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Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.

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S. D. drittes
denn morgen gehen auch den Weg der Eitelkeit/
Wer in den Lentzen nicht die Rosen ab wil brechen!
der muß/ mein Lieb hernach sich in die Dornen stecken.
XXIIX.
Jhre gedupelte Schöne
DAß dir dein langes Haar biß auf die Füsse gehtr
Daß dich der Mund/ der Hals die weissen Zäh-
ne zieren:    (führen
daß dich der Stirnen Schnee weiß hoch empor zu
daß dir dein Backen Roht so treflich schöne steht
Daß deiner Augen Stern so lieblichsich verdreht:
das dich der Hände Glantz weiß zu vermarmoriren:
daß dich dein glatter Leib weiß zuveralbastriren/
daß dich dein Edler Stamm/ dein Geld und Gut
auf bleht:
ist noch nicht gnug vor dich. Witz/ Fromheit/
kluge Sinnen/
Zucht/ Tugend/ Redligkeit/ Seham/ Demut/ Mut/
Verstand/    (Land/
Fleiß/ Weißheit/ Ehr und Rnhm durch dieses weite
die sind der Schönheit Preiß/ die muß ich lieb ge-
winn[e]n.    (vergeht
Was dein Leib an sich hat/ versteubt/ verfleucht/
was dein Gemüte weiß/ Lieb/ das/ nur das besteht.
XXIX.
An die Taffel/ auf der ihr fast ähn-
liches Bildnüß stunde.
Du Taffel du/ auf der mein Bild gemahlet steht/
wie gerne schau ich dich und deine Trefligkeiten/
der
S. D. drittes
denn morgen gehen auch den Weg der Eitelkeit/
Wer in den Lentzen nicht die Roſen ab wil brechen!
der muß/ mein Lieb hernach ſich in die Dornen ſtecken.
XXIIX.
Jhre gedupelte Schoͤne
DAß dir dein langes Haar biß auf die Fuͤſſe gehtꝛ
Daß dich der Mund/ der Hals die weiſſen Zaͤh-
ne zieren:    (fuͤhren
daß dich der Stirnen Schnee weiß hoch empor zu
daß dir dein Backen Roht ſo treflich ſchoͤne ſteht
Daß deiner Augen Stern ſo lieblichſich verdreht:
das dich der Haͤnde Glantz weiß zu vermarmoriren:
daß dich dein glatter Leib weiß zuveralbaſtriren/
daß dich dein Edler Stamm/ dein Geld und Gut
auf bleht:
iſt noch nicht gnug vor dich. Witz/ Fromheit/
kluge Sinnen/
Zucht/ Tugend/ Redligkeit/ Seham/ Demut/ Mut/
Verſtand/    (Land/
Fleiß/ Weißheit/ Ehr und Rnhm durch dieſes weite
die ſind der Schoͤnheit Preiß/ die muß ich lieb ge-
winn[e]n.    (vergeht
Was dein Leib an ſich hat/ verſteubt/ verfleucht/
was dein Gemuͤte weiß/ Lieb/ das/ nur das beſteht.
XXIX.
An die Taffel/ auf der ihr faſt aͤhn-
liches Bildnuͤß ſtunde.
Du Taffel du/ auf der mein Bild gemahlet ſteht/
wie gerne ſchau ich dich und deine Trefligkeiten/
der
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[150/0170] S. D. drittes denn morgen gehen auch den Weg der Eitelkeit/ Wer in den Lentzen nicht die Roſen ab wil brechen! der muß/ mein Lieb hernach ſich in die Dornen ſtecken. XXIIX. Jhre gedupelte Schoͤne DAß dir dein langes Haar biß auf die Fuͤſſe gehtꝛ Daß dich der Mund/ der Hals die weiſſen Zaͤh- ne zieren: (fuͤhren daß dich der Stirnen Schnee weiß hoch empor zu daß dir dein Backen Roht ſo treflich ſchoͤne ſteht Daß deiner Augen Stern ſo lieblichſich verdreht: das dich der Haͤnde Glantz weiß zu vermarmoriren: daß dich dein glatter Leib weiß zuveralbaſtriren/ daß dich dein Edler Stamm/ dein Geld und Gut auf bleht: iſt noch nicht gnug vor dich. Witz/ Fromheit/ kluge Sinnen/ Zucht/ Tugend/ Redligkeit/ Seham/ Demut/ Mut/ Verſtand/ (Land/ Fleiß/ Weißheit/ Ehr und Rnhm durch dieſes weite die ſind der Schoͤnheit Preiß/ die muß ich lieb ge- winnen. (vergeht Was dein Leib an ſich hat/ verſteubt/ verfleucht/ was dein Gemuͤte weiß/ Lieb/ das/ nur das beſteht. XXIX. An die Taffel/ auf der ihr faſt aͤhn- liches Bildnuͤß ſtunde. Du Taffel du/ auf der mein Bild gemahlet ſteht/ wie gerne ſchau ich dich und deine Trefligkeiten/ der

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/170>, abgerufen am 10.10.2024.