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Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804.

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Ruodi
Was erwarten? Der Tyrann
Ist todt, der Tag der Freiheit ist erschienen.

Steinmetz
Ists nicht genug an diesen flammenden Boten,
Die rings herum auf allen Bergen leuchten?

Ruodi
Kommt alle, kommt, legt Hand an, Männer und Weiber!
Brecht das Gerüste! Sprengt die Bogen! Reißt
Die Mauern ein! Kein Stein bleib auf dem andern.

Steinmetz
Gesellen kommt! Wir habens aufgebaut,
Wir wissens zu zerstören.

Alle
Kommt! Reißt nieder.
(Sie stürzen sich von allen Seiten auf den Bau)
Walther Fürst
Es ist im Lauf. Ich kann sie nicht mehr halten.
Melchthal und Baumgarten kommen
Melchthal
Was? Steht die Burg noch und Schloß Sarnen liegt
In Asche und der Roßberg ist gebrochen?

Ruodi
Was erwarten? Der Tyrann
Iſt todt, der Tag der Freiheit iſt erſchienen.

Steinmetz
Iſts nicht genug an dieſen flammenden Boten,
Die rings herum auf allen Bergen leuchten?

Ruodi
Kommt alle, kommt, legt Hand an, Maͤnner und Weiber!
Brecht das Geruͤſte! Sprengt die Bogen! Reißt
Die Mauern ein! Kein Stein bleib auf dem andern.

Steinmetz
Geſellen kommt! Wir habens aufgebaut,
Wir wiſſens zu zerſtoͤren.

Alle
Kommt! Reißt nieder.
(Sie ſtürzen ſich von allen Seiten auf den Bau)
Walther Fuͤrſt
Es iſt im Lauf. Ich kann ſie nicht mehr halten.
Melchthal und Baumgarten kommen
Melchthal
Was? Steht die Burg noch und Schloß Sarnen liegt
In Aſche und der Roßberg iſt gebrochen?

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[208/0222] Ruodi Was erwarten? Der Tyrann Iſt todt, der Tag der Freiheit iſt erſchienen. Steinmetz Iſts nicht genug an dieſen flammenden Boten, Die rings herum auf allen Bergen leuchten? Ruodi Kommt alle, kommt, legt Hand an, Maͤnner und Weiber! Brecht das Geruͤſte! Sprengt die Bogen! Reißt Die Mauern ein! Kein Stein bleib auf dem andern. Steinmetz Geſellen kommt! Wir habens aufgebaut, Wir wiſſens zu zerſtoͤren. Alle Kommt! Reißt nieder. (Sie ſtürzen ſich von allen Seiten auf den Bau) Walther Fuͤrſt Es iſt im Lauf. Ich kann ſie nicht mehr halten. Melchthal und Baumgarten kommen Melchthal Was? Steht die Burg noch und Schloß Sarnen liegt In Aſche und der Roßberg iſt gebrochen?

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804/222>, abgerufen am 02.05.2024.