Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

heisset, erst auch von einem würcklichen Kayser also werde benennet worden seyn; folglich derselbe solches etwan selbst erbauet und besessen, oder aber doch einige Zeit lang sich des Gesund-Wassers in demselben bedienet haben. Wie denn z. E. in der Reichs-Stadt Achen, bekanntlich, ein Bad ist, welches um deßwillen das Kaysers-Bad heisset, weil es vormals von einem Kayser, nemlich Carl dem Grossen, ist erbauet und gebrauchet worden. Welcher Kayser aber dieser gewesen sey, der zu der Benennung unseres Wißbadischen Kaysers-Bades die Veranlassung gegeben habe? das ist nicht wohl möglich zu bestimmen. Es ist zwar oben in der zweyten Abtheilung gezeiget worden, daß der Kayser Otto der Grosse vormals in Wißbaden sich eine Zeitlang aufgehalten habe. Auch ist eben daselbst gemeldet worden, daß der Kayser Carl der Grosse ebenfalls unser Wißbad, aller Vermuthung nach, werde besuchet haben. Allein es mögen wohl der Kayser noch mehrere gewesen seyn, welche etwan in den vorigen Zeiten gelegenheitlich nach Wißbaden gekommen sind, und sich daselbst aufgehalten haben, obgleich keine schriftliche Nachricht davon bis auf unsere Zeiten ist aufbehalten worden. So viel ist wohl zu vermuthen, daß dieser Nahme des Kaysers-Bades nicht von dem Kayser Adolph, aus dem Hause Nassau, welchem Wißbaden zugehöret hat, seinen

heisset, erst auch von einem würcklichen Kayser also werde benennet worden seyn; folglich derselbe solches etwan selbst erbauet und besessen, oder aber doch einige Zeit lang sich des Gesund-Wassers in demselben bedienet haben. Wie denn z. E. in der Reichs-Stadt Achen, bekanntlich, ein Bad ist, welches um deßwillen das Kaysers-Bad heisset, weil es vormals von einem Kayser, nemlich Carl dem Grossen, ist erbauet und gebrauchet worden. Welcher Kayser aber dieser gewesen sey, der zu der Benennung unseres Wißbadischen Kaysers-Bades die Veranlassung gegeben habe? das ist nicht wohl möglich zu bestimmen. Es ist zwar oben in der zweyten Abtheilung gezeiget worden, daß der Kayser Otto der Grosse vormals in Wißbaden sich eine Zeitlang aufgehalten habe. Auch ist eben daselbst gemeldet worden, daß der Kayser Carl der Grosse ebenfalls unser Wißbad, aller Vermuthung nach, werde besuchet haben. Allein es mögen wohl der Kayser noch mehrere gewesen seyn, welche etwan in den vorigen Zeiten gelegenheitlich nach Wißbaden gekommen sind, und sich daselbst aufgehalten haben, obgleich keine schriftliche Nachricht davon bis auf unsere Zeiten ist aufbehalten worden. So viel ist wohl zu vermuthen, daß dieser Nahme des Kaysers-Bades nicht von dem Kayser Adolph, aus dem Hause Nassau, welchem Wißbaden zugehöret hat, seinen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0488" n="452"/>
heisset, erst auch von einem würcklichen Kayser also werde benennet worden seyn; folglich derselbe solches etwan selbst erbauet und besessen, oder aber doch einige Zeit lang sich des Gesund-Wassers in demselben bedienet haben. Wie denn z. E. in der Reichs-Stadt Achen, bekanntlich, ein Bad ist, welches um deßwillen das Kaysers-Bad heisset, weil es vormals von einem Kayser, nemlich Carl dem Grossen, ist erbauet und gebrauchet worden. Welcher Kayser aber dieser gewesen sey, der zu der Benennung unseres Wißbadischen Kaysers-Bades die Veranlassung gegeben habe? das ist nicht wohl möglich zu bestimmen. Es ist zwar oben in der zweyten Abtheilung gezeiget worden, daß der Kayser Otto der Grosse vormals in Wißbaden sich eine Zeitlang aufgehalten habe. Auch ist eben daselbst gemeldet worden, daß der Kayser Carl der Grosse ebenfalls unser Wißbad, aller Vermuthung nach, werde besuchet haben. Allein es mögen wohl der Kayser noch mehrere gewesen seyn, welche etwan in den vorigen Zeiten gelegenheitlich nach Wißbaden gekommen sind, und sich daselbst aufgehalten haben, obgleich keine schriftliche Nachricht davon bis auf unsere Zeiten ist aufbehalten worden. So viel ist wohl zu vermuthen, daß dieser Nahme des Kaysers-Bades nicht von dem Kayser Adolph, aus dem Hause Nassau, welchem Wißbaden zugehöret hat, seinen
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[452/0488] heisset, erst auch von einem würcklichen Kayser also werde benennet worden seyn; folglich derselbe solches etwan selbst erbauet und besessen, oder aber doch einige Zeit lang sich des Gesund-Wassers in demselben bedienet haben. Wie denn z. E. in der Reichs-Stadt Achen, bekanntlich, ein Bad ist, welches um deßwillen das Kaysers-Bad heisset, weil es vormals von einem Kayser, nemlich Carl dem Grossen, ist erbauet und gebrauchet worden. Welcher Kayser aber dieser gewesen sey, der zu der Benennung unseres Wißbadischen Kaysers-Bades die Veranlassung gegeben habe? das ist nicht wohl möglich zu bestimmen. Es ist zwar oben in der zweyten Abtheilung gezeiget worden, daß der Kayser Otto der Grosse vormals in Wißbaden sich eine Zeitlang aufgehalten habe. Auch ist eben daselbst gemeldet worden, daß der Kayser Carl der Grosse ebenfalls unser Wißbad, aller Vermuthung nach, werde besuchet haben. Allein es mögen wohl der Kayser noch mehrere gewesen seyn, welche etwan in den vorigen Zeiten gelegenheitlich nach Wißbaden gekommen sind, und sich daselbst aufgehalten haben, obgleich keine schriftliche Nachricht davon bis auf unsere Zeiten ist aufbehalten worden. So viel ist wohl zu vermuthen, daß dieser Nahme des Kaysers-Bades nicht von dem Kayser Adolph, aus dem Hause Nassau, welchem Wißbaden zugehöret hat, seinen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/488
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/488>, abgerufen am 02.05.2024.