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Schiller, Benjamin: Der geöfnete Reit-Stall. Hamburg, 1700.

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Der geöffnete
dieser Zeit wachsen auch die beyden Hacken immer-
fort/ daß sie grösser und dicker werden/ je mehr
Jahre sie erreichen/ wie Num. 7. 8. andeuten.
Uber dieses werden die Zähne an der Farbe verän-
dert/ daß sie von dem 10ten Jahre an je länger
je gelber werden/ in dem höchsten Alter aber je
weisser/ und das Zahnfleisch weichet zurücke.

So sind auch die Pferde wie alle andere
Creäturen vielen Rranckheiten/ an den
Sinnen/ Leibe und allen Gliedern unter-
worffen/ und zwar:

I. Die Augen/

An denen befindet man:

1. Jn und über den Augen/ welches viererley ist/
[1] Staaren-Fell/ so schwartz. [2] Meyen-Fell/
so Wolcken-Farb. [3] Brach-Fell/ so braun/
und [4] Herbst-Fell so roth oder gelb.
2. Mahle und Flecken an den Augen.
3. Augen-Straal oder Nagel.
4. Augen Werren.
5. Schwörende Augen.
6. Geschwollen Augen.
7. Augen schwinden.
8. Rothe Blut-Augen.
9. Hitzige Augen.
10. Mönnig- oder Weigsel-Augen/ so allezeit
im nenen Monden dunckel oder gar blind seynd.
11. Trieffende oder fliessende Augen.
12. Trübe

Der geoͤffnete
dieſer Zeit wachſen auch die beyden Hacken immer-
fort/ daß ſie groͤſſer und dicker werden/ je mehr
Jahre ſie erreichen/ wie Num. 7. 8. andeuten.
Uber dieſes werden die Zaͤhne an der Farbe veraͤn-
dert/ daß ſie von dem 10ten Jahre an je laͤnger
je gelber werden/ in dem hoͤchſten Alter aber je
weiſſer/ und das Zahnfleiſch weichet zuruͤcke.

So ſind auch die Pferde wie alle andere
Creaͤturen vielen Rranckheiten/ an den
Sinnen/ Leibe und allen Gliedern unter-
worffen/ und zwar:

I. Die Augen/

An denen befindet man:

1. Jn und uͤber den Augen/ welches viererley iſt/
[1] Staaren-Fell/ ſo ſchwartz. [2] Meyen-Fell/
ſo Wolcken-Farb. [3] Brach-Fell/ ſo braun/
und [4] Herbſt-Fell ſo roth oder gelb.
2. Mahle und Flecken an den Augen.
3. Augen-Straal oder Nagel.
4. Augen Werren.
5. Schwoͤrende Augen.
6. Geſchwollen Augen.
7. Augen ſchwinden.
8. Rothe Blut-Augen.
9. Hitzige Augen.
10. Moͤnnig- oder Weigſel-Augen/ ſo allezeit
im nenen Monden dunckel oder gar blind ſeynd.
11. Trieffende oder flieſſende Augen.
12. Truͤbe
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[24/0028] Der geoͤffnete dieſer Zeit wachſen auch die beyden Hacken immer- fort/ daß ſie groͤſſer und dicker werden/ je mehr Jahre ſie erreichen/ wie Num. 7. 8. andeuten. Uber dieſes werden die Zaͤhne an der Farbe veraͤn- dert/ daß ſie von dem 10ten Jahre an je laͤnger je gelber werden/ in dem hoͤchſten Alter aber je weiſſer/ und das Zahnfleiſch weichet zuruͤcke. So ſind auch die Pferde wie alle andere Creaͤturen vielen Rranckheiten/ an den Sinnen/ Leibe und allen Gliedern unter- worffen/ und zwar: I. Die Augen/ An denen befindet man: 1. Jn und uͤber den Augen/ welches viererley iſt/ [1] Staaren-Fell/ ſo ſchwartz. [2] Meyen-Fell/ ſo Wolcken-Farb. [3] Brach-Fell/ ſo braun/ und [4] Herbſt-Fell ſo roth oder gelb. 2. Mahle und Flecken an den Augen. 3. Augen-Straal oder Nagel. 4. Augen Werren. 5. Schwoͤrende Augen. 6. Geſchwollen Augen. 7. Augen ſchwinden. 8. Rothe Blut-Augen. 9. Hitzige Augen. 10. Moͤnnig- oder Weigſel-Augen/ ſo allezeit im nenen Monden dunckel oder gar blind ſeynd. 11. Trieffende oder flieſſende Augen. 12. Truͤbe

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Zitationshilfe: Schiller, Benjamin: Der geöfnete Reit-Stall. Hamburg, 1700, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_reitstall_1700/28>, abgerufen am 28.04.2024.