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Schiller, Friedrich: Die Räuber. [Stuttgart], Frankfurt u. a., 1781.

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ein Schauspiel.
ganze Bande beysammen? Wir haben doch Pulver
genug?
Razmann. Pulver die schwere Meng. Aber
unser sind achzig in allem, und so immer kaum
einer gegen ihrer zwanzig.
Schweizer. Desto besser! und laß es fünfzig
gegen meinen grossen Nagel seyn -- Haben sie
so lang gewartet, bis wir ihnen die Streu unterm
Arsch angezündt haben -- Brüder, Brüder! so
hats keine Noth. Sie sezen ihr Leben an zehen
Kreuzer, fechten wir nicht für Hals und Frey-
heit? -- Wir wollen über sie her wie die Sünd-
flut und auf ihre Köpfe herabfeuren wie Wetter-
leuchten -- Wo zum Teufel! ist dann der Haupt-
mann?
Spiegelberg. Er verläßt uns in dieser Noth.
Können wir denn nicht mehr entwischen?
Schweizer. Entwischen?
Spiegelberg. Oh! Warum bin ich nicht ge-
blieben in Jerusalem.
Schweizer. So wollt' ich doch, daß du im
Kloak erstiktest, Drekseele du! Bey nakten Nonnen
hast du ein grosses Maul, aber wenn du zwey
Fäuste siehst, -- Memme, zeige dich izt, oder
man soll dich in eine Sauhaut nähen, und durch
Hunde verhezen lassen.
Razmann. Der Hauptmann, Der Hauptmann!
Moor.
G 2
ein Schauſpiel.
ganze Bande beyſammen? Wir haben doch Pulver
genug?
Razmann. Pulver die ſchwere Meng. Aber
unſer ſind achzig in allem, und ſo immer kaum
einer gegen ihrer zwanzig.
Schweizer. Deſto beſſer! und laß es fuͤnfzig
gegen meinen groſſen Nagel ſeyn — Haben ſie
ſo lang gewartet, bis wir ihnen die Streu unterm
Arſch angezuͤndt haben — Bruͤder, Bruͤder! ſo
hats keine Noth. Sie ſezen ihr Leben an zehen
Kreuzer, fechten wir nicht fuͤr Hals und Frey-
heit? — Wir wollen uͤber ſie her wie die Suͤnd-
flut und auf ihre Koͤpfe herabfeuren wie Wetter-
leuchten — Wo zum Teufel! iſt dann der Haupt-
mann?
Spiegelberg. Er verlaͤßt uns in dieſer Noth.
Koͤnnen wir denn nicht mehr entwiſchen?
Schweizer. Entwiſchen?
Spiegelberg. Oh! Warum bin ich nicht ge-
blieben in Jeruſalem.
Schweizer. So wollt' ich doch, daß du im
Kloak erſtikteſt, Drekſeele du! Bey nakten Nonnen
haſt du ein groſſes Maul, aber wenn du zwey
Faͤuſte ſiehſt, — Memme, zeige dich izt, oder
man ſoll dich in eine Sauhaut naͤhen, und durch
Hunde verhezen laſſen.
Razmann. Der Hauptmann, Der Hauptmann!
Moor.
G 2
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[99/0121] ein Schauſpiel. ganze Bande beyſammen? Wir haben doch Pulver genug? Razmann. Pulver die ſchwere Meng. Aber unſer ſind achzig in allem, und ſo immer kaum einer gegen ihrer zwanzig. Schweizer. Deſto beſſer! und laß es fuͤnfzig gegen meinen groſſen Nagel ſeyn — Haben ſie ſo lang gewartet, bis wir ihnen die Streu unterm Arſch angezuͤndt haben — Bruͤder, Bruͤder! ſo hats keine Noth. Sie ſezen ihr Leben an zehen Kreuzer, fechten wir nicht fuͤr Hals und Frey- heit? — Wir wollen uͤber ſie her wie die Suͤnd- flut und auf ihre Koͤpfe herabfeuren wie Wetter- leuchten — Wo zum Teufel! iſt dann der Haupt- mann? Spiegelberg. Er verlaͤßt uns in dieſer Noth. Koͤnnen wir denn nicht mehr entwiſchen? Schweizer. Entwiſchen? Spiegelberg. Oh! Warum bin ich nicht ge- blieben in Jeruſalem. Schweizer. So wollt' ich doch, daß du im Kloak erſtikteſt, Drekſeele du! Bey nakten Nonnen haſt du ein groſſes Maul, aber wenn du zwey Faͤuſte ſiehſt, — Memme, zeige dich izt, oder man ſoll dich in eine Sauhaut naͤhen, und durch Hunde verhezen laſſen. Razmann. Der Hauptmann, Der Hauptmann! Moor. G 2

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Die Räuber. [Stuttgart], Frankfurt u. a., 1781, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_raeuber_1781/121>, abgerufen am 25.11.2024.