Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.Rosen-Gepüsche. muß ich meine Stimme schwingen/Sylvia/ nur ich allein muß von dir verlassen seyn. Kom/ O Schönste/ kom gegangen/ kom/ bescheine Wald und Au/ netze Sylvia die Wangen mit den runden Wiesen-Thau/ kömstu/ wird die Nacht verschwinden/ und der helle Tag sich finden/ Sylvia/ nur ich allein muß von dir verlassen seyn. Liebste/ liebe mich in Schatten bey den Rosen/ so vor dir neulich sich entfär bet hatten. Liebstu mich/ O meine Zier/ wil ich einen Thon erzwingen/ und bey allen Myrten singen: Sylvius der soll allein seiner Liebsten eigen seyn. Als er diese Wort beschlossen/ fiel er in das grüne Graß/ das von Bronnen ward begossen/ biß er seiner gantz vergaß/ Daphnis/ der ihn sahe sterben/ sprach: Soll Sylvius verderben: Sylvia/ du machst allein/ das er muß des Todes seyn. V. Die klagende Rosemunde. ROsemunde saß betrübet unter einen Myrten-strauch/ da
Roſen-Gepuͤſche. muß ich meine Stimme ſchwingen/Sylvia/ nur ich allein muß von dir verlaſſen ſeyn. Kom/ O Schoͤnſte/ kom gegangen/ kom/ beſcheine Wald und Au/ netze Sylvia die Wangen mit den runden Wieſen-Thau/ koͤmſtu/ wird die Nacht verſchwinden/ und der helle Tag ſich finden/ Sylvia/ nur ich allein muß von dir verlaſſen ſeyn. Liebſte/ liebe mich in Schatten bey den Roſen/ ſo vor dir neulich ſich entfaͤr bet hatten. Liebſtu mich/ O meine Zier/ wil ich einen Thon erzwingen/ und bey allen Myrten ſingen: Sylvius der ſoll allein ſeiner Liebſten eigen ſeyn. Als er dieſe Wort beſchloſſen/ fiel er in das gruͤne Graß/ das von Bronnen ward begoſſen/ biß er ſeiner gantz vergaß/ Daphnis/ der ihn ſahe ſterben/ ſprach: Soll Sylvius verderben: Sylvia/ du machſt allein/ das er muß des Todes ſeyn. V. Die klagende Roſemunde. ROſemunde ſaß betruͤbet unter einen Myrten-ſtrauch/ da
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Roſen-Gepuͤſche.
muß ich meine Stimme ſchwingen/
Sylvia/ nur ich allein
muß von dir verlaſſen ſeyn.
Kom/ O Schoͤnſte/ kom gegangen/
kom/ beſcheine Wald und Au/
netze Sylvia die Wangen
mit den runden Wieſen-Thau/
koͤmſtu/ wird die Nacht verſchwinden/
und der helle Tag ſich finden/
Sylvia/ nur ich allein
muß von dir verlaſſen ſeyn.
Liebſte/ liebe mich in Schatten
bey den Roſen/ ſo vor dir
neulich ſich entfaͤr bet hatten.
Liebſtu mich/ O meine Zier/
wil ich einen Thon erzwingen/
und bey allen Myrten ſingen:
Sylvius der ſoll allein
ſeiner Liebſten eigen ſeyn.
Als er dieſe Wort beſchloſſen/
fiel er in das gruͤne Graß/
das von Bronnen ward begoſſen/
biß er ſeiner gantz vergaß/
Daphnis/ der ihn ſahe ſterben/
ſprach: Soll Sylvius verderben:
Sylvia/ du machſt allein/
das er muß des Todes ſeyn.
V. Die klagende Roſemunde.
ROſemunde ſaß betruͤbet
unter einen Myrten-ſtrauch/
da
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