Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

hat, so müssen vormals ebenfalls einige warme Quellen daselbst vorhanden gewesen, oder aber (welches wahrscheinlicher ist) das Bad-Wasser durch Canäle aus der eigentlichen Bad-Gegend unseres Wißbads bis dahin seyn geleitet worden. Uebrigens ist noch zu mercken, daß die Gewohnheit, die Bad-Häuser in Wißbaden, durch die aufgehängte Schilde von einander zu unterscheiden, nicht scheinet gar ausnehmend alt zu seyn. Denn in den Wißbadischen Schriften des 14 und 15 Jahrhundert findet man keine Spur davon, sondern jedes heisset durchgängig, wenn etwan eines oder des andern Bad-Hauses in demselben gedacht wird: das Huß im Bade, oder auch: uf dem Bade, oder: zu dem Bade, das ist: in der Bad-Gegend oder im Sauerland. Item: das Huß und Bayd oder Bad des N. Item: das Bad by des N. Huß. Item: in des N. Huse zum Bade. Item: die Hobereyd, Hobestad, zu dem Bade. Item: das Bade Huß das dem N. oder des N. ist. Item: das Bade Huß das zwischen des N. Huß und zwischen des N. Huß gelegen ist etc. welcher Weitläuftigkeit man gar nicht bedurft hätte, wenn die mancherley Bad-Häuser durch besondere Schilde von einander unterschieden gewesen wären. Es ist aber doch damals ein Bad-Haus vorhanden gewesen, welches einen besonderen Nahmen, vor den andern Bad-Häusern, gehabt hat,

hat, so müssen vormals ebenfalls einige warme Quellen daselbst vorhanden gewesen, oder aber (welches wahrscheinlicher ist) das Bad-Wasser durch Canäle aus der eigentlichen Bad-Gegend unseres Wißbads bis dahin seyn geleitet worden. Uebrigens ist noch zu mercken, daß die Gewohnheit, die Bad-Häuser in Wißbaden, durch die aufgehängte Schilde von einander zu unterscheiden, nicht scheinet gar ausnehmend alt zu seyn. Denn in den Wißbadischen Schriften des 14 und 15 Jahrhundert findet man keine Spur davon, sondern jedes heisset durchgängig, wenn etwan eines oder des andern Bad-Hauses in demselben gedacht wird: das Huß im Bade, oder auch: uf dem Bade, oder: zu dem Bade, das ist: in der Bad-Gegend oder im Sauerland. Item: das Huß und Bayd oder Bad des N. Item: das Bad by des N. Huß. Item: in des N. Huse zum Bade. Item: die Hobereyd, Hobestad, zu dem Bade. Item: das Bade Huß das dem N. oder des N. ist. Item: das Bade Huß das zwischen des N. Huß und zwischen des N. Huß gelegen ist etc. welcher Weitläuftigkeit man gar nicht bedurft hätte, wenn die mancherley Bad-Häuser durch besondere Schilde von einander unterschieden gewesen wären. Es ist aber doch damals ein Bad-Haus vorhanden gewesen, welches einen besonderen Nahmen, vor den andern Bad-Häusern, gehabt hat,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0486" n="450"/>
hat, so müssen vormals ebenfalls einige warme Quellen daselbst vorhanden gewesen, oder aber (welches wahrscheinlicher ist) das Bad-Wasser durch Canäle aus der eigentlichen Bad-Gegend unseres Wißbads bis dahin seyn geleitet worden. Uebrigens ist noch zu mercken, daß die Gewohnheit, die Bad-Häuser in Wißbaden, durch die aufgehängte Schilde von einander zu unterscheiden, nicht scheinet gar ausnehmend alt zu seyn. Denn in den Wißbadischen Schriften des 14 und 15 Jahrhundert findet man keine Spur davon, sondern jedes heisset durchgängig, wenn etwan eines oder des andern Bad-Hauses in demselben gedacht wird: das Huß im Bade, oder auch: uf dem Bade, oder: zu dem Bade, das ist: in der Bad-Gegend oder im Sauerland. Item: das Huß und Bayd oder Bad des N. Item: das Bad by des N. Huß. Item: in des N. Huse zum Bade. Item: die Hobereyd, Hobestad, zu dem Bade. Item: das Bade Huß das dem N. oder des N. ist. Item: das Bade Huß das zwischen des N. Huß und zwischen des N. Huß gelegen ist etc. welcher Weitläuftigkeit man gar nicht bedurft hätte, wenn die mancherley Bad-Häuser durch besondere Schilde von einander unterschieden gewesen wären. Es ist aber doch damals ein Bad-Haus vorhanden gewesen, welches einen besonderen Nahmen, vor den andern Bad-Häusern, gehabt hat,
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[450/0486] hat, so müssen vormals ebenfalls einige warme Quellen daselbst vorhanden gewesen, oder aber (welches wahrscheinlicher ist) das Bad-Wasser durch Canäle aus der eigentlichen Bad-Gegend unseres Wißbads bis dahin seyn geleitet worden. Uebrigens ist noch zu mercken, daß die Gewohnheit, die Bad-Häuser in Wißbaden, durch die aufgehängte Schilde von einander zu unterscheiden, nicht scheinet gar ausnehmend alt zu seyn. Denn in den Wißbadischen Schriften des 14 und 15 Jahrhundert findet man keine Spur davon, sondern jedes heisset durchgängig, wenn etwan eines oder des andern Bad-Hauses in demselben gedacht wird: das Huß im Bade, oder auch: uf dem Bade, oder: zu dem Bade, das ist: in der Bad-Gegend oder im Sauerland. Item: das Huß und Bayd oder Bad des N. Item: das Bad by des N. Huß. Item: in des N. Huse zum Bade. Item: die Hobereyd, Hobestad, zu dem Bade. Item: das Bade Huß das dem N. oder des N. ist. Item: das Bade Huß das zwischen des N. Huß und zwischen des N. Huß gelegen ist etc. welcher Weitläuftigkeit man gar nicht bedurft hätte, wenn die mancherley Bad-Häuser durch besondere Schilde von einander unterschieden gewesen wären. Es ist aber doch damals ein Bad-Haus vorhanden gewesen, welches einen besonderen Nahmen, vor den andern Bad-Häusern, gehabt hat,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/486
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/486>, abgerufen am 02.05.2024.