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Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.

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an deinen grossen Mängeln mich zu belusti-
gen. Wenn du nur die Brille der übermach-
ten und unzeitigen Klugheit von deiner ge-
rümpfften Nase herunter nehmen woltest/ so
würde dir der Dorn nicht so groß scheinen/ dz
er die darneben blühende Rosen der Anmuh-
tigkeit in deinen blödenn Augen verkleinern
würde. Hat der wolberedte Erasmus von
Roterdam die Narr- oder Thorheit/ Apuleius
und Heinsius den Esel/ der unvergleichliche
Scaliger die Gans/ Ovidius/ oder wer es
sonst gewesen ist/ die Nuß/ Euripides Putea-
nus das Ey/ Virgilius die Mücke/ Majora-
gius den Koth/ Angelus Politian den Bauer/
Janus Guilielmus und Acidalius die Rosen/
M. Barth. Spataphora die Dienstbarkeit/
der den Storch/ ein ander die Fliege/ und ich
weiß nicht wer/ das Fieber mit so statlichen
Ruhme begaben können/ Wer wolte es denn
mir verargen/ wenn ich meiner Jugend den
Zaum lassen und von den jenigen/ in welchen
sich ein zweyfacher Zierrath/ das ist/ die Tu-
gend und unvergleichliche Schönheit/ befin-
det/ mir unterzeiten etwas auffzusetzen/ nach-
gehangen habe. Ob ich aber dadurch ein sche-
les Auge zu verdienen berechtiget werden
möchte/ kan ich noch nicht sehen. Sehr bey-

fällig

an deinen groſſen Maͤngeln mich zu beluſti-
gen. Wenn du nur die Brille der uͤbermach-
ten und unzeitigen Klugheit von deiner ge-
ruͤmpfften Naſe herunter nehmen wolteſt/ ſo
wuͤrde dir der Dorn nicht ſo groß ſcheinen/ dz
er die darneben bluͤhende Roſen der Anmuh-
tigkeit in deinen bloͤdeñ Augen verkleinern
wuͤrde. Hat der wolberedte Eraſmus von
Roterdam die Narr- oder Thorheit/ Apuleius
und Heinſius den Eſel/ der unvergleichliche
Scaliger die Gans/ Ovidius/ oder wer es
ſonſt geweſen iſt/ die Nuß/ Euripides Putea-
nus das Ey/ Virgilius die Muͤcke/ Majora-
gius den Koth/ Angelus Politian den Bauer/
Janus Guilielmus und Acidalius die Roſen/
M. Barth. Spataphora die Dienſtbarkeit/
der den Storch/ ein ander die Fliege/ und ich
weiß nicht wer/ das Fieber mit ſo ſtatlichen
Ruhme begaben koͤnnen/ Wer wolte es denn
mir verargen/ wenn ich meiner Jugend den
Zaum laſſen und von den jenigen/ in welchen
ſich ein zweyfacher Zierrath/ das iſt/ die Tu-
gend und unvergleichliche Schoͤnheit/ befin-
det/ mir unterzeiten etwas auffzuſetzen/ nach-
gehangen habe. Ob ich aber dadurch ein ſche-
les Auge zu verdienen berechtiget werden
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[0013] an deinen groſſen Maͤngeln mich zu beluſti- gen. Wenn du nur die Brille der uͤbermach- ten und unzeitigen Klugheit von deiner ge- ruͤmpfften Naſe herunter nehmen wolteſt/ ſo wuͤrde dir der Dorn nicht ſo groß ſcheinen/ dz er die darneben bluͤhende Roſen der Anmuh- tigkeit in deinen bloͤdeñ Augen verkleinern wuͤrde. Hat der wolberedte Eraſmus von Roterdam die Narr- oder Thorheit/ Apuleius und Heinſius den Eſel/ der unvergleichliche Scaliger die Gans/ Ovidius/ oder wer es ſonſt geweſen iſt/ die Nuß/ Euripides Putea- nus das Ey/ Virgilius die Muͤcke/ Majora- gius den Koth/ Angelus Politian den Bauer/ Janus Guilielmus und Acidalius die Roſen/ M. Barth. Spataphora die Dienſtbarkeit/ der den Storch/ ein ander die Fliege/ und ich weiß nicht wer/ das Fieber mit ſo ſtatlichen Ruhme begaben koͤnnen/ Wer wolte es denn mir verargen/ wenn ich meiner Jugend den Zaum laſſen und von den jenigen/ in welchen ſich ein zweyfacher Zierrath/ das iſt/ die Tu- gend und unvergleichliche Schoͤnheit/ befin- det/ mir unterzeiten etwas auffzuſetzen/ nach- gehangen habe. Ob ich aber dadurch ein ſche- les Auge zu verdienen berechtiget werden moͤchte/ kan ich noch nicht ſehen. Sehr bey- faͤllig

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/13>, abgerufen am 21.11.2024.