Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.nachmittägigen Gottes-Dienst in den Kirchen zu Wißbaden und zu Idstein durch den Klingel-Beutel gesammlet wird. Wie es denn auch einige Landes-Herrschaftliche geistliche Dispensations-Gelder, in gewissen Fällen, vor beständig zu geniessen hat. Es hat auch in dem Jahr 1730 ein besonderes Zucht- und Arbeits-Haus in unserm Wißbad sollen errichtet werden, und ist bereits ein, zu demselben sich schickendes, Haus, nebst verschiedenen dazu gehörigen Nothwendigkeiten, beyhanden gewesen. Es ist aber die würckliche Vollziehung dieses Vorhabens, wegen einiger in den Weg gekommener Hinderungen, bisher unterblieben. 7. Die Schlösser. Diese stehen in der so genannten Stadt des Wißbads, und zwar gantz nahe beysammen. Es sind ihrer eigentlich zweye. 1, das gantz alte Schloß. Dieses ist vermuthlich bald Anfangs, als die Grafen von Nassau die Stadt Wißbaden überkommen haben, von denselben erbauet worden. Es hat ehemals die Burg geheissen, und ist mit besondern grossen Wasser-Gräben umgeben, auch mit Mauern, Zwingern und verschiedenen Thürnen, deren einige noch gegen das Ende des 17 Jahrhundert zu sehen waren, befestiget gewesen. Es hat auf der einen Seite dicht an oder in der oben nachmittägigen Gottes-Dienst in den Kirchen zu Wißbaden und zu Idstein durch den Klingel-Beutel gesammlet wird. Wie es denn auch einige Landes-Herrschaftliche geistliche Dispensations-Gelder, in gewissen Fällen, vor beständig zu geniessen hat. Es hat auch in dem Jahr 1730 ein besonderes Zucht- und Arbeits-Haus in unserm Wißbad sollen errichtet werden, und ist bereits ein, zu demselben sich schickendes, Haus, nebst verschiedenen dazu gehörigen Nothwendigkeiten, beyhanden gewesen. Es ist aber die würckliche Vollziehung dieses Vorhabens, wegen einiger in den Weg gekommener Hinderungen, bisher unterblieben. 7. Die Schlösser. Diese stehen in der so genannten Stadt des Wißbads, und zwar gantz nahe beysammen. Es sind ihrer eigentlich zweye. 1, das gantz alte Schloß. Dieses ist vermuthlich bald Anfangs, als die Grafen von Nassau die Stadt Wißbaden überkommen haben, von denselben erbauet worden. Es hat ehemals die Burg geheissen, und ist mit besondern grossen Wasser-Gräben umgeben, auch mit Mauern, Zwingern und verschiedenen Thürnen, deren einige noch gegen das Ende des 17 Jahrhundert zu sehen waren, befestiget gewesen. Es hat auf der einen Seite dicht an oder in der oben <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0400" n="364"/> nachmittägigen Gottes-Dienst in den Kirchen zu Wißbaden und zu Idstein durch den Klingel-Beutel gesammlet wird. Wie es denn auch einige Landes-Herrschaftliche geistliche Dispensations-Gelder, in gewissen Fällen, vor beständig zu geniessen hat.</p> <p>Es hat auch in dem Jahr 1730 ein besonderes Zucht- und Arbeits-Haus in unserm Wißbad sollen errichtet werden, und ist bereits ein, zu demselben sich schickendes, Haus, nebst verschiedenen dazu gehörigen Nothwendigkeiten, beyhanden gewesen. Es ist aber die würckliche Vollziehung dieses Vorhabens, wegen einiger in den Weg gekommener Hinderungen, bisher unterblieben.</p> <p>7. Die Schlösser. Diese stehen in der so genannten Stadt des Wißbads, und zwar gantz nahe beysammen. Es sind ihrer eigentlich zweye. 1, das gantz alte Schloß. Dieses ist vermuthlich bald Anfangs, als die Grafen von Nassau die Stadt Wißbaden überkommen haben, von denselben erbauet worden. Es hat ehemals die Burg geheissen, und ist mit besondern grossen Wasser-Gräben umgeben, auch mit Mauern, Zwingern und verschiedenen Thürnen, deren einige noch gegen das Ende des 17 Jahrhundert zu sehen waren, befestiget gewesen. Es hat auf der einen Seite dicht an oder in der oben </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [364/0400]
nachmittägigen Gottes-Dienst in den Kirchen zu Wißbaden und zu Idstein durch den Klingel-Beutel gesammlet wird. Wie es denn auch einige Landes-Herrschaftliche geistliche Dispensations-Gelder, in gewissen Fällen, vor beständig zu geniessen hat.
Es hat auch in dem Jahr 1730 ein besonderes Zucht- und Arbeits-Haus in unserm Wißbad sollen errichtet werden, und ist bereits ein, zu demselben sich schickendes, Haus, nebst verschiedenen dazu gehörigen Nothwendigkeiten, beyhanden gewesen. Es ist aber die würckliche Vollziehung dieses Vorhabens, wegen einiger in den Weg gekommener Hinderungen, bisher unterblieben.
7. Die Schlösser. Diese stehen in der so genannten Stadt des Wißbads, und zwar gantz nahe beysammen. Es sind ihrer eigentlich zweye. 1, das gantz alte Schloß. Dieses ist vermuthlich bald Anfangs, als die Grafen von Nassau die Stadt Wißbaden überkommen haben, von denselben erbauet worden. Es hat ehemals die Burg geheissen, und ist mit besondern grossen Wasser-Gräben umgeben, auch mit Mauern, Zwingern und verschiedenen Thürnen, deren einige noch gegen das Ende des 17 Jahrhundert zu sehen waren, befestiget gewesen. Es hat auf der einen Seite dicht an oder in der oben
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |