Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite
Vierter Akt.
Karlos.
Ganz recht.
Lerma.
Als ich vorhin ganz unvermuthet
in's Kabinet des Königs trat, glaubt' ich
das nämliche in seiner Hand zu sehen,
und Marquis Posa stand bei ihm --
Karlos
nach einem kurzen erstarrenden Stillschweigen, heftig.
Das ist
nicht wahr.
Lerma empfindlich.
Dann freilich bin ich ein Betrüger.
Karlos sieht ihn lange an.
Der sind Sie. Ja.
Lerma.
Ach! Ich verzeih' es Ihnen.
Karlos
geht in schrecklicher Bewegung auf und nieder, und bleibt
endlich vor ihm stehen.

Du treibst ein fürchterliches Handwerk, Mensch.
Was hat er Dir zu leid gethan? Was haben
Vierter Akt.
Karlos.
Ganz recht.
Lerma.
Als ich vorhin ganz unvermuthet
in’s Kabinet des Königs trat, glaubt’ ich
das nämliche in ſeiner Hand zu ſehen,
und Marquis Poſa ſtand bei ihm —
Karlos
nach einem kurzen erſtarrenden Stillſchweigen, heftig.
Das iſt
nicht wahr.
Lerma empfindlich.
Dann freilich bin ich ein Betrüger.
Karlos ſieht ihn lange an.
Der ſind Sie. Ja.
Lerma.
Ach! Ich verzeih’ es Ihnen.
Karlos
geht in ſchrecklicher Bewegung auf und nieder, und bleibt
endlich vor ihm ſtehen.

Du treibſt ein fürchterliches Handwerk, Menſch.
Was hat er Dir zu leid gethan? Was haben
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0367" n="355"/>
            <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Vierter Akt</hi>.</fw><lb/>
            <sp who="#KAR">
              <speaker><hi rendition="#g">Karlos</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Ganz recht.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#LER">
              <speaker><hi rendition="#g">Lerma</hi>.</speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Als ich vorhin ganz unvermuthet</hi><lb/>
in&#x2019;s Kabinet des Königs trat, glaubt&#x2019; ich<lb/>
das nämliche in &#x017F;einer Hand zu &#x017F;ehen,<lb/>
und Marquis Po&#x017F;a &#x017F;tand bei ihm &#x2014;</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#KAR">
              <speaker> <hi rendition="#g">Karlos</hi> </speaker><lb/>
              <stage>nach einem kurzen er&#x017F;tarrenden Still&#x017F;chweigen, heftig.</stage><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Das i&#x017F;t</hi><lb/>
nicht wahr.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#LER">
              <speaker> <hi rendition="#g">Lerma</hi> </speaker>
              <stage>empfindlich.</stage><lb/>
              <p> <hi rendition="#et">Dann freilich bin ich ein Betrüger.</hi> </p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#KAR">
              <speaker> <hi rendition="#g">Karlos</hi> </speaker>
              <stage>&#x017F;ieht ihn lange an.</stage><lb/>
              <p>Der &#x017F;ind Sie. Ja.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#LER">
              <speaker><hi rendition="#g">Lerma</hi>.</speaker><lb/>
              <p> <hi rendition="#et">Ach! Ich verzeih&#x2019; es Ihnen.</hi> </p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#KAR">
              <speaker> <hi rendition="#g">Karlos</hi> </speaker><lb/>
              <stage>geht in &#x017F;chrecklicher Bewegung auf und nieder, und bleibt<lb/>
endlich vor ihm &#x017F;tehen.</stage><lb/>
              <p>Du treib&#x017F;t ein fürchterliches Handwerk, Men&#x017F;ch.<lb/>
Was hat er Dir zu leid gethan? Was haben<lb/></p>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[355/0367] Vierter Akt. Karlos. Ganz recht. Lerma. Als ich vorhin ganz unvermuthet in’s Kabinet des Königs trat, glaubt’ ich das nämliche in ſeiner Hand zu ſehen, und Marquis Poſa ſtand bei ihm — Karlos nach einem kurzen erſtarrenden Stillſchweigen, heftig. Das iſt nicht wahr. Lerma empfindlich. Dann freilich bin ich ein Betrüger. Karlos ſieht ihn lange an. Der ſind Sie. Ja. Lerma. Ach! Ich verzeih’ es Ihnen. Karlos geht in ſchrecklicher Bewegung auf und nieder, und bleibt endlich vor ihm ſtehen. Du treibſt ein fürchterliches Handwerk, Menſch. Was hat er Dir zu leid gethan? Was haben

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/367
Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/367>, abgerufen am 28.04.2024.