Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite
So laßt uns denn den Höchsten loben
Bey dieser wunderbahren Fluth!
Wie groß ist der im Himmel oben,
Der hier so grosse Wunder thut?

So rauschet und rauchet, ihr fliessenden Flammen,
So wallet und siedet dem Höchsten zum Preiß!
So schäumet und wirbelt euch eifrig zusammen,
So bleibet stäts heilsam, so bleibet stäts heiß,
Damit einst, nach tausend verstrichenen Jahren!
Die spätesten Enckel noch Würckung erfahren!

Strömt ferner u. dienet den Armen und Reichen,
Mit einerley Nutzen und einerley Krafft.
Heilt künftig noch allerhand grimmige Seuchen
Mit eurem gestählten und ölichten Safft.
Und zeiget durch sonst nicht zu hoffende Curen
Der mächtigen Gottheit untrügliche Spuren!

Es woll' euch dieselbe noch weiter beschützen,
Damit euch nichts Schaden und Hinderung bringt!
Es müssen nie feindliche Schwerdter dort blitzen,
Wo euer geseegneter Brunnquell entspringt!
Das viele, mit Rühmung der Göttlichen Gnaden,
Zu ihrer Gesundheit offt trincken und baden!

Die dritte Poetische Beschreibung des Wißbads, sonderlich des heissen Gesund-Wassers daselbst, ist entworffen von dem Verfasser der gegenwärtigen Geschicht-Beschreibung des Wißbads, und enthält eine Ansprache an einen frembden Bad-Gast, welcher den grossen Sied-Brunnen in Wißbaden ansiehet und bewundert:

So laßt uns denn den Höchsten loben
Bey dieser wunderbahren Fluth!
Wie groß ist der im Himmel oben,
Der hier so grosse Wunder thut?

So rauschet und rauchet, ihr fliessenden Flammen,
So wallet und siedet dem Höchsten zum Preiß!
So schäumet und wirbelt euch eifrig zusammen,
So bleibet stäts heilsam, so bleibet stäts heiß,
Damit einst, nach tausend verstrichenen Jahren!
Die spätesten Enckel noch Würckung erfahren!

Strömt ferner u. dienet den Armen und Reichen,
Mit einerley Nutzen und einerley Krafft.
Heilt künftig noch allerhand grimmige Seuchen
Mit eurem gestählten und ölichten Safft.
Und zeiget durch sonst nicht zu hoffende Curen
Der mächtigen Gottheit untrügliche Spuren!

Es woll’ euch dieselbe noch weiter beschützen,
Damit euch nichts Schaden und Hinderung bringt!
Es müssen nie feindliche Schwerdter dort blitzen,
Wo euer geseegneter Brunnquell entspringt!
Das viele, mit Rühmung der Göttlichen Gnaden,
Zu ihrer Gesundheit offt trincken und baden!

Die dritte Poetische Beschreibung des Wißbads, sonderlich des heissen Gesund-Wassers daselbst, ist entworffen von dem Verfasser der gegenwärtigen Geschicht-Beschreibung des Wißbads, und enthält eine Ansprache an einen frembden Bad-Gast, welcher den grossen Sied-Brunnen in Wißbaden ansiehet und bewundert:

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0518" n="482"/>
          <l>So laßt uns denn den Höchsten loben</l><lb/>
          <l>Bey dieser wunderbahren Fluth!</l><lb/>
          <l>Wie groß ist der im Himmel oben,</l><lb/>
          <l>Der hier so grosse Wunder thut?</l><lb/>
          <space dim="vertical"/>
          <l>So rauschet und rauchet, ihr fliessenden Flammen,</l><lb/>
          <l rendition="#et">So wallet und siedet dem Höchsten zum Preiß!</l><lb/>
          <l>So schäumet und wirbelt euch eifrig zusammen,</l><lb/>
          <l rendition="#et">So bleibet stäts heilsam, so bleibet stäts heiß,</l><lb/>
          <l>Damit einst, nach tausend verstrichenen Jahren!</l><lb/>
          <l>Die spätesten Enckel noch Würckung erfahren!</l><lb/>
          <space dim="vertical"/>
          <l>Strömt ferner u. dienet den Armen und Reichen,</l><lb/>
          <l rendition="#et">Mit einerley Nutzen und einerley Krafft.</l><lb/>
          <l>Heilt künftig noch allerhand grimmige Seuchen</l><lb/>
          <l rendition="#et">Mit eurem gestählten und ölichten Safft.</l><lb/>
          <l>Und zeiget durch sonst nicht zu hoffende Curen</l><lb/>
          <l>Der mächtigen Gottheit untrügliche Spuren!</l><lb/>
          <space dim="vertical"/>
          <l>Es woll&#x2019; euch dieselbe noch weiter beschützen,</l><lb/>
          <l rendition="#et">Damit euch nichts Schaden und Hinderung bringt!</l><lb/>
          <l>Es müssen nie feindliche Schwerdter dort blitzen,</l><lb/>
          <l rendition="#et">Wo euer geseegneter Brunnquell entspringt!</l><lb/>
          <l>Das viele, mit Rühmung der Göttlichen Gnaden,</l><lb/>
          <l>Zu ihrer Gesundheit offt trincken und baden!</l><lb/>
        </lg>
        <p>Die dritte Poetische Beschreibung des Wißbads, sonderlich des heissen Gesund-Wassers daselbst, ist entworffen von dem Verfasser der gegenwärtigen Geschicht-Beschreibung des Wißbads, und enthält eine Ansprache an einen frembden Bad-Gast, welcher den grossen Sied-Brunnen in Wißbaden ansiehet und bewundert:</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[482/0518] So laßt uns denn den Höchsten loben Bey dieser wunderbahren Fluth! Wie groß ist der im Himmel oben, Der hier so grosse Wunder thut? So rauschet und rauchet, ihr fliessenden Flammen, So wallet und siedet dem Höchsten zum Preiß! So schäumet und wirbelt euch eifrig zusammen, So bleibet stäts heilsam, so bleibet stäts heiß, Damit einst, nach tausend verstrichenen Jahren! Die spätesten Enckel noch Würckung erfahren! Strömt ferner u. dienet den Armen und Reichen, Mit einerley Nutzen und einerley Krafft. Heilt künftig noch allerhand grimmige Seuchen Mit eurem gestählten und ölichten Safft. Und zeiget durch sonst nicht zu hoffende Curen Der mächtigen Gottheit untrügliche Spuren! Es woll’ euch dieselbe noch weiter beschützen, Damit euch nichts Schaden und Hinderung bringt! Es müssen nie feindliche Schwerdter dort blitzen, Wo euer geseegneter Brunnquell entspringt! Das viele, mit Rühmung der Göttlichen Gnaden, Zu ihrer Gesundheit offt trincken und baden! Die dritte Poetische Beschreibung des Wißbads, sonderlich des heissen Gesund-Wassers daselbst, ist entworffen von dem Verfasser der gegenwärtigen Geschicht-Beschreibung des Wißbads, und enthält eine Ansprache an einen frembden Bad-Gast, welcher den grossen Sied-Brunnen in Wißbaden ansiehet und bewundert:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/518
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/518>, abgerufen am 23.11.2024.