Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.nur alles überflüßige Holtz aus dem Wißbadischen Walde nach dem Rhein zu bringen, sondern auch von Biebrich aus, wo sich eine Niederlage von allerley Waaren anrichten ließe, manche Nothwendigkeiten wieder durch diese Saltzbach zurück führen, und solche nachmals in den Wißbadischen und Idsteinischen Landen mit Vortheil unterbringen könnte. Man hat auch würcklich diesen Vorschlag in das Werck zu setzen getrachtet, und daher nicht nur mit Erweiterung der Saltzbach und des gemeldten Fluth-Grabens einen Anfang gemacht, sondern auch sich zur Anrichtung der nöthigen Schleussen bereitet etc. Nachdem man aber unter der Hand gemercket, daß sich so viele Schwierigkeiten bey diesem Vorhaben äusserten, aus welchen man vorläufig schliessen könnte, daß am Ende alle angewendete Mühe und Kosten dennoch vergeblich seyn würden, als ist diese Sache wiederum in Zeiten aufgehoben, und alles in seinem alten Stande gelassen worden. Und was die gesammte Fluth-Graben selber anbelanget, so sind solche bis an das Ende des 17 Jahrhundert in ihrem Gange geblieben. Sie sind aber nachmals, weil man den Raum, den sie eingenommen, bey dem täglich-zunehmenden Anwachs der Stadt-Einwohner besser zu benutzen vermeynet hat, mehrentheils, bis auf etliche wenige, geschleifet, und, eben, wie die vorgedachte Land-Gräben, zu Aeckern und Wiesen nur alles überflüßige Holtz aus dem Wißbadischen Walde nach dem Rhein zu bringen, sondern auch von Biebrich aus, wo sich eine Niederlage von allerley Waaren anrichten ließe, manche Nothwendigkeiten wieder durch diese Saltzbach zurück führen, und solche nachmals in den Wißbadischen und Idsteinischen Landen mit Vortheil unterbringen könnte. Man hat auch würcklich diesen Vorschlag in das Werck zu setzen getrachtet, und daher nicht nur mit Erweiterung der Saltzbach und des gemeldten Fluth-Grabens einen Anfang gemacht, sondern auch sich zur Anrichtung der nöthigen Schleussen bereitet etc. Nachdem man aber unter der Hand gemercket, daß sich so viele Schwierigkeiten bey diesem Vorhaben äusserten, aus welchen man vorläufig schliessen könnte, daß am Ende alle angewendete Mühe und Kosten dennoch vergeblich seyn würden, als ist diese Sache wiederum in Zeiten aufgehoben, und alles in seinem alten Stande gelassen worden. Und was die gesammte Fluth-Graben selber anbelanget, so sind solche bis an das Ende des 17 Jahrhundert in ihrem Gange geblieben. Sie sind aber nachmals, weil man den Raum, den sie eingenommen, bey dem täglich-zunehmenden Anwachs der Stadt-Einwohner besser zu benutzen vermeynet hat, mehrentheils, bis auf etliche wenige, geschleifet, und, eben, wie die vorgedachte Land-Gräben, zu Aeckern und Wiesen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0424" n="388"/> nur alles überflüßige Holtz aus dem Wißbadischen Walde nach dem Rhein zu bringen, sondern auch von Biebrich aus, wo sich eine Niederlage von allerley Waaren anrichten ließe, manche Nothwendigkeiten wieder durch diese Saltzbach zurück führen, und solche nachmals in den Wißbadischen und Idsteinischen Landen mit Vortheil unterbringen könnte. Man hat auch würcklich diesen Vorschlag in das Werck zu setzen getrachtet, und daher nicht nur mit Erweiterung der Saltzbach und des gemeldten Fluth-Grabens einen Anfang gemacht, sondern auch sich zur Anrichtung der nöthigen Schleussen bereitet etc. Nachdem man aber unter der Hand gemercket, daß sich so viele Schwierigkeiten bey diesem Vorhaben äusserten, aus welchen man vorläufig schliessen könnte, daß am Ende alle angewendete Mühe und Kosten dennoch vergeblich seyn würden, als ist diese Sache wiederum in Zeiten aufgehoben, und alles in seinem alten Stande gelassen worden. Und was die gesammte Fluth-Graben selber anbelanget, so sind solche bis an das Ende des 17 Jahrhundert in ihrem Gange geblieben. Sie sind aber nachmals, weil man den Raum, den sie eingenommen, bey dem täglich-zunehmenden Anwachs der Stadt-Einwohner besser zu benutzen vermeynet hat, mehrentheils, bis auf etliche wenige, geschleifet, und, eben, wie die vorgedachte Land-Gräben, zu Aeckern und Wiesen </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [388/0424]
nur alles überflüßige Holtz aus dem Wißbadischen Walde nach dem Rhein zu bringen, sondern auch von Biebrich aus, wo sich eine Niederlage von allerley Waaren anrichten ließe, manche Nothwendigkeiten wieder durch diese Saltzbach zurück führen, und solche nachmals in den Wißbadischen und Idsteinischen Landen mit Vortheil unterbringen könnte. Man hat auch würcklich diesen Vorschlag in das Werck zu setzen getrachtet, und daher nicht nur mit Erweiterung der Saltzbach und des gemeldten Fluth-Grabens einen Anfang gemacht, sondern auch sich zur Anrichtung der nöthigen Schleussen bereitet etc. Nachdem man aber unter der Hand gemercket, daß sich so viele Schwierigkeiten bey diesem Vorhaben äusserten, aus welchen man vorläufig schliessen könnte, daß am Ende alle angewendete Mühe und Kosten dennoch vergeblich seyn würden, als ist diese Sache wiederum in Zeiten aufgehoben, und alles in seinem alten Stande gelassen worden. Und was die gesammte Fluth-Graben selber anbelanget, so sind solche bis an das Ende des 17 Jahrhundert in ihrem Gange geblieben. Sie sind aber nachmals, weil man den Raum, den sie eingenommen, bey dem täglich-zunehmenden Anwachs der Stadt-Einwohner besser zu benutzen vermeynet hat, mehrentheils, bis auf etliche wenige, geschleifet, und, eben, wie die vorgedachte Land-Gräben, zu Aeckern und Wiesen
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