Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.vorigen Zeiten, L. U. gantz was eigenes gewesen ist, ihr Gedächtnüß durch allerley milde Stiftungen hier und dar ihren Landen zu einem unverwelcklichen Seegen zu setzen. Die Einkünfte dieses Hospitals sind vormals, L. U. sehr ansehnlich und von grosser Wichtigkeit gewesen. Denn es hat dasselbe seine betrachtliche Geld- und Frucht-Gefälle, zahlreiche Feld-Güter, verschiedene Häuser und Höfe in der Stadt, welche um gewisse Zinsen sind ausgeliehen worden, eigene Frucht-Mühle, Oel-Mühle, Back- und Brau-Haus etc. gehabt. Es sind aber die meiste dieser Güter durch die unseelige Zeiten des dreyßig-jährigen Krieges, bey allerhand vorgefallenen widrigen Zufällen, zerstreuet und veräusert, auch nachmals noch ein Theil derselben, wiewohl aus erheblichen Ursachen, wie Hellmund in seiner Thermogr. p. 169 und 246 berichtet, zu den Praesentz- oder Kirchen-Gefällen (welche ohnehin, zum Theil, den Armen zum besten angewendet werden) gezogen worden. Was also noch dermalen bey diesem Hospital an Einkünften, sowohl von alten als neuen Stiftungen, übrig ist, das bestehet in einigem Acker-Felde, etlichen Gärten, Holz-Genuß, etwas Gelde und Korn aus den Closter-Clarenthalischen und Praesentz-Gefällen, und freywillig gegebenen zufälligen Almosen. Wie denn auch dasjenige wenige Vermögen, welches etwan die, in diesem Hospital, sterbende vorigen Zeiten, L. U. gantz was eigenes gewesen ist, ihr Gedächtnüß durch allerley milde Stiftungen hier und dar ihren Landen zu einem unverwelcklichen Seegen zu setzen. Die Einkünfte dieses Hospitals sind vormals, L. U. sehr ansehnlich und von grosser Wichtigkeit gewesen. Denn es hat dasselbe seine betrachtliche Geld- und Frucht-Gefälle, zahlreiche Feld-Güter, verschiedene Häuser und Höfe in der Stadt, welche um gewisse Zinsen sind ausgeliehen worden, eigene Frucht-Mühle, Oel-Mühle, Back- und Brau-Haus etc. gehabt. Es sind aber die meiste dieser Güter durch die unseelige Zeiten des dreyßig-jährigen Krieges, bey allerhand vorgefallenen widrigen Zufällen, zerstreuet und veräusert, auch nachmals noch ein Theil derselben, wiewohl aus erheblichen Ursachen, wie Hellmund in seiner Thermogr. p. 169 und 246 berichtet, zu den Praesentz- oder Kirchen-Gefällen (welche ohnehin, zum Theil, den Armen zum besten angewendet werden) gezogen worden. Was also noch dermalen bey diesem Hospital an Einkünften, sowohl von alten als neuen Stiftungen, übrig ist, das bestehet in einigem Acker-Felde, etlichen Gärten, Holz-Genuß, etwas Gelde und Korn aus den Closter-Clarenthalischen und Praesentz-Gefällen, und freywillig gegebenen zufälligen Almosen. Wie denn auch dasjenige wenige Vermögen, welches etwan die, in diesem Hospital, sterbende <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0394" n="358"/> vorigen Zeiten, L. U. gantz was eigenes gewesen ist, ihr Gedächtnüß durch allerley milde Stiftungen hier und dar ihren Landen zu einem unverwelcklichen Seegen zu setzen. Die Einkünfte dieses Hospitals sind vormals, L. U. sehr ansehnlich und von grosser Wichtigkeit gewesen. Denn es hat dasselbe seine betrachtliche Geld- und Frucht-Gefälle, zahlreiche Feld-Güter, verschiedene Häuser und Höfe in der Stadt, welche um gewisse Zinsen sind ausgeliehen worden, eigene Frucht-Mühle, Oel-Mühle, Back- und Brau-Haus etc. gehabt. Es sind aber die meiste dieser Güter durch die unseelige Zeiten des dreyßig-jährigen Krieges, bey allerhand vorgefallenen widrigen Zufällen, zerstreuet und veräusert, auch nachmals noch ein Theil derselben, wiewohl aus erheblichen Ursachen, wie Hellmund in seiner Thermogr. <hi rendition="#aq">p. 169</hi> und <hi rendition="#aq">246</hi> berichtet, zu den Praesentz- oder Kirchen-Gefällen (welche ohnehin, zum Theil, den Armen zum besten angewendet werden) gezogen worden. Was also noch dermalen bey diesem Hospital an Einkünften, sowohl von alten als neuen Stiftungen, übrig ist, das bestehet in einigem Acker-Felde, etlichen Gärten, Holz-Genuß, etwas Gelde und Korn aus den Closter-Clarenthalischen und Praesentz-Gefällen, und freywillig gegebenen zufälligen Almosen. Wie denn auch dasjenige wenige Vermögen, welches etwan die, in diesem Hospital, sterbende </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [358/0394]
vorigen Zeiten, L. U. gantz was eigenes gewesen ist, ihr Gedächtnüß durch allerley milde Stiftungen hier und dar ihren Landen zu einem unverwelcklichen Seegen zu setzen. Die Einkünfte dieses Hospitals sind vormals, L. U. sehr ansehnlich und von grosser Wichtigkeit gewesen. Denn es hat dasselbe seine betrachtliche Geld- und Frucht-Gefälle, zahlreiche Feld-Güter, verschiedene Häuser und Höfe in der Stadt, welche um gewisse Zinsen sind ausgeliehen worden, eigene Frucht-Mühle, Oel-Mühle, Back- und Brau-Haus etc. gehabt. Es sind aber die meiste dieser Güter durch die unseelige Zeiten des dreyßig-jährigen Krieges, bey allerhand vorgefallenen widrigen Zufällen, zerstreuet und veräusert, auch nachmals noch ein Theil derselben, wiewohl aus erheblichen Ursachen, wie Hellmund in seiner Thermogr. p. 169 und 246 berichtet, zu den Praesentz- oder Kirchen-Gefällen (welche ohnehin, zum Theil, den Armen zum besten angewendet werden) gezogen worden. Was also noch dermalen bey diesem Hospital an Einkünften, sowohl von alten als neuen Stiftungen, übrig ist, das bestehet in einigem Acker-Felde, etlichen Gärten, Holz-Genuß, etwas Gelde und Korn aus den Closter-Clarenthalischen und Praesentz-Gefällen, und freywillig gegebenen zufälligen Almosen. Wie denn auch dasjenige wenige Vermögen, welches etwan die, in diesem Hospital, sterbende
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