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Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.

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vorbehaltung aller Rechten/ und Vortheilen/ welche die runde Figur hat vor
allen anderen/ sondern von der Sechseckichten/ mit welcher die Crystallen
gemeinlich begabet seyn/ und zwaren mit Stenone Prodr. Diss. de Solido
intra Solidum pag.
57. einen ganzen oder vollkommen gestalteten Crystall
ansehen/ als einen Stein/ der zusamengesezt auß zweyen entgegen stehenden
sechseckichten Pyramiden, oder Spitzen/ und einer auch sechseckichten Mittel-
Saul/ mit durchgehend gleichen Winklen/ und Flächen. Wer ein wenig
in die Mathematische Wissenschaften hineingesehen/ der kan sich ganz wol
finden in jezt folgende umständtlichere Beschreibung des Stenonis selbs/ deme
meine eigene Wort untermische/ Crystallus, sagt er/ componirur ex duabus
Pyramidibus Hexagonis, a b c d e, f g h i k, & columna intermedia
itidem hexagona, b c d e i h g f, aequalibus praedita angulis solidis extre-
mis, qui scilicet vertices Pyramidum constituunt, sed & angulis solidis in-
termediis, qui in Pyramidum cum columna unione constituuntur, aequa-
libus porro planis Pyramidum, bac, cad, &c. seu extremis, & columnae
planis, seu intermediis, b c g f, c d g h, cujus tandem planum baseos

a b g d e z, est Sectio perpendicularis ad omnia plana intermedia, &
planum Axis a q r k t u a est Sectio composita ex Triangulo aequilatero
in Pyramide, & Parallelogrammo, per cujus medium descendit Axis Co-
lumnae.
Zu besserer Erlauterung stelle in Fig I. vor einen solchen voll-
kommenen Sechseckichten Crystall/ und richte nach disem Model jezt folgen-
de Beschreibung ein.

Erstlich dann stellet sich dar der Sechseckichte/ an beyden En-
den zugespizte Crystall/
der wirklich vorgebildet wird in Fig. I. dessen
Zunammen/ welche zur vernügung der Liebhaberen beyzusetzen fortfahre/ sein
folgende. Crystallus utrinque acuta amphekes. Velsch. Hecatost. I. pag. 54.
Crystallus utrinque ex aequo mucronata.
Ein beyderseits gleich zu-
gespizter Crystall.
Gessner. Fig. Lapid. pag. 18. b. Crystallo da en-
trambe le parti appuntato. Septal. Mus. p 49. Crystallus utrinque in api-
cem terminata Worm. Mus. pag 100. Ingemmamenti Crystallini, ap-
puntati in ambe le parti. Imperat. Hist. Nat. pag
644. Es sein disere Art
Crystallen in ausehung des Ohrts ihrer Zeugung wol zu unterscheiden von
denen jenigen/ welche der einten Spitze manglen/ und an den Felsen selbs an-
sitzen/ weilen die erstere bey ihrer Crystallisation, oder Gestaltung/ abgeleget
worden in eine welche Erde oder Sand/ wie man sie auch noch daselbst/ oder
in Stratis terreis, findet/ dise aber haben sich angeschossen an ein hartes Ge-
bürge/ und da ihre einte Spitze abgestossen. Ein mehrers kan nach gesehen
werden in Woodvvardi Geograph. Phys. pag. 147.

Jn denen jenigen Crystallen/ deren einte Spitze abgestossen/ oder in

dem

vorbehaltung aller Rechten/ und Vortheilen/ welche die runde Figur hat vor
allen anderen/ ſondern von der Sechseckichten/ mit welcher die Cryſtallen
gemeinlich begabet ſeyn/ und zwaren mit Stenone Prodr. Diſſ. de Solido
intra Solidum pag.
57. einen ganzen oder vollkommen geſtalteten Cryſtall
anſehen/ als einen Stein/ der zuſamengeſezt auß zweyen entgegen ſtehenden
ſechseckichten Pyramiden, oder Spitzen/ und einer auch ſechseckichten Mittel-
Saul/ mit durchgehend gleichen Winklen/ und Flaͤchen. Wer ein wenig
in die Mathematiſche Wiſſenſchaften hineingeſehen/ der kan ſich ganz wol
finden in jezt folgende umſtaͤndtlichere Beſchreibung des Stenonis ſelbs/ deme
meine eigene Wort untermiſche/ Cryſtallus, ſagt er/ componirur ex duabus
Pyramidibus Hexagonis, a b c d e, f g h i k, & columnâ intermediâ
itidem hexagonâ, b c d e i h g f, æqualibus prædita angulis ſolidis extre-
mis, qui ſcilicet vertices Pyramidum conſtituunt, ſed & angulis ſolidis in-
termediis, qui in Pyramidum cum columna unione conſtituuntur, æqua-
libus porrò planis Pyramidum, bac, cad, &c. ſeu extremis, & columnæ
planis, ſeu intermediis, b c g f, c d g h, cujus tandem planum baſeos

α β γ δ ε ζ, eſt Sectio perpendicularis ad omnia plana intermedia, &
planum Axis a q r k t u a eſt Sectio compoſita ex Triangulo æquilatero
in Pyramide, & Parallelogrammo, per cujus medium deſcendit Axis Co-
lumnæ.
Zu beſſerer Erlauterung ſtelle in Fig I. vor einen ſolchen voll-
kommenen Sechseckichten Cryſtall/ und richte nach diſem Model jezt folgen-
de Beſchreibung ein.

Erſtlich dann ſtellet ſich dar der Sechseckichte/ an beyden En-
den zugeſpizte Cryſtall/
der wirklich vorgebildet wird in Fig. I. deſſen
Zunammen/ welche zur vernuͤgung der Liebhaberen beyzuſetzen fortfahre/ ſein
folgende. Cryſtallus utrinque acuta ἀμφήκης. Velſch. Hecatoſt. I. pag. 54.
Cryſtallus utrinque ex æquo mucronata.
Ein beyderſeits gleich zu-
geſpizter Cryſtall.
Geſſner. Fig. Lapid. pag. 18. b. Cryſtallo da en-
trambe le parti appuntato. Septal. Muſ. p 49. Cryſtallus utrinque in api-
cem terminata Worm. Muſ. pag 100. Ingemmamenti Cryſtallini, ap-
puntati in ambe le parti. Imperat. Hiſt. Nat. pag
644. Es ſein diſere Art
Cryſtallen in auſehung des Ohrts ihrer Zeugung wol zu unterſcheiden von
denen jenigen/ welche der einten Spitze manglen/ und an den Felſen ſelbs an-
ſitzen/ weilen die erſtere bey ihrer Cryſtalliſation, oder Geſtaltung/ abgeleget
worden in eine welche Erde oder Sand/ wie man ſie auch noch daſelbſt/ oder
in Stratis terreis, findet/ diſe aber haben ſich angeſchoſſen an ein hartes Ge-
bürge/ und da ihre einte Spitze abgeſtoſſen. Ein mehrers kan nach geſehen
werden in Woodvvardi Geograph. Phyſ. pag. 147.

Jn denen jenigen Cryſtallen/ deren einte Spitze abgeſtoſſen/ oder in

dem
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[(63)[63]/0076] vorbehaltung aller Rechten/ und Vortheilen/ welche die runde Figur hat vor allen anderen/ ſondern von der Sechseckichten/ mit welcher die Cryſtallen gemeinlich begabet ſeyn/ und zwaren mit Stenone Prodr. Diſſ. de Solido intra Solidum pag. 57. einen ganzen oder vollkommen geſtalteten Cryſtall anſehen/ als einen Stein/ der zuſamengeſezt auß zweyen entgegen ſtehenden ſechseckichten Pyramiden, oder Spitzen/ und einer auch ſechseckichten Mittel- Saul/ mit durchgehend gleichen Winklen/ und Flaͤchen. Wer ein wenig in die Mathematiſche Wiſſenſchaften hineingeſehen/ der kan ſich ganz wol finden in jezt folgende umſtaͤndtlichere Beſchreibung des Stenonis ſelbs/ deme meine eigene Wort untermiſche/ Cryſtallus, ſagt er/ componirur ex duabus Pyramidibus Hexagonis, a b c d e, f g h i k, & columnâ intermediâ itidem hexagonâ, b c d e i h g f, æqualibus prædita angulis ſolidis extre- mis, qui ſcilicet vertices Pyramidum conſtituunt, ſed & angulis ſolidis in- termediis, qui in Pyramidum cum columna unione conſtituuntur, æqua- libus porrò planis Pyramidum, bac, cad, &c. ſeu extremis, & columnæ planis, ſeu intermediis, b c g f, c d g h, cujus tandem planum baſeos α β γ δ ε ζ, eſt Sectio perpendicularis ad omnia plana intermedia, & planum Axis a q r k t u a eſt Sectio compoſita ex Triangulo æquilatero in Pyramide, & Parallelogrammo, per cujus medium deſcendit Axis Co- lumnæ. Zu beſſerer Erlauterung ſtelle in Fig I. vor einen ſolchen voll- kommenen Sechseckichten Cryſtall/ und richte nach diſem Model jezt folgen- de Beſchreibung ein. Erſtlich dann ſtellet ſich dar der Sechseckichte/ an beyden En- den zugeſpizte Cryſtall/ der wirklich vorgebildet wird in Fig. I. deſſen Zunammen/ welche zur vernuͤgung der Liebhaberen beyzuſetzen fortfahre/ ſein folgende. Cryſtallus utrinque acuta ἀμφήκης. Velſch. Hecatoſt. I. pag. 54. Cryſtallus utrinque ex æquo mucronata. Ein beyderſeits gleich zu- geſpizter Cryſtall. Geſſner. Fig. Lapid. pag. 18. b. Cryſtallo da en- trambe le parti appuntato. Septal. Muſ. p 49. Cryſtallus utrinque in api- cem terminata Worm. Muſ. pag 100. Ingemmamenti Cryſtallini, ap- puntati in ambe le parti. Imperat. Hiſt. Nat. pag 644. Es ſein diſere Art Cryſtallen in auſehung des Ohrts ihrer Zeugung wol zu unterſcheiden von denen jenigen/ welche der einten Spitze manglen/ und an den Felſen ſelbs an- ſitzen/ weilen die erſtere bey ihrer Cryſtalliſation, oder Geſtaltung/ abgeleget worden in eine welche Erde oder Sand/ wie man ſie auch noch daſelbſt/ oder in Stratis terreis, findet/ diſe aber haben ſich angeſchoſſen an ein hartes Ge- bürge/ und da ihre einte Spitze abgeſtoſſen. Ein mehrers kan nach geſehen werden in Woodvvardi Geograph. Phyſ. pag. 147. Jn denen jenigen Cryſtallen/ deren einte Spitze abgeſtoſſen/ oder in dem

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Zitationshilfe: Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708, S. (63)[63]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten03_1708/76>, abgerufen am 24.11.2024.