Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

betrift, annoch in seinem alten Stande, und ist auf diesem Thurn zugleich das gemeine Burger-Gefängnüß befindlich. Der äussere Thurn aber desselben ist 1738 abgebrochen, und in ein ziemlich grosses Thor-Haus verwandelt worden. 3, das Sonnenberger-Thor. Dieses ist deswegen also benennet worden, weil von dar aus der Weg nach dem benachbarten Ort Sonnenberg gehet. Es ist von demselben dermalen nichts mehr, als das blosse Thor annoch zu sehen, die beyde Thürne aber desselben sind um das Jahr 1720 - - - nach und nach abgethan worden. 4, das Heidnische Thor. Dieses hat den Nahmen nicht daher, als ob es etwan von den alten Heiden annoch erbauet sey, sondern bloß allein (gleich andern daselbst befindlichen Sachen und Gegenden) aus der Ursache, weil es dicht an der alten Heidnischen Mauer (welche oben in der ersten Abtheilung beschrieben worden) stehet, und mit derselben einiger massen vereiniget ist. Es ist zwar ein Theil desselben noch jetzo vorhanden, das Thor aber selber ist durch Errichtung der neuen Stadt-Mauer, zu Anfang des 18 Jahrhundert, mehrentheils versperret und unbrauchbar gemacht worden. 5, das Stumpfe Thor. In den alten Wißbadischen Schriften heisset es gemeiniglich das stumpe Pörtichin. Und weil es also stumpfer und kleiner gewesen ist, als die andere Stadt-Thore, (wie man

betrift, annoch in seinem alten Stande, und ist auf diesem Thurn zugleich das gemeine Burger-Gefängnüß befindlich. Der äussere Thurn aber desselben ist 1738 abgebrochen, und in ein ziemlich grosses Thor-Haus verwandelt worden. 3, das Sonnenberger-Thor. Dieses ist deswegen also benennet worden, weil von dar aus der Weg nach dem benachbarten Ort Sonnenberg gehet. Es ist von demselben dermalen nichts mehr, als das blosse Thor annoch zu sehen, die beyde Thürne aber desselben sind um das Jahr 1720 – – – nach und nach abgethan worden. 4, das Heidnische Thor. Dieses hat den Nahmen nicht daher, als ob es etwan von den alten Heiden annoch erbauet sey, sondern bloß allein (gleich andern daselbst befindlichen Sachen und Gegenden) aus der Ursache, weil es dicht an der alten Heidnischen Mauer (welche oben in der ersten Abtheilung beschrieben worden) stehet, und mit derselben einiger massen vereiniget ist. Es ist zwar ein Theil desselben noch jetzo vorhanden, das Thor aber selber ist durch Errichtung der neuen Stadt-Mauer, zu Anfang des 18 Jahrhundert, mehrentheils versperret und unbrauchbar gemacht worden. 5, das Stumpfe Thor. In den alten Wißbadischen Schriften heisset es gemeiniglich das stumpe Pörtichin. Und weil es also stumpfer und kleiner gewesen ist, als die andere Stadt-Thore, (wie man

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0416" n="380"/>
betrift, annoch in seinem alten Stande, und ist auf diesem Thurn zugleich das gemeine Burger-Gefängnüß befindlich. Der äussere Thurn aber desselben ist 1738 abgebrochen, und in ein ziemlich grosses Thor-Haus verwandelt worden. 3, das Sonnenberger-Thor. Dieses ist deswegen also benennet worden, weil von dar aus der Weg nach dem benachbarten Ort Sonnenberg gehet. Es ist von demselben dermalen nichts mehr, als das blosse Thor annoch zu sehen, die beyde Thürne aber desselben sind um das Jahr 1720 &#x2013; &#x2013; &#x2013; nach und nach abgethan worden. 4, das Heidnische Thor. Dieses hat den Nahmen nicht daher, als ob es etwan von den alten Heiden annoch erbauet sey, sondern bloß allein (gleich andern daselbst befindlichen Sachen und Gegenden) aus der Ursache, weil es dicht an der alten Heidnischen Mauer (welche oben in der ersten Abtheilung beschrieben worden) stehet, und mit derselben einiger massen vereiniget ist. Es ist zwar ein Theil desselben noch jetzo vorhanden, das Thor aber selber ist durch Errichtung der neuen Stadt-Mauer, zu Anfang des 18 Jahrhundert, mehrentheils versperret und unbrauchbar gemacht worden. 5, das Stumpfe Thor. In den alten Wißbadischen Schriften heisset es gemeiniglich das stumpe Pörtichin. Und weil es also stumpfer und kleiner gewesen ist, als die andere Stadt-Thore, (wie man
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[380/0416] betrift, annoch in seinem alten Stande, und ist auf diesem Thurn zugleich das gemeine Burger-Gefängnüß befindlich. Der äussere Thurn aber desselben ist 1738 abgebrochen, und in ein ziemlich grosses Thor-Haus verwandelt worden. 3, das Sonnenberger-Thor. Dieses ist deswegen also benennet worden, weil von dar aus der Weg nach dem benachbarten Ort Sonnenberg gehet. Es ist von demselben dermalen nichts mehr, als das blosse Thor annoch zu sehen, die beyde Thürne aber desselben sind um das Jahr 1720 – – – nach und nach abgethan worden. 4, das Heidnische Thor. Dieses hat den Nahmen nicht daher, als ob es etwan von den alten Heiden annoch erbauet sey, sondern bloß allein (gleich andern daselbst befindlichen Sachen und Gegenden) aus der Ursache, weil es dicht an der alten Heidnischen Mauer (welche oben in der ersten Abtheilung beschrieben worden) stehet, und mit derselben einiger massen vereiniget ist. Es ist zwar ein Theil desselben noch jetzo vorhanden, das Thor aber selber ist durch Errichtung der neuen Stadt-Mauer, zu Anfang des 18 Jahrhundert, mehrentheils versperret und unbrauchbar gemacht worden. 5, das Stumpfe Thor. In den alten Wißbadischen Schriften heisset es gemeiniglich das stumpe Pörtichin. Und weil es also stumpfer und kleiner gewesen ist, als die andere Stadt-Thore, (wie man

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/416
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/416>, abgerufen am 26.05.2024.