Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 1. Wien, 1746.
"Jhr 389 [Spaltenumbruch]
Dergleichen Zuruff geschahe zu
Preßburg bey der damahligen [Spaltenumbruch] Reichs-Versammlung den 11. Sept. 1741.
„Jhr 389 [Spaltenumbruch]
Dergleichen Zuruff geſchahe zu
Preßburg bey der damahligen [Spaltenumbruch] Reichs-Verſammlung den 11. Sept. 1741. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg> <l> <pb facs="#f0097"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Thereſiade</hi> </fw> </l><lb/> <l>„Faſt durch die gantze Welt ſich ploͤzlich ausgebreitet;</l><lb/> <l>„Das hat die Majeſtaͤt, ich, meine Macht bereitet.</l><lb/> <l>„Die Folg’ iſt euch bekannt; hieß es nicht: Leib und Blut<lb/><note place="left">390</note>„Wie dort ein gantzes Reich geſchrien, mit Hab und Gut</l><lb/> <l>„Sey dieſer Frau geſchenckt? man wolle ſie beſchuͤtzen,</l><lb/> <l>„Und eh der Feinde Fauſt mit eignem Blut beſpritzen</l><lb/> <l>„Als leiden, daß man ihr nur einen Stein der Kron</l><lb/> <l>„Verruͤcket ſehen ſoll; war dieſes nicht der Thon?<lb/><note place="left">395</note>„Wars nicht, als ſey der Plaz alldort beſtimmet worden,</l><lb/> <l>„Worauf der Helden Fuͤrſt, ja deſſen gantzer Orden</l><lb/> <l>„Mit ihr ſich ſchlagen ſoll? Sie ſaß in Majeſtaͤt,</l><lb/> <l>„Das Reichs-Schwert in der Hand, auf einem Pferd erhoͤht;</l><lb/> <l>„Wie wann von jedem Theil der Welt Gefahr erſchiene,<lb/><note place="left">400</note>„Und ſie ſich gantz allein zur Gegenwehr erkuͤhne.</l><lb/> <l>„Jch ruͤhme kein Geruͤcht; man hatte wohl geſpuͤhrt,</l><lb/> <l>„Daß wahrer Helden-Muth allda den Degen fuͤhrt.</l><lb/> <l>„Sie ritte ſo behertzt und hieb ſo ſchwere Streiche,</l><lb/> <l>„Daß ihr Gethoͤn und Klang durch viele Konigreiche<lb/><note place="left">405</note>„Noch heut zu hoͤren ſeynd. Da zeigte ſie die Bahn</l><lb/> <l>„Auf der man Heil und Ehr, und Sieg erfechten kann.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">„Jhr</fw><lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><note place="foot" n="389"><cb/> Dergleichen Zuruff geſchahe zu<lb/> Preßburg bey der damahligen<lb/><cb/> Reichs-Verſammlung den 11. Sept.<lb/> 1741.</note><lb/></l> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0097]
Thereſiade
„Faſt durch die gantze Welt ſich ploͤzlich ausgebreitet;
„Das hat die Majeſtaͤt, ich, meine Macht bereitet.
„Die Folg’ iſt euch bekannt; hieß es nicht: Leib und Blut
„Wie dort ein gantzes Reich geſchrien, mit Hab und Gut
„Sey dieſer Frau geſchenckt? man wolle ſie beſchuͤtzen,
„Und eh der Feinde Fauſt mit eignem Blut beſpritzen
„Als leiden, daß man ihr nur einen Stein der Kron
„Verruͤcket ſehen ſoll; war dieſes nicht der Thon?
„Wars nicht, als ſey der Plaz alldort beſtimmet worden,
„Worauf der Helden Fuͤrſt, ja deſſen gantzer Orden
„Mit ihr ſich ſchlagen ſoll? Sie ſaß in Majeſtaͤt,
„Das Reichs-Schwert in der Hand, auf einem Pferd erhoͤht;
„Wie wann von jedem Theil der Welt Gefahr erſchiene,
„Und ſie ſich gantz allein zur Gegenwehr erkuͤhne.
„Jch ruͤhme kein Geruͤcht; man hatte wohl geſpuͤhrt,
„Daß wahrer Helden-Muth allda den Degen fuͤhrt.
„Sie ritte ſo behertzt und hieb ſo ſchwere Streiche,
„Daß ihr Gethoͤn und Klang durch viele Konigreiche
„Noch heut zu hoͤren ſeynd. Da zeigte ſie die Bahn
„Auf der man Heil und Ehr, und Sieg erfechten kann.
„Jhr
389
389
Dergleichen Zuruff geſchahe zu
Preßburg bey der damahligen
Reichs-Verſammlung den 11. Sept.
1741.
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Zitationshilfe: | Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 1. Wien, 1746, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheyb_theresiade01_1746/97>, abgerufen am 16.02.2025. |