
mit Boßheit Trug/ und Liſt ohn Ende ſey erfuͤllt.
Jetzunder aber/ Lieb/ ietzt wendet ſich das Blat.
wer iſt/ der ſo viel Lob/ Preiß/ Ruhm und Ehre hat?
ein jeder unter uns laͤſt alles uͤm ſie fahren.
Erzuͤrn dich nicht darob. Jetzt iſt ein andre Welt/
du/ Lieb/ du wirſt von mir zum Regiment beſtellt/
druͤm giltſtu bey mir mehr/ als alle ſonſt vor Jah-
ren.
XXXIX.
An die Nachtigale.
DV/ die du Tag und Nacht in deinen Liedern lebeſt/
kom/ Nachtigale/ kom! ich reitze deinen Mund/
den Preiß der Marnien hinfort zu machen kund:
Ob du vor Thereus gleich in Furcht und Zittern be-
beſt.    (beſt/
kom/ Philomela/ kom! hier wo du jetzund ſchwe-
iſt lauter Sicher heit. Mein Lieb iſt mir vergunt.
Du
M
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[157/0177] Roſen-Gepuͤſche. XXXVIII. Sie regieret uͤber Jhn. VOrzeiten war der Brauch/ kein eintzigs Jung- fer-Bild wurd in das Regiment nnd Sorgen-Amt genom- men/ (men. ihr Rahtſchluß durffte nicht zu hohen Sachen kom- ihr Thun war Woll und Flachs/ und was bey ih- nen gilt. Ein alzuloͤſer Wahn (nicht recht daß man ſie ſchilt) war allenthalben hier und da hervor geglommen: das unter ihker Zunft die beſte von den Frommen mit Boßheit Trug/ und Liſt ohn Ende ſey erfuͤllt. Jetzunder aber/ Lieb/ ietzt wendet ſich das Blat. wer iſt/ der ſo viel Lob/ Preiß/ Ruhm und Ehre hat? ein jeder unter uns laͤſt alles uͤm ſie fahren. Erzuͤrn dich nicht darob. Jetzt iſt ein andre Welt/ du/ Lieb/ du wirſt von mir zum Regiment beſtellt/ druͤm giltſtu bey mir mehr/ als alle ſonſt vor Jah- ren. XXXIX. An die Nachtigale. DV/ die du Tag und Nacht in deinen Liedern lebeſt/ kom/ Nachtigale/ kom! ich reitze deinen Mund/ den Preiß der Marnien hinfort zu machen kund: Ob du vor Thereus gleich in Furcht und Zittern be- beſt. (beſt/ kom/ Philomela/ kom! hier wo du jetzund ſchwe- iſt lauter Sicher heit. Mein Lieb iſt mir vergunt. Du M

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/177>, abgerufen am 03.10.2024.