Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.Rosen-Gepüsche. Nein/ nein/ die todte Frucht/ sprach Er/ begehr ichnicht/ Die voller Leben ist/ sol meinem Hertzen taugen. XXIII. DEin Haar ist üm und üm mit Federn überdecket/Die Leichte. Die weissen Füsse gehn in leichten Korck verste- cket. Wer wolte läugnen denn/ und nicht bekennen frey/ Daß ein recht leichtes Blut in deinen Adern sey. XXIV. WEr in der Liebe lebt/ der lebt in steten Kriegen/Mars und Venus. Der Amor pfleget auch im Felde so zu ligen/ Er schlägt sein Lager auf/ sowol als jener thut/ Wer dir Gradivus taug/ ist auch der Venus gut. XXV. An seinen Freund. Du sprichst/ ich habe Gluht/ noch minder als die Stoltze/ Die mich zu keiner Zeit/ dich aber immer kennt. Du hast gut sagen du/ mein Hertze/ das da brennt/ Hat Feuer/ nur von Stroh/ und deines steht von Oder:(Holtze. Du sprichst/ du liebest mehr als ich die dicke/ stoltze/ Mein Feuer ist auch nur von Stroh/ und deins von XXVI. (Holtze An Pulcrinen. Du M iij
Roſen-Gepuͤſche. Nein/ nein/ die todte Frucht/ ſprach Er/ begehr ichnicht/ Die voller Leben iſt/ ſol meinem Hertzen taugen. XXIII. DEin Haar iſt uͤm und uͤm mit Federn uͤberdecket/Die Leichte. Die weiſſen Fuͤſſe gehn in leichten Korck verſte- cket. Wer wolte laͤugnen denn/ und nicht bekennen frey/ Daß ein recht leichtes Blut in deinen Adern ſey. XXIV. WEr in der Liebe lebt/ der lebt in ſteten Kriegen/Mars und Venus. Der Amor pfleget auch im Felde ſo zu ligen/ Er ſchlaͤgt ſein Lager auf/ ſowol als jener thut/ Wer dir Gradivus taug/ iſt auch der Venus gut. XXV. An ſeinen Freund. Du ſprichſt/ ich habe Gluht/ noch minder als die Stoltze/ Die mich zu keiner Zeit/ dich aber immer kennt. Du haſt gut ſagen du/ mein Hertze/ das da brennt/ Hat Feuer/ nur von Stroh/ und deines ſteht von Oder:(Holtze. Du ſprichſt/ du liebeſt mehꝛ als ich die dicke/ ſtoltze/ Mein Feuer iſt auch nur von Stroh/ und deins von XXVI. (Holtze An Pulcrinen. Du M iij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0209" n="181"/> <fw place="top" type="header">Roſen-Gepuͤſche.</fw><lb/> <l>Nein/ nein/ die todte Frucht/ ſprach Er/ begehr ich</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">nicht/</hi> </l><lb/> <l>Die voller Leben iſt/ ſol meinem Hertzen taugen.</l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head><hi rendition="#aq">XXIII</hi>.<lb/><hi rendition="#fr">Die Leichte.</hi></head><lb/> <l><hi rendition="#in">D</hi>Ein Haar iſt uͤm und uͤm mit Federn uͤberdecket/</l><lb/> <l>Die weiſſen Fuͤſſe gehn in leichten Korck verſte-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">cket.</hi> </l><lb/> <l>Wer wolte laͤugnen denn/ und nicht bekennen frey/</l><lb/> <l>Daß ein recht leichtes Blut in deinen Adern ſey.</l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head><hi rendition="#aq">XXIV</hi>.<lb/><hi rendition="#fr">Mars und Venus.</hi></head><lb/> <l><hi rendition="#in">W</hi>Er in der Liebe lebt/ der lebt in ſteten Kriegen/</l><lb/> <l>Der Amor pfleget auch im Felde ſo zu ligen/</l><lb/> <l>Er ſchlaͤgt ſein Lager auf/ ſowol als jener thut/</l><lb/> <l>Wer dir Gradivus taug/ iſt auch der Venus gut.</l> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head><hi rendition="#aq">XXV</hi>.<lb/><hi rendition="#fr">An ſeinen Freund.</hi></head><lb/> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">D</hi>u ſprichſt/ ich habe Gluht/ noch minder als die</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Stoltze/</hi> </l><lb/> <l>Die mich zu keiner Zeit/ dich aber immer kennt.</l><lb/> <l>Du haſt gut ſagen du/ mein Hertze/ das da brennt/</l><lb/> <l>Hat Feuer/ nur von Stroh/ und deines ſteht von</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l> <hi rendition="#et"><hi rendition="#in">O</hi>der:(Holtze.</hi> </l><lb/> <l>Du ſprichſt/ du liebeſt mehꝛ als ich die dicke/ ſtoltze/</l><lb/> <l>Mein Feuer iſt auch nur von Stroh/ und deins von</l> </lg> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head><hi rendition="#aq">XXVI</hi>. <hi rendition="#et">(Holtze</hi><lb/><hi rendition="#fr">An Pulcrinen.</hi></head><lb/> <fw place="bottom" type="sig">M iij</fw> <fw place="bottom" type="catch">Du</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [181/0209]
Roſen-Gepuͤſche.
Nein/ nein/ die todte Frucht/ ſprach Er/ begehr ich
nicht/
Die voller Leben iſt/ ſol meinem Hertzen taugen.
XXIII.
Die Leichte.
DEin Haar iſt uͤm und uͤm mit Federn uͤberdecket/
Die weiſſen Fuͤſſe gehn in leichten Korck verſte-
cket.
Wer wolte laͤugnen denn/ und nicht bekennen frey/
Daß ein recht leichtes Blut in deinen Adern ſey.
XXIV.
Mars und Venus.
WEr in der Liebe lebt/ der lebt in ſteten Kriegen/
Der Amor pfleget auch im Felde ſo zu ligen/
Er ſchlaͤgt ſein Lager auf/ ſowol als jener thut/
Wer dir Gradivus taug/ iſt auch der Venus gut.
XXV.
An ſeinen Freund.
Du ſprichſt/ ich habe Gluht/ noch minder als die
Stoltze/
Die mich zu keiner Zeit/ dich aber immer kennt.
Du haſt gut ſagen du/ mein Hertze/ das da brennt/
Hat Feuer/ nur von Stroh/ und deines ſteht von
Oder:(Holtze.
Du ſprichſt/ du liebeſt mehꝛ als ich die dicke/ ſtoltze/
Mein Feuer iſt auch nur von Stroh/ und deins von
XXVI. (Holtze
An Pulcrinen.
Du
M iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |