Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707.N. 7.) (Den 17. Febr. 1706. Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Zweyter Theil. Anhang von denen Vrquellen des Schweizerischen Golds. WAnn die Goldquellen in unseren Gebirgen zusuchen/ so kan ich mir Von dem Silber des Schweizer-Lands. Der natürlichen Ordnung nach folget das zweyte von edlen Metallen/ sen/
N. 7.) (Den 17. Febr. 1706. Natur-Geſchichten Des Schweizerlands. Zweyter Theil. Anhang von denen Vrquellen des Schweizeriſchen Golds. WAnn die Goldquellen in unſeren Gebirgen zuſuchen/ ſo kan ich mir Von dem Silber des Schweizer-Lands. Der natuͤrlichen Ordnung nach folget das zweyte von edlen Metallen/ ſen/
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0032" n="25"/> <fw place="top" type="header">N. 7.)</fw> <div n="1"> <dateline> <hi rendition="#et">(Den 17. <hi rendition="#aq">Febr.</hi> 1706.</hi> </dateline><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <head> <hi rendition="#b">Natur-Geſchichten<lb/> Des<lb/> Schweizerlands.<lb/> Zweyter Theil.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Anhang von denen<lb/> Vrquellen des Schweizeriſchen Golds.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>Ann die Goldquellen in unſeren Gebirgen zuſuchen/ ſo kan ich mir<lb/> nicht einbilden/ wie das Gold koͤnne zu Mannheim in der Pfalz<lb/> haͤuffig gefiſchet werden/ nach deme es von denen hoͤchſten Pündt-<lb/> neriſchen Alpgebirgen hette muͤſſen durch den Rhein abgefloͤſſet werden in<lb/> den Boden-See/ und von dannen einen noch ſo weiten Weg durch die<lb/> Schweizeriſche und Teutſche Lande gehen/ und doch in Pündten ſelbs weni-<lb/> ger Gold-Sand zufinden ſeyn/ als in der Pfalz. Alſo auch kan ich nicht<lb/> begreiffen/ wie das Gold/ ſo ſich finden laſſet in der Reüß/ von der <hi rendition="#aq">Furca,</hi> und<lb/> Gotthard/ wo ſie entſpringet/ von dort abgefuͤhrt werde gen Altorff/ und<lb/> von dannen durch den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">IV</hi>.</hi> Waldſtaͤtten- oder Lucerner-See in die Freyen<lb/> Aemter; oder/ es muͤßte das ganze Urner Land/ wo die Reüß durchfließt/ ein<lb/> Goldvolles <hi rendition="#aq">Hevila</hi> ſeyn.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Von dem Silber des Schweizer-Lands.</hi> </head><lb/> <p>Der natuͤrlichen Ordnung nach folget das zweyte von edlen Metallen/<lb/> deſſen Macht ſich ſo weit uͤber die Erden/ und der Menſchen Verꝛichtungen<lb/> erſtreket/ als des Golds. Zwaren iſt an Schoͤnheit/ und Koſtlichkeit ihme<lb/> das Gold uͤberlegen/ es erſetzet aber bey dem Silber den Mangel des herꝛ-<lb/> lichen Glanzes die groͤſſere Menge/ welche bald in allen Landen der Welt an-<lb/> getroffen wird. Jn unſeren <hi rendition="#aq">Helve</hi>tiſchen Landen iſt des Silber-Ertzes<lb/> halben grad Anfangs zugewahren/ daß in unſeren Gebirgen ſich nicht finden<lb/> koſtbare/ und weichflüſſige Silberſtuffen/ nirgends kein <hi rendition="#fr">gediegen/ gewach-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">ſen/</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [25/0032]
N. 7.)
(Den 17. Febr. 1706.
Natur-Geſchichten
Des
Schweizerlands.
Zweyter Theil.
Anhang von denen
Vrquellen des Schweizeriſchen Golds.
WAnn die Goldquellen in unſeren Gebirgen zuſuchen/ ſo kan ich mir
nicht einbilden/ wie das Gold koͤnne zu Mannheim in der Pfalz
haͤuffig gefiſchet werden/ nach deme es von denen hoͤchſten Pündt-
neriſchen Alpgebirgen hette muͤſſen durch den Rhein abgefloͤſſet werden in
den Boden-See/ und von dannen einen noch ſo weiten Weg durch die
Schweizeriſche und Teutſche Lande gehen/ und doch in Pündten ſelbs weni-
ger Gold-Sand zufinden ſeyn/ als in der Pfalz. Alſo auch kan ich nicht
begreiffen/ wie das Gold/ ſo ſich finden laſſet in der Reüß/ von der Furca, und
Gotthard/ wo ſie entſpringet/ von dort abgefuͤhrt werde gen Altorff/ und
von dannen durch den IV. Waldſtaͤtten- oder Lucerner-See in die Freyen
Aemter; oder/ es muͤßte das ganze Urner Land/ wo die Reüß durchfließt/ ein
Goldvolles Hevila ſeyn.
Von dem Silber des Schweizer-Lands.
Der natuͤrlichen Ordnung nach folget das zweyte von edlen Metallen/
deſſen Macht ſich ſo weit uͤber die Erden/ und der Menſchen Verꝛichtungen
erſtreket/ als des Golds. Zwaren iſt an Schoͤnheit/ und Koſtlichkeit ihme
das Gold uͤberlegen/ es erſetzet aber bey dem Silber den Mangel des herꝛ-
lichen Glanzes die groͤſſere Menge/ welche bald in allen Landen der Welt an-
getroffen wird. Jn unſeren Helvetiſchen Landen iſt des Silber-Ertzes
halben grad Anfangs zugewahren/ daß in unſeren Gebirgen ſich nicht finden
koſtbare/ und weichflüſſige Silberſtuffen/ nirgends kein gediegen/ gewach-
ſen/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten02_1706 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten02_1706/32 |
Zitationshilfe: | Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten02_1706/32>, abgerufen am 22.07.2024. |