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Schiller, Benjamin: Der geöfnete Reit-Stall. Hamburg, 1700.

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14. Aeusserliche Halßstarrigkeit.
15. Jnnerliche Halßstarrigkeit.
16. Eigensinn.
17. Tückisch.
18. Unversöhnlich.
19. Böser Widerwille.

Der Pferde Alter erstrecket sich gemei-
niglich/ biß 17. 18. Jahr daß man sie noch
brauchen kan/ wiewol man auch deren fin-
det/ die biß ins 25. und 30. Jahr dauren/
so aber bey uns in Teutschland gar selten
geschiehet/ weil man die Pferde gar zu zart
und jung zum Gebrauch anwendet/ dar-
durch ihre Natur verdorben wird.

Die gemeinste Art der Pferde Alter zu er-
kennen/
geschiehet durch die Zähne/ indem die
Erfahrung ausweiset/ daß sie ihre junge Zähne/ wel-
che viel weisser als die andern seyn/ innerhalb 2.
Jahren auf 3. unterschiedene mal abschieben und
abwerffen.

Und zwar wann sie das andere Jahr erreicht/
zum erstenmal 2. im Mittel des vordern Mauls
oder Federn Zähne/ oben und unten wie in der
ersten Abbildung Fig. A. Num. 1. 2. in dem unter-
sten Kinn bezeiget. Mit den dritten Jahr die näch-
sten darbey/ oben und unten vier wie Num. 3. 4.
angemercket.

Mit
Der geoͤffnete
14. Aeuſſerliche Halßſtarrigkeit.
15. Jnnerliche Halßſtarrigkeit.
16. Eigenſinn.
17. Tuͤckiſch.
18. Unverſoͤhnlich.
19. Boͤſer Widerwille.

Der Pferde Alter erſtrecket ſich gemei-
niglich/ biß 17. 18. Jahr daß man ſie noch
brauchen kan/ wiewol man auch deren fin-
det/ die biß ins 25. und 30. Jahr dauren/
ſo aber bey uns in Teutſchland gar ſelten
geſchiehet/ weil man die Pferde gar zu zart
und jung zum Gebrauch anwendet/ dar-
durch ihre Natur verdorben wird.

Die gemeinſte Art der Pferde Alter zu er-
kennen/
geſchiehet durch die Zaͤhne/ indem die
Erfahrung ausweiſet/ daß ſie ihre junge Zaͤhne/ wel-
che viel weiſſer als die andern ſeyn/ innerhalb 2.
Jahren auf 3. unterſchiedene mal abſchieben und
abwerffen.

Und zwar wann ſie das andere Jahr erreicht/
zum erſtenmal 2. im Mittel des vordern Mauls
oder Federn Zaͤhne/ oben und unten wie in der
erſten Abbildung Fig. A. Num. 1. 2. in dem unter-
ſten Kinn bezeiget. Mit den dritten Jahr die naͤch-
ſten darbey/ oben und unten vier wie Num. 3. 4.
angemercket.

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[22/0026] Der geoͤffnete 14. Aeuſſerliche Halßſtarrigkeit. 15. Jnnerliche Halßſtarrigkeit. 16. Eigenſinn. 17. Tuͤckiſch. 18. Unverſoͤhnlich. 19. Boͤſer Widerwille. Der Pferde Alter erſtrecket ſich gemei- niglich/ biß 17. 18. Jahr daß man ſie noch brauchen kan/ wiewol man auch deren fin- det/ die biß ins 25. und 30. Jahr dauren/ ſo aber bey uns in Teutſchland gar ſelten geſchiehet/ weil man die Pferde gar zu zart und jung zum Gebrauch anwendet/ dar- durch ihre Natur verdorben wird. Die gemeinſte Art der Pferde Alter zu er- kennen/ geſchiehet durch die Zaͤhne/ indem die Erfahrung ausweiſet/ daß ſie ihre junge Zaͤhne/ wel- che viel weiſſer als die andern ſeyn/ innerhalb 2. Jahren auf 3. unterſchiedene mal abſchieben und abwerffen. Und zwar wann ſie das andere Jahr erreicht/ zum erſtenmal 2. im Mittel des vordern Mauls oder Federn Zaͤhne/ oben und unten wie in der erſten Abbildung Fig. A. Num. 1. 2. in dem unter- ſten Kinn bezeiget. Mit den dritten Jahr die naͤch- ſten darbey/ oben und unten vier wie Num. 3. 4. angemercket. Mit

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Zitationshilfe: Schiller, Benjamin: Der geöfnete Reit-Stall. Hamburg, 1700, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_reitstall_1700/26>, abgerufen am 28.04.2024.