Schiller, Benjamin: Der geöfnete Reit-Stall. Hamburg, 1700.Reit-Stall. Ganssungen/ so gantze Zungen-Freyheit geben/und härter sind. (4) Holbiß/ find leise. (5) Kappen-Mundstück sind etwas härter. (6) Spillings Waltzen/ sind noch härter. (7) Gan- tze Mundstücke/ sind vor unstete Pferde/ etc. Was die Reit-Kunst selbst anlanget/ Wie und auf was Art nun so wohl chen B 5
Reit-Stall. Ganſſungen/ ſo gantze Zungen-Freyheit geben/und haͤrter ſind. (4) Holbiß/ find leiſe. (5) Kappen-Mundſtuͤck ſind etwas haͤrter. (6) Spillings Waltzen/ ſind noch haͤrter. (7) Gan- tze Mundſtuͤcke/ ſind vor unſtete Pferde/ ꝛc. Was die Reit-Kunſt ſelbſt anlanget/ Wie und auf was Art nun ſo wohl chen B 5
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Reit-Stall.
Ganſſungen/ ſo gantze Zungen-Freyheit geben/
und haͤrter ſind. (4) Holbiß/ find leiſe. (5)
Kappen-Mundſtuͤck ſind etwas haͤrter. (6)
Spillings Waltzen/ ſind noch haͤrter. (7) Gan-
tze Mundſtuͤcke/ ſind vor unſtete Pferde/ ꝛc.
Was die Reit-Kunſt ſelbſt anlanget/
ſo iſt ſelbige nichts anders als eine Kunſt/
die zugleich den Reiter und das Pferd un-
terrichtet. Denn wenn ſie den Reiter un-
terweiſen wohl zu ſitzen/ mit einer freyen
und ungezwungenen Poſitur und Mittel an
die Hand gibt/ die Fauſt und Schenckel
wohl zu fuͤhren/ ſetzet ſie auch ſo viel als
moͤglich ein Pferd in einen ſolchen Stand/
daß es eine ſonderbahre Geſchickligkeit erwei-
ſet/ die Huͤlffe wohl aufnimmt/ die Straffe
fuͤrchtet/ den Schritt/ Trab und Gallop
wohl erlernet/ auch hernach alle Lectiones
mit ſo guter Art machet/ daß man ſich deſ-
ſen in der Gefahr des Krieges/ bey nohtwen-
digen Gebrauch und unterweilen auch zum
Pomp und praͤchtigen Aufzuͤgen und oͤf-
fentlichen Schauſpielen bedienen kan.
Wie und auf was Art nun ſo wohl
Mann als Pferd zu dieſer Geſchickligkeit
gelangen koͤnne/ wollen wir der ausfuͤhrli-
chen
B 5
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