Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite
Dom Karlos.
König.
Das Schwert
gezückt auf Deinen Vater?
Alle anwesende Granden
ziehen die ihrigen.
Königsmord!
Karlos
den König fest an der einen Hand, das bloße Schwert.
in der andern.

Steckt Eure Schwerter ein. Was wollt Ihr?
Glaubt
Ihr, ich sei rasend? Nein, ich bin nicht ra-
send.
Wär' ich's, so thatet Ihr nicht gut, mich zu
erinnern, daß auf meines Schwertes Spitze
sein Leben schwebt.

Eine verdächtige Bewegung mit demselbigen auf den
König.

Ich bitte, haltet Euch,
entfernt. Verfassungen, wie meine, wollen
geschmeichelt sein -- drum bleibt zurück. Was
ich
mit diesem König abzumachen habe,
geht Euern Leheneid nichts an. Seht nur
Dom Karlos.
König.
Das Schwert
gezückt auf Deinen Vater?
Alle anweſende Granden
ziehen die ihrigen.
Königsmord!
Karlos
den König feſt an der einen Hand, das bloße Schwert.
in der andern.

Steckt Eure Schwerter ein. Was wollt Ihr?
Glaubt
Ihr, ich ſei raſend? Nein, ich bin nicht ra-
ſend.
Wär’ ich’s, ſo thatet Ihr nicht gut, mich zu
erinnern, daß auf meines Schwertes Spitze
ſein Leben ſchwebt.

Eine verdächtige Bewegung mit demſelbigen auf den
König.

Ich bitte, haltet Euch,
entfernt. Verfaſſungen, wie meine, wollen
geſchmeichelt ſein — drum bleibt zurück. Was
ich
mit dieſem König abzumachen habe,
geht Euern Leheneid nichts an. Seht nur
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0454" n="442"/>
            <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Dom Karlos</hi>.</fw><lb/>
            <sp who="#KOENIG">
              <speaker><hi rendition="#g">König</hi>.</speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Das Schwert</hi><lb/>
gezückt auf Deinen Vater?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ALLGRAN">
              <speaker> <hi rendition="#g">Alle anwe&#x017F;ende Granden</hi> </speaker><lb/>
              <stage>ziehen die ihrigen.</stage><lb/>
              <p> <hi rendition="#et">Königsmord!</hi> </p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#KAR">
              <speaker> <hi rendition="#g">Karlos</hi> </speaker><lb/>
              <stage>den König fe&#x017F;t an der einen Hand, das bloße Schwert.<lb/>
in der andern.</stage><lb/>
              <p>Steckt Eure Schwerter ein. Was wollt Ihr?<lb/>
Glaubt<lb/>
Ihr, ich &#x017F;ei ra&#x017F;end? Nein, ich bin nicht ra-<lb/>
&#x017F;end.<lb/>
Wär&#x2019; ich&#x2019;s, &#x017F;o thatet Ihr nicht gut, mich zu<lb/>
erinnern, daß auf meines Schwertes Spitze<lb/>
&#x017F;ein Leben &#x017F;chwebt.</p><lb/>
              <stage>Eine verdächtige Bewegung mit dem&#x017F;elbigen auf den<lb/>
König.</stage><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Ich bitte, haltet Euch,</hi><lb/>
entfernt. Verfa&#x017F;&#x017F;ungen, wie meine, wollen<lb/>
ge&#x017F;chmeichelt &#x017F;ein &#x2014; drum bleibt zurück. Was<lb/>
ich<lb/>
mit die&#x017F;em König abzumachen habe,<lb/>
geht Euern Leheneid nichts an. Seht nur<lb/></p>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[442/0454] Dom Karlos. König. Das Schwert gezückt auf Deinen Vater? Alle anweſende Granden ziehen die ihrigen. Königsmord! Karlos den König feſt an der einen Hand, das bloße Schwert. in der andern. Steckt Eure Schwerter ein. Was wollt Ihr? Glaubt Ihr, ich ſei raſend? Nein, ich bin nicht ra- ſend. Wär’ ich’s, ſo thatet Ihr nicht gut, mich zu erinnern, daß auf meines Schwertes Spitze ſein Leben ſchwebt. Eine verdächtige Bewegung mit demſelbigen auf den König. Ich bitte, haltet Euch, entfernt. Verfaſſungen, wie meine, wollen geſchmeichelt ſein — drum bleibt zurück. Was ich mit dieſem König abzumachen habe, geht Euern Leheneid nichts an. Seht nur

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/454
Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/454>, abgerufen am 27.04.2024.