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Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 2. Wien, 1746.

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Theresiade
"Er ist der, dessen Geist und Muth nichts konnte schrecken;
480"Man sah sein Herz dadurch zum Kämpfen sich erwecken.
"Rath, Wachsamkeit und Macht war seines Heers Geleit;
"Die Weisheit stund für ihn auf jeden Fall bereit:
"Sie wies ihm, wie man sich zum Kämpfen sollte wagen;
"Wie man der Feinde Stolz und Hochmuth könnte schlagen.
485"Der Feldzug, welchen er im Feindes Land gemacht,
"Da er dem stärcksten Fluß die Feßeln angebracht,
"So daß er den Befehl des Prinzens angenommen,
"Und nur zu seinem Dienst bebrücket fort geschwommen;
"Jst mehr, dann ein Triumpf des ersten Heldens werth,
490"Den je das Alterthum mit Siegs-Gebäuden ehrt.
"Es wär ihm dazumahl der größte Sieg gelungen;
"Er hätt dadurch den Feind so wie den Strohm bezwungen;
"Allein es hatte sich ein andrer Feind empört,
"Der dieses Uebergangs Erfolg und Ziel gestört.
495"Der Feind ists, welcher still den argen Rath ergriffe,
"Und durch verdeckte List den Stahl zum Kriegen schliffe,
"Womit er unversehns in unsre Grenzen zog,
"Und aus dem Vaterland das Marck der Völcker sog.


[Spaltenumbruch] 486.
"Wo
486. Das grosse Unternehmen über
den Rhein zu gehen/ war den 1. Ju-
lij 1744. an mehr als an einem Ort
[Spaltenumbruch] zugleich und ohne Verlust in das
Werck gesezet.
Thereſiade
„Er iſt der, deſſen Geiſt und Muth nichts konnte ſchrecken;
480„Man ſah ſein Herz dadurch zum Kaͤmpfen ſich erwecken.
„Rath, Wachſamkeit und Macht war ſeines Heers Geleit;
„Die Weisheit ſtund fuͤr ihn auf jeden Fall bereit:
„Sie wies ihm, wie man ſich zum Kaͤmpfen ſollte wagen;
„Wie man der Feinde Stolz und Hochmuth koͤnnte ſchlagen.
485„Der Feldzug, welchen er im Feindes Land gemacht,
„Da er dem ſtaͤrckſten Fluß die Feßeln angebracht,
„So daß er den Befehl des Prinzens angenommen,
„Und nur zu ſeinem Dienſt bebruͤcket fort geſchwommen;
„Jſt mehr, dann ein Triumpf des erſten Heldens werth,
490„Den je das Alterthum mit Siegs-Gebaͤuden ehrt.
„Es waͤr ihm dazumahl der groͤßte Sieg gelungen;
„Er haͤtt dadurch den Feind ſo wie den Strohm bezwungen;
„Allein es hatte ſich ein andrer Feind empoͤrt,
„Der dieſes Uebergangs Erfolg und Ziel geſtoͤrt.
495„Der Feind iſts, welcher ſtill den argen Rath ergriffe,
„Und durch verdeckte Liſt den Stahl zum Kriegen ſchliffe,
„Womit er unverſehns in unſre Grenzen zog,
„Und aus dem Vaterland das Marck der Voͤlcker ſog.


[Spaltenumbruch] 486.
„Wo
486. Das groſſe Unternehmen uͤber
den Rhein zu gehen/ war den 1. Ju-
lij 1744. an mehr als an einem Ort
[Spaltenumbruch] zugleich und ohne Verluſt in das
Werck geſezet.
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[0088] Thereſiade „Er iſt der, deſſen Geiſt und Muth nichts konnte ſchrecken; „Man ſah ſein Herz dadurch zum Kaͤmpfen ſich erwecken. „Rath, Wachſamkeit und Macht war ſeines Heers Geleit; „Die Weisheit ſtund fuͤr ihn auf jeden Fall bereit: „Sie wies ihm, wie man ſich zum Kaͤmpfen ſollte wagen; „Wie man der Feinde Stolz und Hochmuth koͤnnte ſchlagen. „Der Feldzug, welchen er im Feindes Land gemacht, „Da er dem ſtaͤrckſten Fluß die Feßeln angebracht, „So daß er den Befehl des Prinzens angenommen, „Und nur zu ſeinem Dienſt bebruͤcket fort geſchwommen; „Jſt mehr, dann ein Triumpf des erſten Heldens werth, „Den je das Alterthum mit Siegs-Gebaͤuden ehrt. „Es waͤr ihm dazumahl der groͤßte Sieg gelungen; „Er haͤtt dadurch den Feind ſo wie den Strohm bezwungen; „Allein es hatte ſich ein andrer Feind empoͤrt, „Der dieſes Uebergangs Erfolg und Ziel geſtoͤrt. „Der Feind iſts, welcher ſtill den argen Rath ergriffe, „Und durch verdeckte Liſt den Stahl zum Kriegen ſchliffe, „Womit er unverſehns in unſre Grenzen zog, „Und aus dem Vaterland das Marck der Voͤlcker ſog. „Wo 486. 486. Das groſſe Unternehmen uͤber den Rhein zu gehen/ war den 1. Ju- lij 1744. an mehr als an einem Ort zugleich und ohne Verluſt in das Werck geſezet.

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Zitationshilfe: Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 2. Wien, 1746, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheyb_theresiade02_1746/88>, abgerufen am 21.11.2024.