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Schiller, Friedrich: Die Räuber. [Stuttgart], Frankfurt u. a., 1781.

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Die Räuber,
Moor. langsam vor sich.
Moor. Jch habe sie vollends ganz einschliessen
lassen, izt müssen sie fechten wie verzweifelte.
Laut Kinder! Nun gibts! Wir sind verloren, oder
wir müssen fechten wie angeschossene Eber.
Schweizer. Ha! ich will ihnen mit meinen
Fangern den Bauch schlizen, daß ihnen die Kut-
teln schuhlang herausplazen! -- Führ uns an,
Hauptmann! Wir folgen dir in den Rachen des
Todes.
Moor. Ladet alle Gewehre! Es fehlt doch an
Pulver nicht?
Schweizer. springt auf. Pulver genug, die Erde
gegen den Mond zu sprengen!
Razmann. Jeder hat fünf paar Pistolen ge-
laden, jeder noch drey Kugelbüchsen darzu.
Moor. Gut, gut! Und nun muß ein Theil
auf die Bäume klettern, oder sich ins Dikicht ver-
steken, und Feuer auf sie geben im Hinterhalt --
Schweizer. Da gehörst du hin, Spiegelberg!
Moor. Wir andern, wie Furien, fallen ihnen
in die Flanken.
Schweizer. Darunter bin ich, ich!
Moor. Zugleich muß jeder sein Pfeifchen hö-
ren lassen, im Wald herumjagen, daß unsere An-
zahl schröklicher werde: auch müssen alle Hunde
los, und in ihre Glieder gehezt werden, daß sie
sich trennen, zerstreuen, und euch in den Schuß
ren-
Die Raͤuber,
Moor. langſam vor ſich.
Moor. Jch habe ſie vollends ganz einſchlieſſen
laſſen, izt muͤſſen ſie fechten wie verzweifelte.
Laut Kinder! Nun gibts! Wir ſind verloren, oder
wir muͤſſen fechten wie angeſchoſſene Eber.
Schweizer. Ha! ich will ihnen mit meinen
Fangern den Bauch ſchlizen, daß ihnen die Kut-
teln ſchuhlang herausplazen! — Fuͤhr uns an,
Hauptmann! Wir folgen dir in den Rachen des
Todes.
Moor. Ladet alle Gewehre! Es fehlt doch an
Pulver nicht?
Schweizer. ſpringt auf. Pulver genug, die Erde
gegen den Mond zu ſprengen!
Razmann. Jeder hat fuͤnf paar Piſtolen ge-
laden, jeder noch drey Kugelbuͤchſen darzu.
Moor. Gut, gut! Und nun muß ein Theil
auf die Baͤume klettern, oder ſich ins Dikicht ver-
ſteken, und Feuer auf ſie geben im Hinterhalt —
Schweizer. Da gehoͤrſt du hin, Spiegelberg!
Moor. Wir andern, wie Furien, fallen ihnen
in die Flanken.
Schweizer. Darunter bin ich, ich!
Moor. Zugleich muß jeder ſein Pfeifchen hoͤ-
ren laſſen, im Wald herumjagen, daß unſere An-
zahl ſchroͤklicher werde: auch muͤſſen alle Hunde
los, und in ihre Glieder gehezt werden, daß ſie
ſich trennen, zerſtreuen, und euch in den Schuß
ren-
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[100/0122] Die Raͤuber, Moor. langſam vor ſich. Moor. Jch habe ſie vollends ganz einſchlieſſen laſſen, izt muͤſſen ſie fechten wie verzweifelte. Laut Kinder! Nun gibts! Wir ſind verloren, oder wir muͤſſen fechten wie angeſchoſſene Eber. Schweizer. Ha! ich will ihnen mit meinen Fangern den Bauch ſchlizen, daß ihnen die Kut- teln ſchuhlang herausplazen! — Fuͤhr uns an, Hauptmann! Wir folgen dir in den Rachen des Todes. Moor. Ladet alle Gewehre! Es fehlt doch an Pulver nicht? Schweizer. ſpringt auf. Pulver genug, die Erde gegen den Mond zu ſprengen! Razmann. Jeder hat fuͤnf paar Piſtolen ge- laden, jeder noch drey Kugelbuͤchſen darzu. Moor. Gut, gut! Und nun muß ein Theil auf die Baͤume klettern, oder ſich ins Dikicht ver- ſteken, und Feuer auf ſie geben im Hinterhalt — Schweizer. Da gehoͤrſt du hin, Spiegelberg! Moor. Wir andern, wie Furien, fallen ihnen in die Flanken. Schweizer. Darunter bin ich, ich! Moor. Zugleich muß jeder ſein Pfeifchen hoͤ- ren laſſen, im Wald herumjagen, daß unſere An- zahl ſchroͤklicher werde: auch muͤſſen alle Hunde los, und in ihre Glieder gehezt werden, daß ſie ſich trennen, zerſtreuen, und euch in den Schuß ren-

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Die Räuber. [Stuttgart], Frankfurt u. a., 1781, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_raeuber_1781/122>, abgerufen am 22.11.2024.