Schiller, [Friedrich]: Maria Stuart. Tübingen u. a., 1801. Kurl (Ihre Thränen trocknend). Schon angekleidet -- Sie verlangt nach euch. Kennedy. Ich komme. (Zu Melvil, der sie begleiten will.) Folgt mir nicht, bis ich die Lady Auf euren Anblick vorbereitet. (Geht hinein.) Kurl. Melvil! Der alte Haushofmeister! Melvil. Ja, der bin ich! Kurl. O dieses Haus braucht keines Meisters mehr! -- Melvil! Ihr kommt von London, wißt ihr mir Von meinem Manne nichts zu sagen? Melvil. Er wird auf freien Fuß gesetzt, sagt man, Sobald -- Kurl.
Sobald die Königin nicht mehr ist! O der nichtswürdig schändliche Verräther! Er ist der Mörder dieser theuren Lady, Sein Zeugniß, sagt man, habe sie verurtheilt. Kurl (Ihre Thraͤnen trocknend). Schon angekleidet — Sie verlangt nach euch. Kennedy. Ich komme. (Zu Melvil, der ſie begleiten will.) Folgt mir nicht, bis ich die Lady Auf euren Anblick vorbereitet. (Geht hinein.) Kurl. Melvil! Der alte Haushofmeiſter! Melvil. Ja, der bin ich! Kurl. O dieſes Haus braucht keines Meiſters mehr! — Melvil! Ihr kommt von London, wißt ihr mir Von meinem Manne nichts zu ſagen? Melvil. Er wird auf freien Fuß geſetzt, ſagt man, Sobald — Kurl.
Sobald die Koͤnigin nicht mehr iſt! O der nichtswuͤrdig ſchaͤndliche Verraͤther! Er iſt der Moͤrder dieſer theuren Lady, Sein Zeugniß, ſagt man, habe ſie verurtheilt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0207" n="201"/> <sp who="#KURL"> <speaker> <hi rendition="#g">Kurl</hi> </speaker> <stage>(Ihre Thraͤnen trocknend).</stage><lb/> <p>Schon angekleidet — Sie verlangt nach euch.</p><lb/> </sp> <sp who="#HANKEN"> <speaker><hi rendition="#g">Kennedy</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich komme.<lb/><stage>(Zu Melvil, der ſie begleiten will.)</stage><lb/> Folgt mir nicht, bis ich die Lady<lb/> Auf euren Anblick vorbereitet.</p><lb/> <stage>(Geht hinein.)</stage><lb/> </sp> <sp who="#KURL"> <speaker><hi rendition="#g">Kurl</hi>.</speaker><lb/> <p>Melvil!<lb/> Der alte Haushofmeiſter!</p><lb/> </sp> <sp who="#MEL"> <speaker><hi rendition="#g">Melvil</hi>.</speaker><lb/> <p>Ja, der bin ich!</p><lb/> </sp> <sp who="#KURL"> <speaker><hi rendition="#g">Kurl</hi>.</speaker><lb/> <p>O dieſes Haus braucht keines Meiſters mehr!<lb/> — Melvil! Ihr kommt von London, wißt ihr mir<lb/> Von meinem Manne nichts zu ſagen?</p><lb/> </sp> <sp who="#MEL"> <speaker><hi rendition="#g">Melvil</hi>.</speaker><lb/> <p>Er wird auf freien Fuß geſetzt, ſagt man,<lb/> Sobald —</p><lb/> </sp> <sp who="#KURL"> <speaker><hi rendition="#g">Kurl</hi>.</speaker><lb/> <p>Sobald die Koͤnigin nicht mehr iſt!<lb/> O der nichtswuͤrdig ſchaͤndliche Verraͤther!<lb/> Er iſt der Moͤrder dieſer theuren Lady,<lb/> Sein Zeugniß, ſagt man, habe ſie verurtheilt.</p><lb/> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [201/0207]
Kurl (Ihre Thraͤnen trocknend).
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Ich komme.
(Zu Melvil, der ſie begleiten will.)
Folgt mir nicht, bis ich die Lady
Auf euren Anblick vorbereitet.
(Geht hinein.)
Kurl.
Melvil!
Der alte Haushofmeiſter!
Melvil.
Ja, der bin ich!
Kurl.
O dieſes Haus braucht keines Meiſters mehr!
— Melvil! Ihr kommt von London, wißt ihr mir
Von meinem Manne nichts zu ſagen?
Melvil.
Er wird auf freien Fuß geſetzt, ſagt man,
Sobald —
Kurl.
Sobald die Koͤnigin nicht mehr iſt!
O der nichtswuͤrdig ſchaͤndliche Verraͤther!
Er iſt der Moͤrder dieſer theuren Lady,
Sein Zeugniß, ſagt man, habe ſie verurtheilt.
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Zitationshilfe: | Schiller, [Friedrich]: Maria Stuart. Tübingen u. a., 1801, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_stuart_1801/207>, abgerufen am 16.07.2024. |