Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite
Dom Karlos.
Marquis g ht an ein Fenster.
Die Zeit ist um. Ich höre Dein Gefolge.
Sie umarmen sich.
Jetzt wieder Kronprinz und Vasall.
Karlos.
Du fährst
sogleich zur Stadt?
Marquis.
Sogleich.
Karlos.
Halt! noch ein Wort!
Wie leicht war das vergessen! -- Eine Nachricht
Dir äußerst wichtig -- "Briefe nach Brabant
erbricht der König." Sei auf Deiner Hut.
Die Post des Reichs, ich weiß es, hat geheime
Befehle --
Marquis.
Wie erfuhrst Du das?
Karlos.
Dom Raimond
von Taxis ist mein guter Freund.
Marquis
nach einigem Stillschweigen.
Auch das!
So nehmen sie den Umweg über Deutschland!
Sie gehen ab zu verschiedenen Thüren.

Dom Karlos.
Marquis g ht an ein Fenſter.
Die Zeit iſt um. Ich höre Dein Gefolge.
Sie umarmen ſich.
Jetzt wieder Kronprinz und Vaſall.
Karlos.
Du fährſt
ſogleich zur Stadt?
Marquis.
Sogleich.
Karlos.
Halt! noch ein Wort!
Wie leicht war das vergeſſen! — Eine Nachricht
Dir äußerſt wichtig — „Briefe nach Brabant
erbricht der König.“ Sei auf Deiner Hut.
Die Poſt des Reichs, ich weiß es, hat geheime
Befehle —
Marquis.
Wie erfuhrſt Du das?
Karlos.
Dom Raimond
von Taxis iſt mein guter Freund.
Marquis
nach einigem Stillſchweigen.
Auch das!
So nehmen ſie den Umweg über Deutſchland!
Sie gehen ab zu verſchiedenen Thüren.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0224" n="214"/>
            <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Dom Karlos</hi>.</fw><lb/>
            <sp who="#MAR">
              <speaker> <hi rendition="#g">Marquis</hi> </speaker>
              <stage>g ht an ein Fen&#x017F;ter.</stage><lb/>
              <p>Die Zeit i&#x017F;t um. Ich höre Dein Gefolge.</p><lb/>
              <stage>Sie umarmen &#x017F;ich.</stage><lb/>
              <p>Jetzt wieder Kronprinz und Va&#x017F;all.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#KAR">
              <speaker><hi rendition="#g">Karlos</hi>.</speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Du fähr&#x017F;t</hi><lb/>
&#x017F;ogleich zur Stadt?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#MAR">
              <speaker><hi rendition="#g">Marquis</hi>.</speaker><lb/>
              <p> <hi rendition="#c">Sogleich.</hi> </p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#KAR">
              <speaker><hi rendition="#g">Karlos</hi>.</speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Halt! noch ein Wort!</hi><lb/>
Wie leicht war das verge&#x017F;&#x017F;en! &#x2014; Eine Nachricht<lb/>
Dir äußer&#x017F;t wichtig &#x2014; &#x201E;Briefe nach Brabant<lb/>
erbricht der König.&#x201C; Sei auf Deiner Hut.<lb/>
Die Po&#x017F;t des Reichs, ich weiß es, hat geheime<lb/>
Befehle &#x2014;</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#MAR">
              <speaker><hi rendition="#g">Marquis</hi>.</speaker><lb/>
              <p> <hi rendition="#c">Wie erfuhr&#x017F;t Du das?</hi> </p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#KAR">
              <speaker><hi rendition="#g">Karlos</hi>.</speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Dom Raimond</hi><lb/>
von Taxis i&#x017F;t mein guter Freund.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#MAR">
              <speaker> <hi rendition="#g">Marquis</hi> </speaker><lb/>
              <stage>nach einigem Still&#x017F;chweigen.</stage><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Auch das!</hi><lb/>
So nehmen &#x017F;ie den Umweg über Deut&#x017F;chland!</p>
            </sp><lb/>
            <stage>Sie gehen ab zu ver&#x017F;chiedenen Thüren.</stage><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[214/0224] Dom Karlos. Marquis g ht an ein Fenſter. Die Zeit iſt um. Ich höre Dein Gefolge. Sie umarmen ſich. Jetzt wieder Kronprinz und Vaſall. Karlos. Du fährſt ſogleich zur Stadt? Marquis. Sogleich. Karlos. Halt! noch ein Wort! Wie leicht war das vergeſſen! — Eine Nachricht Dir äußerſt wichtig — „Briefe nach Brabant erbricht der König.“ Sei auf Deiner Hut. Die Poſt des Reichs, ich weiß es, hat geheime Befehle — Marquis. Wie erfuhrſt Du das? Karlos. Dom Raimond von Taxis iſt mein guter Freund. Marquis nach einigem Stillſchweigen. Auch das! So nehmen ſie den Umweg über Deutſchland! Sie gehen ab zu verſchiedenen Thüren.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/224
Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/224>, abgerufen am 28.11.2024.